Sklaven in die Chanate von
Turkistan verkauften, ist durch die Unterwerfung
Chiwas und der
Turkmenen durch die
Russen gesteuert
worden. Hauptstadt ist
Meschhed. - Sowohl die persische
Provinz Chorasan als das jetzige
Herat waren Teile des alten
Hyrkanien,
Parthien
und Margiana und standen im
Altertum unter persischer Herrschaft. ZuAlexanders d. Gr. Zeit war hier
BessosStatthalter. Dieser übergab das Land an
Alexander, und nach dessen
Tod erhielten es die
Seleukiden in
Syrien. Im J. 256
v. Chr.
tötete
ArsakesI. den seleukidischen
Statthalter und gründete in Chorasan ein kleines nationalparthisches
Reich, mit welchem die
Römer
[* 2] jahrhundertelang zu kämpfen hatten, bis es 226
n. Chr. durch die Neuperser fiel; 646 eroberten
es die
Kalifen, unter deren Herrschaft es bis 820 blieb.
Damals gründete der
Statthalter Tahir die Dynastie der Tahiriden. Dieselbe wurde aber schon 873 von den
Saffariden gestürzt,
welche Chorasan ihrem
Reich einverleibten. Nach kurzer Herrschaft der
Ghasnawiden nahmen 1037 dieSeldschukken
den westlichen Teil in
Besitz, und Sandschar,
Bruder des
Sultans Barjarok, vereinigte nach dessen
Tod (1114) mit Chorasan das ganze
Reich der persischen
Seldschukken. Seit 1220 stand das Land unter der Herrschaft
Dschengischans und seiner Nachfolger; im 14. Jahrh.
herrschte im S. zu
Herat ein
Zweig der Guriden, im N. zu Sebsewar die Dynastie der Serbedare, die nach
AbuSaid, dem letzten
Sprossen von
DschengischansGeschlecht, sich dort erhoben hatten.
Timur unterwarf sich den Herrscher zu Sebsewar, Chodscha
Ali Muajet, worauf dieser als
Vasall im
Besitz des
Reichs blieb. Der
Herrscher zu
Herat, Ghajaß Eddin
PirAli, leistete zwar anfangs
Widerstand; nachdem jedoch die stärkste
Festung,
[* 3] Fuschendsch, gefallen war, unterwarf auch er sich
Timur. Dieser setzte nun seinen Sohn
SchahRoch als
Statthalter daselbst
ein und überließ ihm 1396 Chorasan nebst
Seïstan und
Masenderan als ein
Königreich. Seit dem 16. Jahrh. war das Land fortwährend
der Zankapfel zwischen denUzbeken, welche es den Timuriden abnahmen, den Persern und den Afghanen, auch
zum Teil Schauplatz des
Kriegs der Briten in
Afghanistan.
[* 4]
Vgl. Khanikow,Mémoire sur la partie méridionale de l'Asie centrale
(Petersb. 1863);
(Chorepiscopi, griech.; Landbischöfe, Episcopi ruris), in der alten christlichen
Kirche die selbständigen
Bischöfe größerer Landgemeinden im
Orient, die aber, durch die
Konzile des 4. Jahrh. immer mehr in ihren
Rechten beschränkt, den
Bischöfen unterstellt wurden und sich nur bis ins 6. Jahrh. erhielten. Im
Abendland begegnen wir den
Chorbischöfen zuerst im 8. Jahrh. und zwar im
Frankenreich als
Gehilfen der
Bischöfe sowohl in den zum gedeihlichen Fortgang
der
Mission errichteten neuen Bistümern als auch in der
Verwaltung der bischöflichen
Diözesen und bei
Verrichtung der Amtshandlungen. Diese fränkischen Chorbischöfe sind von den orientalischen völlig verschieden und
waren auch keineswegs nur Landgemeinden vorgesetzt. Sie gerieten seit Mitte des 9. Jahrh.
mit ihren Diözesanbischöfen in Kompetenzstreitigkeiten, welche, da auch die pseudo-isidorischen
Dekretalen
sich gegen sie wandten, im 10. Jahrh. zur
Auflösung des
Instituts führten.
Durch die
Vita canonica wurden diese Gebetstunden den
Kapiteln als Chordienst zur
Regel gemacht und ihnen bestimmte
Gebete vorgeschrieben
(s.
Brevier). Die
Sitte, die Gebetstunden gemeinsam abzuhalten, kam im
Mittelalter immer mehr in
Verfall,
so daß, nachdem das eigentliche
Volk dem Chordienst schon längst entfremdet war, seit dem 14. Jahrh. nur noch
die
Professen der Klöster und die
Kanonier zu dem öffentlichen und gemeinschaftlichen
Gebet zu bestimmten
Stunden im
Chor, die
übrigen
Geistlichen aber zur privaten Verrichtung des täglichen
Gebets verbunden sind.
(Chorda- oder Rückenstrangtiere), hypothetische Tierklasse, welche der
Darwinismus (s. d.) zwischen
Würmer
[* 7] und schädellose
Tiere
(Akranier) einschiebt, um eine unter den lebenden
Tieren bestehende
Lücke auszufüllen.
(griech., lat.
Choragium), im
Theater
[* 8] der Alten der Teil hinter der
Szene, wo der
Chor eingeübt und die Kleidungsstücke,
musikalischen
Instrumente etc. aufbewahrt wurden.
eine der kostspieligsten öffentlichen Leistungen
(Liturgien) athenischerStaatsbürger, welche in der
Besorgung der an den
Festen des
Dionysos,
[* 9] des
Apollon
[* 10] und der
Athene
[* 11] wie besonders zur Ausführung der dramatischen
Dichtungen
nötigen
Männer-,
Knaben-,
Tänzer- und Flötenspielerchöre bestand. Anfangs haben die Dichter das
Geschäft wohl selbst besorgt,
wenigstens wird es von
Äschylos bestimmt berichtet; in der
Folge ward es zur Ehrensache der vermögenden
Bürger gemacht.
KeinGesetz schrieb die
Kosten vor, aber auch kein
Gesetz schützte den Geizigen
vor derGeißel der Komödiendichter.
In schweren
Zeiten traten wohl auch zwei zur Bestreitung der
Kosten für eine Choregie zusammen, oder der
Staat selbst besorgte dieselbe.
Vgl.
Chor, S. 70.
Monumente, Bildwerke und
Denkmäler, die zur
Erinnerung an einen in den griechischen
Festspielen mit
Hilfe
eines
Chors errungenen
Sieg gestiftet wurden (vgl.
Chor, S. 70 f.). Viele derselben standen in
Athen
[* 12] bei dem Dionysostheater
in der sogen. Dreifußstraße. Erhalten ist davon nur das Denkmal des Lysikrates (s.
Tafel
»Baukunst
[* 13] IV«,
[* 14] Fig. 8), ein schlanker Rundbau auf hohem Untersatz
in korinthischem
Stil, welcher einst auf seiner
Spitze das Weihgeschenk, einen bronzenen
Dreifuß, trug. Das Denkmal, dem
Dionysos
vom
Sieger geweiht, daher
¶
mehr
ein Relieffries am Gebälk eine Wunderthat des Gottes (die Bestrafung der tyrrhenischen Seeräuber) schildert, wurde 334 v. Chr.
errichtet und ist auch unter dem volkstümlichen Namen »Laterne des Demosthenes« bekannt. Ähnliche Bedeutung hatten die sogen.
choregischen Reliefs, Weihgeschenke von Siegern in den musikalischen Wettkämpfen zu Delphi, daher sie in typischer WeiseApollon als Kitharaspieler und Sänger, im langem Künstlergewand, begleitet von Artemis
[* 16] und Leto, darstellen; ihnen gegenüber
und sie bewillkommnend eine Nike
[* 17] mit Kanne
[* 18] und Schale. Diese Darstellungen sind stets im nachgeahmt altertümlichen Stil gehalten.