entstandenes Versmaß, in welchem statt des erwarteten letzten iambischen
Fußes ein
Trochäus oder
Spondeus eintritt, wodurch
er eine hinkende, besonders für das
Komische geeignete
Bewegung erhält. Catull und Martial wenden den Choliambus häufig an.
Schema:
^[img]
= -' v - = -' v - v -' -' v
Ich hatt' ein Liebchen, das auf einem Aug' schielte
(Rückert).
Erfinder des Choliambus soll der griechische Satiriker
Hipponax (540
v. Chr.) sein.
Stadt im russ.
GouvernementPskow, an dem sich hier mit dem Kunoi verbindenden und in den
Ilmensee fallenden schiffbaren
Lowatfluß, an den äußersten Vorbergen des Waldaiplateaus, mit (1882) 5448 Einw.,
welche blühenden
Handel mit Vieh, trocknen
Fischen,
Cerealien, besonders
Flachs und
Hanf, betreiben.
(griech.), alle mit Gallenresorption verbundenen
Krankheiten. ^[= (bei verschiedenen Menschenrassen). Während die Eingebornen der Tropenländer der Malaria ...]
Berühmt
ist Cholui durch seine vier großen
Jahrmärkte, von denen der erste (8. Juli) gewissermaßen als
Vorläufer des
Nishnij Nowgorodschen
Weltmarktes, der zweite (30. Aug.) als
Abschluß desselben bezeichnet werden kann.
(spr. tscho-,San Pedro), Stadt im mexikan.
StaatPuebla, 10 km westlich von
Puebla, 2138 m ü. M.,
war zur Zeit der
Eroberung des
Landes durch
Cortez eine der blühendsten
Städte der
Azteken und der Hauptsitz des mexikanischen
Religionskultus, mit mehr als 400
Tempeln und mindestens 150,000 Einw. Jetzt ist die Stadt ein kleiner, mit schönen Agavenpflanzungen
umgebener
Ort mit (1877) 8973 Einw., nur merkwürdig
durch die in eigentümlichem
Stil (wahrscheinlich von
Cortez) erbaute
Kirche von
San Francisco und den berühmten
Teokalli (»Gotteshaus«)
von Cholúla, das riesenhafteste architektonische
Monument aus der Aztekenzeit.
(franz. chômage, spr. schomahsch',
das Feiern, Stillestehen, Unbeschäftigtsein) nennt man die
Versicherung gegen die Verluste, welche neben
dem direkten, die Versicherungsgesellschaften zum
Ersatz verpflichtenden
Schaden durch die aus letzterm entstandene
Störung
im Geschäftsbetrieb dem Versicherten erwachsen. Sie hat sich in
Frankreich herausgebildet und von da nach
Italien,
[* 10]
Belgien
[* 11] etc. verbreitet, in
Deutschland
[* 12] aber noch sehr wenig Platz gegriffen. Sie wird bis jetzt nicht als selbständige
Versicherung, sondern nur als Erweiterung andrer
Versicherungen, insbesondere der
Feuerversicherung, doch auch der
Unfallversicherung,
eingegangen.
Alexei Stepanowitsch, russ. Dichter, geb. 1. Mai
(a. St.) 1804 zu
Moskau, erhielt im elterlichen
Haus eine sorgfältige
Erziehung und ward durch einen
Kreis russischer Schriftsteller schon früh in die
russische Litteratur
eingeweiht, wobei sein
Geist zugleich eine liberale und patriotische
Richtung erhielt, die mit einem begeisterten
Studium der
historischen
Wissenschaften verbunden war. Ein Fluchtversuch, um am griechischen Freiheitskampf (1821)
teilzunehmen, mißglückte, und Chomjaków mußte zur
Strafe in ein Gardekavallerieregiment zu
Petersburg
[* 13] eintreten.
Nachdem Chomjaków 1825 seinen
Abschied als
Offizier genommen, reiste er in das
Ausland und hielt sich längere Zeit in
Paris
[* 14] auf, wo
er seinen ersten dramatischen
Versuch:
»Jermak« (gedruckt 1832), verfaßte. Auf seiner Rückreise nach
der
Heimat besuchte Chomjaków die westslawischen
Länder und machte sich mit dem
Geist und der
Sprache
[* 15] der
Tschechen,
Slowaken,
Slowenen
und Kroaten vertraut. Als Rußland 1828 der Türkei
[* 16] den
Krieg erklärte, trat er wieder in die
Armee ein und beteiligte sich
am
Feldzug, nahm indessen nach dem
Friedensschluß sofort wieder seinen
Abschied und ließ sich in
Moskau
nieder, wo er fortan, durch kein
Amt behindert, einzig der Litteratur lebte.
ein gehaltreiches und in
schwungvoller
Sprache geschriebenes Werk, und seine
»Lyrischen Gedichte« (»Stichotworenija«, das.
1844; neue Ausg., das. 1861), die seinen
Namen bis über die
Grenzen
[* 17] Rußlands trugen. Chomjaków wurde der Hauptrepräsentant
jener
Richtung im russischen Geistesleben, die man gewöhnlich mit dem
Namen des Slawophilentums bezeichnet. Seine
Dichtungen
und
Aufsätze dokumentieren sich als Ergüsse eines wenn auch oft zu weit gehenden, doch wahrhaften
Patriotismus, der, alles
Fremde verschmähend, das
Gute im Vaterland aufsuchte und ihn in der Machtentfaltung des Slawentums den Beginn einer neuen
Weltordnung erkennen ließ. Diese
Ansichten findet man am schärfsten ausgesprochen in seinem »Sendschreiben
an die
Serben aus
Moskau« (in russischer und serbischer
Sprache, Leipz. 1860).
¶
mehr
Chomjaków beteiligte sich auch bei vielen industriellen Unternehmungen und war ein eifriger Mitarbeiter an dem »Ökonomischen Anzeiger«.
In denJahren 1844-45 machte er von neuem Reisen durch ganz Europa
[* 19] und legte nach seiner Rückkehr die Resultate seiner Beobachtungen
in der »Russischen Unterhaltung« (»Russkaja Besséda«) nieder, an
deren Herausgabe er seit 1856 den thätigsten Anteil nahm. Im J. 1857 wurde er Mitglied der PetersburgerAkademie der Wissenschaften, in deren Publikationen er unter anderm eine für die Sprachforschung wichtige »Vergleichung
russischer Wörter mit dem Sanskrit« veröffentlichte. Auch sein nachgelassenes großes Werk »Über
allgemeine Geschichte« ist voll von linguistischen Kombinationen. Chomjaków starb an der Cholera. Eine
Sammlung seiner Werke erschien seit 1861 in 4 Bänden, eine zweite Ausgabe derselben 1868.