Reiterstatue in
Kiew
[* 2] errichtet. Als die
Kosaken nach dem
Tod seines ältesten
Sohns den jüngern Sohn,
Georg Chmelnizky, zu seinem Nachfolger
bestimmen wollten, riet er ihnen von dieser
Wahl ab, da sie eines erfahrenern
Führers bedürften.
Georg wurde dennoch zum
Hetman
gewählt, 1660 aber, als er von Rußland abfallen und sich mit
Polen verbünden wollte, von der
Mehrzahl
seiner Landsleute verlassen und 1662 von den
Russen bei Kaniew geschlagen. Er versuchte später, seine
Würde wiederzuerlangen,
fand aber in diesen
Kämpfen seinen
Untergang.
SeinZweck war, dem russischen
Drama eine nationale Färbung und einen edlen
Gehalt zu geben, was er zu erreichen suchte, indem
er seine Zeitgenossen zunächst an die bessern Werke der
Franzosen, z. B. eines
Regnard und
Molière, die er zum Teil meisterhaft
ins
Russische
[* 4] übersetzte, gewöhnte und ihren
Geschmack veredelte. Seine eignen zahlreichen
Komödien zeichnen
sich durch Gewandtheit der
Sprache
[* 5] und leichte, gefällige
Rhythmik aus;
doch hat sich keins derselben auf der
Bühne erhalten.
Zu nennen sind: »Zàrskoje Slowo« (»Das Zarenwort«);
[* 1]
(Chnuphis,
Kneph), ein ägypt. Gott mit dem
Attribut der Widderhörner oder des Widderkopfes mit seitwärts gehenden
Hörnern (s. Abbildung), eine der ältesten ägyptischen
Gottheiten, aber in späterer Zeit nur noch eine
Form des
Ammon,
[* 10] wird in den
Inschriften als
»Herr der
Überschwemmungen«, als »Wasserspender« bezeichnet, scheint aber
ursprünglich ein
Sonnengott, eine Form der beseelenden Schöpferkraft zu sein. Er wurde besonders an den
Katarakten von
Syene
verehrt; doch drang sein
Kultus, verschmolzen mit dem desAmmon, der die
Attribute des Chnum selbst annimmt,
auch in die
Libysche Wüste bis zur
OaseSiwah vor, wo noch heute die Reste eines ansehnlichen
Tempels des widderköpfigen
Gottes
vorhanden sind. Die Begleiterinnen des Chnum sind die Kataraktengöttinnen
Anukis und
Satis.
(spr. tschockta),Indianerstamm, s. Tschachta. ^[richtig:
Tschokta.] ^[= (s, Chactas), großer nordamerikan. Indianerstamm, der ursprünglich in Mexiko wohnte, ...]
türk.
Wilajet in
Kleinasien, umfaßt etwa das alte
Mysien,
Phrygien und das südwestliche
Bithynien,
d. h. das nordwestliche Gebiet derHalbinsel im S. des Marmara-Meers, und zählte 1879: 471,296 Einw.
Es zerfällt in vier
Sandschaks:
Brussa, Karassi, Karahissar-Ssahib und Kiutahia.
Seit 1764 Rektor, seit 1788 Vizedirektor der Akademie der bildenden Künste zu Berlin, wurde er 1793 zu deren wirklichem Direktor
ernannt. Er starb Chodowiecki fand die Anerkennung seiner Zeitgenossen in reichem Maß; es erschien fast kein künstlerisch
ausgestattetes Werk, zu dem er nicht eine Vignette lieferte. Die Zahl seiner Blätter beläuft sich auf
mehr als 3000. Hervorzuheben sind: der Abschied des JeanCalas, nach des Künstlers eignem Gemälde;
12 Blätter Modethorheiten u. a. Chodowiecki ist wegen der Wahrheit, Lebendigkeit
und Laune, mit der er moderne Figuren darstellte, als der Gründer einer neuen Kunstgattung zu betrachten und in der naiven
Unbefangenheit seiner Darstellung derVorläufer der realistischen Genre- und Charaktermalerei des 19. Jahrh.
Seine vorzüglichsten Darstellungen sind aus dem bürgerlichen Leben gegriffen.
Überall zeigt er sich als tiefen Kenner des
menschlichen Herzens und treffenden Sittenmaler, indem er bald das Laster mit den grellsten Farben schildert, bald die Thorheiten
der Zeit mit launigem Spott geißelt, und dies alles auf kleinem Raum. In seinen kleinern Vignetten entsprach
er im allgemeinen den strengen Kunstanforderungen mehr als in seinen größern Versuchen, und in der ihm eigentümlichen Sphäre
des gewöhnlichen Lebens wiederum mehr als in den idealen Darstellungen, wo ein gewisser Zwang deutlich hervortritt.
Die BerlinerAkademie besitzt einen Cyklus von 100 Originalzeichnungen des Meisters, darstellend seine Reise
nach Danzig, mit Laune und Liebe entworfene Blätter, teils in ausgeführter Tuschmanier, teils mit der Feder gezeichnet (in Lichtdruck
hrsg. Berl. 1882). Es gibt von ihm auch einzelne (unbedeutende)
Ölbilder, deren vier das BerlinerMuseum besitzt.
Vgl. Jacobi, Verzeichnis von Chodowieckis sämtlichen
Kupferstichen (Leipz. 1814);
W. Engelmann, Daniel Chodowieckis sämtliche Kupferstiche (das. 1857, Nachträge 1860).
3) Wilhelm, Kupferstecher, Sohn von Chodowiecki 1), geb. 1765, arbeitete, von seinem
Vater gebildet und mit einer gleichen Fülle von Witz und Geist begabt, als Kupferstecher zu Berlin in dessen Manier mit solchem
Erfolg, daß jener des Sohns frappante Charakterzeichnungen unter seinem Namen veröffentlichte. Er starb bereits 1805.