wieder. Bei den im
Herbst absterbenden und dabei sich gelb, braun oder rot färbenden, nicht ausdauernden Blättern der Laubbäume
findet dagegen eine
Regeneration des Chlorophylls niemals statt.
die Verbreitung von Chlorgas in
Räumen zur Zerstörung von übeln
Dünsten und Ansteckungsstoffen.
Die Chlorräucherung bietet in
Räumen, in welchen keine
Menschen befindlich sind, keine besondern Schwierigkeiten. Man übergießt entweder
eine Mischung von 3 Teilen
Kochsalz und 1 Teil
Braunstein auf einem
Teller mit 2 Teilen
Schwefelsäure
[* 6] und 2 Teilen
Wasser, oder einen Brei von
Wasser und
Chlorkalk
[* 7] mit
Salzsäure und sorgt, daß wenigstens 24
Stunden so viel
Chlor der
Luft des
Raums beigemischt bleibt, daß auch ein kurzer Aufenthalt darin unmöglich ist.
Selbstverständlich müssen während der Chlorräucherung
Thüren undFenster fest verschlossen bleiben.
Metalle werden
von dem
Chlor sehr stark angegriffen und müssen entfernt werden. Mit
Chlor zu räuchern, während sich
Menschen in dem betreffenden
Raum aufhalten, ist so gut wie zwecklos,
da man in diesem
Fall viel zu wenig
Chlor entwickeln darf, um eine
Wirkung erwarten zu
können. Bei stärkerer
Räucherung z. B. in einem belegten
Krankenzimmer würde man den
Patienten viel
mehr schaden, als durch angebliche
Reinigung der
Luft nützen.
Kloaken, welche von
Schwefelwasserstoff erfüllt sind, werden zugänglich gemacht, indem man ein bis mehrere
PfundChlorkalk,
der in einem
Kübel mit
Wasser angerührt ist, gleichzeitig mit gleich viel durch 2-3 Teile
Wasser verdünnter
Salzsäure in die
Grube schüttet. Der üble
Geruch, welchen faulende
Körper, wie
Leichen von Ertrunkenen, die lange im
Wasser
gelegen haben etc., verbreiten, läßt sich mehr oder minder entfernen, wenn man über den Gegenstand
ein mit Chlorkalklösung getränktes
Tuch breitet und öfters erneuert. Vgl.
Desinfektion.
[* 8]
HClO3 entsteht (an
Kali gebunden) bei der Behandlung einer heißen konzentrierten
Lösung
von
Kalihydrat in
Wasser mit
Chlor. Dabei bilden sich 5
MoleküleChlorkalium und 1
Molekül chlorsaures
Kali, und aus letzterm
scheidet man die Chlorsäure durch Kieselfluorwasserstoff ab. Die so in
Freiheit gesetzte Chlorsäure bildet eine farb- und
geruchlose
Flüssigkeit, schmeckt stark sauer, riecht stechend, bleicht das zuerst gerötete Lackmuspapier, zersetzt sich
schon bei 40°, wirkt stark oxydierend, entzündet
Papier und
Leinwand beim Eintrocknen auf denselben, zerfällt mit Chlorwasserstoffsäure
in
Chlor und
Wasser und wird auch durch
Licht
[* 9] zersetzt.
Mit den
Basen bildet sie die Chlorsäuresalze
(Chlorate), welche sämtlich in
Wasser löslich sind, beim
Erhitzen in
Sauerstoff und
Chlormetall zerfallen, mit
Schwefelsäure gelbe, stark
bleichend wirkende
Dämpfe von Unterchlorsäure
entwickeln und höchst kräftig oxydierend wirken. Die schmelzbaren von ihnen detonieren, mit brennbaren
Körpern gemengt,
sehr heftig durch
Schlag,
Reibung
[* 10] und Erwärmung, und ihre Behandlung erheischt daher große Vorsicht.
Das ausgeschiedene rohe chlorsaure
Kali wird durch Umkristallisieren gereinigt. Es bildet wasserfreie, farblose, luftbeständige,
perlmutterartig glänzende Kristallblättchen vom spez. Gew. 2,83-2,35,
schmeckt herb kühlend, löst sich bei 0° in 30 Teilen, bei 15° in 16½ Teilen, bei 50° in 5 Teilen
Wasser; eine gesättigte siedende
Lösung enthält auf 100 Teile
Wasser 60 Teile
Salz, in
Alkohol ist es unlöslich, es schmilzt
bei 334°, zersetzt sich bei 352° in überchlorsaures
Kali und
Sauerstoff und hinterläßt bei höherer
Temperatur nur
Chlorkalium.
Chlorsaurer
BarytBa(ClO3)2 ^[Ba(ClO3)2] wird durch Behandeln von kohlensaurem
Baryt mit
Chlor oder aus chlorsaurem
Natron erhalten, indem man dessen
Lösung mit
Oxalsäure versetzt, sehr stark abkühlt, filtriert und mit kohlensaurem
Baryt neutralisiert. Es bildet farblose, leicht lösliche
Kristalle
[* 15] und dient in der
Feuerwerkerei zu Grünfeuer. Chlorsaures
Natron NaClO3 wird wie das
Kalisalz erhalten, nur verdampft man zunächst die
Lösung der
Kalksalze, um das
Chlorcalcium
größtenteils durch
Kristallisation zu entfernen, versetzt die verdünnte
Lauge dann mit
Kalk, entfernt das abgeschiedene
Calciumoxychlorid und zersetzt nun die
¶
mehr
noch gelösten Kalksalze mit schwefelsaurem Natron. Die vom abgeschiedenen schwefelsauren Kalk getrennte Lösung verdampft man
stark, um vorhandenes Chlornatrium zu entfernen, und läßt dann kristallisieren. Das chlorsaure Natron bildet farblose, luftbeständige
Kristalle, löst sich leicht in Wasser und dient zum Drucken mit Anilinschwarz in der Zeugdruckerei.