Großherzogtum
Posen,
[* 2] trat 1807 in das polnische
Heer ein, wurde Ordonnanzoffizier
Napoleons I. und dann Eskadronschef der Gardekavallerie.
Er machte den
Feldzug in Rußland mit und wußte sich die
GunstNapoleons zu erwerben, nahm jedoch 1813,
weil er sich zurückgesetzt
glaubte, seinen
Abschied. Nach dem
Ausbruch der polnischen
Revolution von 1830
schloß er sich derselben
an, ward von
Chlopicki zum Brigadegeneral ernannt und zeichnete sich namentlich in der
Schlacht von
Grochow aus. Er drang sodann
nach
Litauen vor, unterstützte den dortigen
Aufstand und machte gemeinschaftlich mit Gielgud an der
Spitze von 5000 Litauern
einen
Angriff auf
Wilna,
[* 3] wurde aber zurückgeschlagen und mußte sich 1831 über die preußische
Grenze
zurückziehen. Hier streckte er die
Waffen,
[* 4] erlitt eine längere
Haft und wurde zur Bezahlung einer bedeutenden Strafsumme
verurteilt.
Später lebte er wieder auf seinen
Gütern in
Posen und starb Er schrieb:
»Lettres sur les événements
militaires en Pologneet en Lithuanie« (Par. 1832).
Bis 445 hatte er alles Land bis an die
Somme
erobert, ward aber, diesen
Fluß überschreitend, von
Aëtius geschlagen und starb 448. Er gilt als Ahnherr
der fränkischen
Könige.
fränk. König,
Chlodwigs I. zweiter Sohn, erhielt nach dessen
Tod (511) das Land zwischen
Loire und
Garonne
mit der Hauptstadt
Orléans.
[* 8]
Mit seinen
Brüdern zog er gegen die Burgunderkönige
Siegmund und
Godomar. Chlodomer nahm
Siegmund gefangen
und ließ ihn mit den
Seinen umbringen, fiel aber 524 in der
Schlacht bei Véséronce gegen
Godomar.
1) Chlodwig I.,Childerichs I. und Basinas Sohn, geb. 465, folgte 481, 15 Jahre alt, seinem
Vater als König eines Teils der salischen
Franken in
Tournai (Doornik). Er ist der
Gründer des großen
Frankenreichs. Zuerst
vernichtete
er den Rest römischer Herrschaft in
Gallien 486 durch seinen
Sieg über
Syagrius bei
Soissons, wodurch er das Land
bis zur Seine gewann.
Bald darauf eroberte er das
Land der Thoringer (das Land von
Tongern). 493 vermählte er sich mit Klothilde
(Chrotechildis), einer
Nichte des burgundischen
KönigsGundobad, die ihn zum
Christentum zu bekehren suchte, doch zunächst
ohne Erfolg.
Erst als er, von dem ripuarischen König Siegbert zuHilfe gerufen, gegen die
Alemannen zog und in der
Entscheidungsschlacht (496)
der
Sieg sich von ihm abzuwenden schien, gelobte er,
Christ zu werden, wenn ihm
Christus den
Sieg
verleihe. Als es darauf gelang, die
Alemannen zu besiegen, ließ sich Chlodwig nebst 3000
Franken zu
Reims
[* 9] durch den
Bischof Remigius
taufen und zwar auf den römisch-katholischen
Glauben. Das bei seiner
Salbung angeblich gebrauchte
heilige Öl
(s.
Ampulla) diente seitdem bei der
Salbung aller fränkischen und französischen
Könige. Chlodwig fand fortan in der
Geistlichkeit
eine wesentliche
Stütze für seine Herrschaft.
Nun unterwarfen sich ihm die unabhängigen katholischen
StädteAremoricas zwischen Seine undLoire freiwillig. 500 zog
Chlodwig gegen den Burgunderkönig
Gundobad, schlug ihn, von dessen
Bruder Godegisil unterstützt, bei
Dijon
[* 10] und belagerte ihn in
Avignon, schloß aber dann gegen das
Versprechen eines jährlichen
TributsFrieden. Angeblich aus Glaubenseifer, in der That
aber aus Eroberungssucht zog Chlodwig 507 gegen die arianischen Westgoten unterAlarich, schlug sie bei Voullon
unweit
Poitiers und drang bis
Bordeaux
[* 11] vor, während sein natürlicher Sohn
Theoderich alle
Städte bis an die
Grenze von
Burgund
einnahm.
Den Sohn des ripuarischen
Königs Siegbert von
Köln,
[* 14] Chloderich, verleitete er zur Ermordung seines
Vaters und ließ ihn dann
selbst ermorden. Er starb 511 in
Paris und wurde in der von ihm den heiligen
Aposteln zu
Ehren erbauten,
nachher der heil.
Genoveva gewidmeten
Kirche bestattet.
SeinReich teilten seine vier
Söhne,
Theoderich, Chlodomar,
Childebert
und
Chlotar, unter sich.
2) Chlodwig II.,Dagoberts I. zweiter Sohn, geb. 633, ward 638 König von
Neustrien und
Burgund unter der
Vormundschaft
seiner
Mutter Nantechilde, bemächtigte sich nach König Siegberts von
AustrasienTod (656) und nach Ermordung
Grimoalds, des
Majordomus desselben, der seinen eignen Sohn auf den
Thron
[* 15] erheben wollte, auch
Austrasiens und ward so
wieder
Herr des ganzen
Frankenreichs, starb aber schon 656, kaum 23 Jahre alt, nachdem er die letzten Jahre seines
Lebens an
Geisteszerrüttung gelitten.
3) Chlodwig III.,Theoderichs III. Sohn, folgte 690, noch ein
Kind, während der Majordomus
Pippin von
Heristall die Herrschaft ausübte,
starb aber schon 694.
Beiname der
Demeter
[* 16] als Beschützerin der jungen
Saat.
Ihr zu
Ehren wurde
in
Athen
[* 17] am 6. Thargelion (Ende Mai) ein Frühlingsfest (Chloeia) mit Widderopfern und lustigen
Spielen begangen.
Ihr
Tempel
[* 18] lag in der
Nähe der
Akropolis.
[* 19] Chloë ist auch
Name von Mädchen, besonders Schäferinnen in Schäfergedichten und Schäferromanen.
adligen Familie, trat in die polnische Armee, zeichnete sich 1794 im Treffen bei Raclawice aus, ward bald darauf Adjutant des
Generals Rymkiewicz und war 1797 einer der ersten, die zur Befreiung des Vaterlandes in die Dienste
[* 21] der französischen Republik
traten. Er kämpfte mit Auszeichnung 1799-1801 in Italien,
[* 22] 1807 bei Eylau und Friedland, 1808-1811 in Spanien
[* 23] und 1812 in Rußland bei Smolensk und an der Moßkwa. Da ihm aber die gehoffte Beförderung zum Divisionsgeneral nicht gewährt
wurde, nahm er seinen Abschied und lebte in Paris.
Als KaiserAlexander I. die Wiederherstellung Polens versprach, kehrte Chlopicki in sein Vaterland zurück und ward
zum Divisionsgeneral in der polnischen Armee ernannt, nahm indes, vom GroßfürstenKonstantin bei einer Heerschau beleidigt,
seinen Abschied und lebte zurückgezogen bis zum Ausbruch der Revolution von 1830. Obgleich er die Hoffnungen auf ein Gelingen
der Erhebung nicht teilen konnte, trat er doch dem Administrationsrat als Oberbefehlshaber bei, übernahm 5. Dez. die
Diktatur bis zur Eröffnung desReichstags, suchte fortwährend auf Versöhnung mit dem Kaiser, von dem er Zugeständnisse für
die Nation hoffte, hinzuwirken und legte nach Eröffnung desReichstags(18. Dez.) jene Würde nieder, ward aber sofort wieder zum
Diktator gewählt und bemühte sich auch ferner um eine Verständigung mit Rußland. Dies und seine
Strenge bewogen den Patriotischen Verein, ihn zur Rechenschaft zu ziehen; daher legte Chlopicki die Diktatur freiwillig
nieder, trat aber zum Erweis seines Patriotismus im Februar als Soldat in die Armee und focht mit Auszeichnung bei Grochow und
namentlich in dem auf sein Anraten unternommenen Angriff auf die russischen Korps unter Schachowski und
Geismar (25. Febr.), in welchem Gefecht er eine schwere Wunde erhielt, zu deren Heilung er nach Krakau
[* 24] ging. Chlopickis Handlungsweise
erfuhr viel Tadel; man beschuldigte ihn der Lauheit, ja schrieb sogar den endlichen FallPolens auf Rechnung seiner Unentschiedenheit.
Er hielt bei allem Patriotismus die Sache des Aufstandes von Anfang an für eine verlorne, zumal seitdem
ihn ein Brief des KaisersNikolaus überzeugte, daß an eine gütliche Vermittelung nicht zu denken sei. Seit der Unterdrückung
der polnischen Insurrektion lebte er zurückgezogen in Krakau und starb