Als unumschränkter Gebieter im Ostindiahaus herrschend, wußte er sich durch kluge
Freigebigkeit in der
Gunst des
Hofes zu
behaupten und alle zu gewinnen, welche sich eines hervorragenden Einflusses erfreuten. Selbst
Karl II.
und
Jakob II. verschmähte es nicht, von ihm
Geschenke anzunehmen. Erst nach der Vertreibung von
Jakob II. und der Thronbesteigung
von
Wilhelm III. mußte Child, gegen den sich nunmehr eine heftige
Agitation erhob, einem andern
Gouverneur Platz machen, verstand
es aber auch jetzt noch, einen Teil seines frühern Einflusses zu behaupten und vermittelst wohlangewandter
100,000 Pfd. Sterl. für seine
Kompanie den
Freibrief von neuem bestätigen zu lassen. Erwähnung verdienen seine
Schriften:
»Brief observations concerning trade and the interest of money« (Lond. 1668) und »A
new discourse of trade« (das. 1690).
2) LydiaMaria, geborne
Francis, nordamerikan. Schriftstellerin, geb. zu
Madford in
Massachusetts, seit 1828 verheiratet mit
DavidLee Child (gest. 1874), starb zu Wayland in
Massachusetts.
Schon früh der litterarischen Thätigkeit, besonders der pädagogischen Schriftstellerei, zugewandt, hat sie eine große
Reihe schätzenswerter
Schriften zur
Erziehung,
Ausbildung und
Veredelung des weiblichen
Geschlechts veröffentlicht,
die große Verbreitung fanden.
Von ihren zahlreichen
Erzählungen sind »Hobomok, an
Indian story« (1824),
von ihren übrigen
Schriften die »History of the condition of women« (1835) und
besonders »The progress of religions ideas through successive ages« (neue
Ausg. 1870, 3 Bde.) die bekanntesten.
Auch für die
Sache der Sklavenemanzipation war sie seit 1833 unermüdlich thätig, namentlich in dem »Appeal
for that class of Americans called Africans«
u. den »Letters from
NewYork« (1843).
1) Childebert I.,Chlodwigs und Klothildens Sohn, erhielt nach seines
VatersTod (511) einen von den vier Teilen des
Reichs mit der Hauptstadt
Paris,
[* 4] schlug 531 bei
Narbonne den Westgotenkönig
Amalrich II., welcher Childeberts
Schwester Klothilde, seine Gemahlin, arg
mißhandelt hatte, weil
sie den katholischen
Glauben nicht mit dem arianischen vertauschen wollte, und
eroberte mit seinem
BruderChlotar 534 das burgundische
Reich.
AuchChildebert beteiligte sich an den Greueln, wie sie im merowingischen
Haus üblich waren; nachdem er seine
Neffen, seines 524 gefallenen
BrudersChlodomerSöhne, in
Verbindung mit seinemBruderChlotar I. ermordet, teilte er mit letzterm ihr
Reich. Er starb 558, worauf sein
Reich an
Chlotar fiel.
2) Childebert H., Siegberts I. von
Austrasien und
Brunhildes Sohn, geb. 571, ward nach der Ermordung seines
Vaters 575 von
Herzog Gundobald
gerettet und zum König erhoben.
Guntram, König von
Burgund, adoptierte ihn 577 und verband sich mit
ihm
gegen
Chilperich I., seinen
Bruder; doch fiel Childebert bald von
Guntram ab. Nach
Chilperichs I. Ermordung (584) schlossen Childebert und
Guntram 587 den
Erbvertrag von Andelot, nach welchem dem Überlebenden das
Reich des andern zufallen sollte. Childebert bekam daher, als
Guntram 593 starb,
auch
Burgund. Unglücklich war Childebert in einem
Angriff auf das westgotische
Septimanien und das langobardische
Reich: beidemal wurde er zurückgeschlagen. Er starb 596. Ihm folgten seine unmündigen
Söhne Theudebert II. und Theuderich
II. unter
Vormundschaft ihrer Großmutter
Brunhilde.
1) Childerich I., angeblich der Sohn des
Merovech,
Königs der salischen
Franken, folgte diesem 457 auf dem
Thron,
[* 5] ward der
Sage nach von den
Franken vertrieben,
weil er ihre Töchter verführte, und lebte acht Jahre als Gastfreund bei dem
König der
Thüringer, dessen Gemahlin Basina ihm folgte, als er von den
Franken zurückgerufen und in
seine
Würde wieder eingesetzt wurde. Sie gebar ihm zu Doornik
(Tournai)
Chlodwig, den
Gründer des
Frankenreichs. Er starb 481;
sein
Grab wurde 1653 bei Doornik gefunden.
Vgl.
Junghans, Die Geschichte der fränkischen
Könige Childerich und Chlodovech
(Götting.
1857);
Cochet, Le
[* 6] tombeau de Childéric (Par. 1859).
2) Childerich II., Sohn
Chlodwigs II. von einer Angelsächsin, der heil. Balthilde, war seit 660 König von
Austrasien
mit dem Sitz in
Metz.
[* 7] Er bemächtigte sich, von den unzufriedenen
GroßenNeustriens und
Burgunds gegen den vom Majordomus Ebroin
auf den
Thron erhobenen
Theoderich, seinen
Bruder, zu
Hilfe gerufen, 669 auch in diesen beiden
Reichen der
Herrschaft, wurde aber 673 von aufständischen
Großen erschlagen.
3) Childerich III., wahrscheinlich
Chilperichs II. Sohn, 743 von
Karlmann auf den
Thron erhoben, war der letzte Schattenkönig aus dem
merowingischen
Geschlecht, mußte, als
Pippin der
Kurze mit Bewilligung des
PapstesZacharias auch den königlichen
Namen annahm
(751), mit geschornem Haupthaar in das
Kloster Sithiu zu
St.-Omer gehen, wo er in der Mönchskutte 754 starb.
2)
RobertCesar, hervorragender Kenner des
Buddhismus, geb. 1838, studierte in
Oxford
[* 12] und ging 1860 nach
Indien. Während eines
mehrjährigen Aufenthalts in
Ceylon
[* 13] als englischer Zivilbeamter machte er sich mit
Hilfe eines Eingebornen
mit dem
Pâli (s. d.), der alten heiligen
Sprache
[* 14] der Buddhisten, bekannt und gab nach seiner Rückkehr nach
England¶
mehr
(1864), wo er 1872 Unterbibliothekar an der Bibliothek des IndiaOffice in London wurde, in dem Journal der Asiatic Society mehrere
Pâlitexte mit Übersetzungen sowie Untersuchungen über das Singhalesische, die neuere Sprache von Ceylon, heraus, in der er
eine Tochter des Sanskrits erkannte. Sein Hauptwerk ist das »Dictionary of the Pali language«, mit mehr
als 13,000 Wörtern und gegen 40,000 Citaten etc. (Lond. 1875), das eine neue Epoche in dem Studium der Pâlilitteratur und
des Buddhismus begründete. An der Herausgabe einer im Manuskript fertigen Pâligrammatik wurde er durch den Tod gehindert.
Vom University College in London zum Professor des Pâli und der buddhistischen Litteratur ernannt, starb
er