Sein theologischer
Ruhm gründet sich auf sein Hauptwerk: »Examen concilii Tridentini« (1565-73, 4 Bde.; neu
hrsg. von E.
Preuß, Berl. 1862). Einflußreich war seine Thätigkeit bei der Feststellung des lutherischen
Lehrbegriffs. In
Königsberg verfaßte er mit
Mörlin 1567 das
»Corpus doctrinae Pruthenicum«, in
Wittenberg
seine
»Loci theologici« (hrsg. von
Leyser, 1591),
Sein Geschichtswerk »Der königlich schwedische in
Deutschland
[* 13] geführte
Krieg« (neu hrsg. Stockh. 1855-59, 6 Bde.)
ist wegen der ausführlichen
Darstellung derKriegsgeschichte und des zahlreichen wertvollen Urkundenmaterials eine wichtige
Quelle
[* 14] zur Geschichte des Dreißigjährigen
Kriegs; es reicht bis 1636, wozu eine
Darstellung derFeldzügeTorstenssons 1641-46 kommt. Chemnitz selbst hat nur den ersten und zweiten Teil, 1630-36, herausgegeben
(Stettin 1648 u. Stockh.
1653).
Iwan Iwanowitsch, russ. Fabeldichter, geb. 5. Jan.
(a. St.) 1745 zu
Jenotajewsk im
GouvernementAstrachan, wo
sein
Vater, der aus
Freiberg
[* 18] in
Sachsen
[* 19] gebürtig war, die
Stelle eines Stabsarztes innehatte, siedelte mit
diesem 1755 nach
Petersburg
[* 20] über und wurde gleichfalls für die medizinische
Karriere bestimmt, trat jedoch 1757, noch
nicht dem Knabenalter entwachsen, in den Militärdienst und machte den preußischen und türkischen
Feldzug mit. Im J. 1769 verließ
er die Militärkarriere und ward Hüttenverwalter bei dem
Petersburger Bergkadettenkorps, bereiste dann 1776
Deutschland,
Frankreich
und
Holland, nahm 1781 als Kollegienrat seinen
Abschied, ging jedoch im folgenden Jahr als
Generalkonsul
nach
Smyrna, wo er in
Melancholie verfiel und starb.
Als Dichter ein
SchülerLomonossows, zugleich aber auch ein Verehrer
Gellerts und
Lafontaines, übertraf
er den russischen Dichter
an Einfachheit der
Süjets und der
Sprache
[* 21] wie an
Wärme
[* 22] der
Diktion und Natürlichkeit der
Gedanken. SelbstDmitrijew
und
Krylow, wiewohl sie ihn an
Geschmeidigkeit des Versbaues, Schwung und scharfer Zuspitzung der
Gedanken übertrafen, konnten
seine kindliche
Naivität nicht in
Schatten
[* 23] stellen. So ist Chemnitzer noch gegenwärtig ein in seinem Vaterland vielgelesener Dichter,
der aber erst nach seinem
TodAnerkennung gefunden hat. Seine
»Fabeln und
Erzählungen« erschienen zuerst
anonym (1779), dann unter seinem wahren
Namen und mit seiner
Biographie (Petersb. 1799, 3
Tle.) und erlebten seitdem zahlreiche
Auflagen. Zu den besten
Ausgaben gehören die von
Smirdin (Petersb. 1847) und die von J. ^[Jakov]
Grot veranstaltete (mit den
Briefen des Dichters, das. 1873).
(Ningseng,Jinsen), Hafenplatz an der Westküste von
Korea, am südlichen Mündungsarm des Hanflusses, 40 km
westlich von der Hauptstadt Soul, als dessen
Hafen es gilt, wurde 1883 dem auswärtigen
Handel eröffnet, der durch die Ansiedelung
fremder, namentlich japanischer, Kaufleute so schnell wuchs, daß die Stadt unter den drei dem auswärtigen
Handel geöffneten
Hafen bereits die erste
Stelle einnimmt, obschon bei dem außerordentlich hohen Unterschied zwischen
Hoch- und
Niedrigwasser (10 m) der Mangel an
Schiffahrtszeichen und einer
Landungsbrücke dem
Verkehr sehr hinderlich ist. Die Einfuhr
wertete 1883: 1,024,310, die Ausfuhr 382,804
Dollar; es liefen 32
Dampfer und 31 Segelschiffe ein. Die
Anzahl der
Ausländer betrug 482, darunter 400
Japaner, 72
Chinesen, 4
Russen, 3 Deutsche,
[* 24] je 1
Engländer,
Holländer,
Italiener.
Dampferverbindung hat Chemulpo mit
Fusan,
Gensan,
Nagasaki,
Wladiwostok und
Schanghai.
[* 25]
Als er aber den größten Teil dieser Kartons vollendet hatte, wurden sie als atheistisch abgelehnt. Das Panthéon wurde 1851 dem
Kultus zurückgegeben, und das ganze Projekt war gescheitert. Wie barock und destruktiv auch die Tendenz
dieser Kartons war, so erregten sie doch durch die Fülle der Gedanken und die echt künstlerische Komposition große Bewunderung.
Unter seinen übrigen Bildern ist la divina tragedia (Museum des Luxembourg) das bedeutendste.