allmähliche Vertiefung der
Atmung folgt, der sich eine
Reihe immer oberflächlicher werdender Einatmungen mit der schließlichen
Atempause anschließt. Dies
Phänomen kommt durch Herabsetzung der
Erregbarkeit des respiratorischen
Zentrums zu stande, so
daß das vasomotorische
Zentrum früher als jenes durch die
Bereicherung des
Bluts an
Kohlensäure, resp. die Verarmung anSauerstoff
erregt wird. Am
Schluß der Atempause tritt eine
Verengerung der
Arterien ein und infolgedessen zunehmende
Anämie des respiratorischen
Zentrums, durch welche der
Patient zu tiefer
Atmung angeregt wird. Hierdurch bereichert sich aber das
Blut an
Sauerstoff und verliert
seine
Kohlensäure, und so löst sich der Gefäßkrampf, die
Anämie des respiratorischen
Zentrums nimmt
ab, und der
Reiz zur tiefern
Atmung verschwindet.
R. Brown
(Lack,
Goldlack),
Gattung aus der
Familie der
Kruciferen,
[* 2] zweijährige oder ausdauernde
Kräuter oder
Halbsträucher mit einfachen, lanzettförmigen oder linealen Blättern, in langen
Trauben stehenden, gelben oder orangeroten
Blüten und zusammengedrücktem, vierkantigem, an der
Spitze zweizähnigem
Schötchen, finden sich besonders
in den Mittelmeerländern und eignen sich größtenteils zu
Zierpflanzen. Cheiránthus cheiriL. (gemeiner
Goldlack, gelbe
Viole,
Lackviole,
Gelbveigelein), mit wohlriechenden, gelben, auch braunen und violetten
Blüten, wächst an steinigen
Stellen und alten
Mauern
im südlichen, hier und da auch im mittlern
Europa
[* 3] wild und blüht fast den ganzenSommer hindurch.
Kabalen vertrieben ihn nach
Deutschland, wo sein
»Macbeth«, zum Teil umgearbeitet, 1828 in
München
[* 16] über die
Bühne ging und
ihm den
Titel eines Hofkapellmeisters eintrug.
Noch einmal begab sich Chelard jedoch nach
Paris und schrieb dort die komische
Oper »La table et le logement«; 1830 kehrte er nach
München zurück und brachte die komischen
Opern: »Minuit« und »L'étudiant«
in deutscher Bearbeitung dort auf die
Bühne.
In denJahren 1832 und 1833 war er als
Kapellmeister an der
DeutschenOper in
London,
[* 17] am königlichen, am Drurylane- und
Coventgarden-Theater thätig, kehrte aber dann wieder nach
Deutschland
zurück, führte 1835 zu
München die große
Oper »Die
Hermannsschlacht« auf und wurde 1836 zum Musikdirektor der großherzoglichen
Kapelle zu
Weimar
[* 18] ernannt, wo er 1842 die
Opern: »Die
Seekadetten« und »Scheibentoni« zur Aufführung brachte. Er
starb daselbst. Außer
Opern schrieb Chelard auch
Messen,
Kantaten und
Lieder. Das französisch-nationale
Element ist in seinen Werken nicht zu verkennen; doch sucht er sich, besonders in der
»Hermannsschlacht«, deutscher
Weise zu
nähern.
(spr. cheltschitzki),Petr, böhm.
Denker und Schriftsteller der hussitischen
Periode, trat 1419-20 in
Prag
[* 19] als Gegner der
Taboriten auf und ließ sich dann in seinem Geburtsort Cheltschitzky nieder, wo er, obwohl
ohne gelehrte
Bildung, eine
Reihe von
Traktaten und Streitschriften verfaßte, in denen er gegen die Anwendung jeglicher
Gewalt
in Glaubenssachen protestierte und unter
Verwerfung alles staatlichen und kirchlichen
Zwanges dem wahren
Wesen des
Christentums,
als aus voller
Gleichheit und Brüderlichkeit, aus der
Liebe zum Nächsten und gegenseitiger Duldung beruhend,
das
Wort redete. Als die wichtigsten seiner (in tschechischer
Sprache
[* 20] abgefaßten)
Schriften sind die
»Postille« (verfaßt um
1435, gedruckt 1522 u. öfter) und das
»Netz des
Glaubens«
¶
mehr
(geschrieben um 1450, gedruckt 1521) zu bezeichnen. Seine Lehren
[* 22] fanden, namentlich nach der Niederlage der Taboriten, zahlreiche
Anhänger und bildeten die Grundlage der Kunwalder Vereinigung (1453), aus welcher die BöhmischeBrüdergemeinde hervorging.
Chelcicky starb um 1460.
Vgl. F. Schulz, Petr Chelcicky (tschech., Prag 1882);