Nachdem
DomMiguel zum absoluten König ausgerufen worden, zog Chaves in
Lissabon
[* 16] ein und wurde zum
Marquis von
Chaves erhoben. Als aber (1826) die konstitutionelle
Partei unter
Palmella die Oberhand gewann und
DomMiguel weichen mußte, proklamierte
Chaves zu
VillarealDomMiguel I. als absoluten König, die
Königin-Mutter als Regentin und errichtete eine Regierungsjunta
zu
Tavira. Doch verlor er das Vertrauen seiner
Scharen und legte den Oberbefehl nieder, trat zwar später von neuem auf, mußte
aber nach
Spanien fliehen und wurde nach
Irun verwiesen, von wo er nach
Bayonne ging. Als
DomPedro nachher seinen
BruderDomMiguel
zu seinem Stellvertreter ernannt hatte, wirkte Chaves wieder eifrig für dessen
Erhebung zum absoluten König
und wurde 1828 nach
Portugal zurückgerufen. Doch am
Hof
[* 17]
DomMiguels mit Undank belohnt, zog er sich zurück und verfiel in tiefe
Melancholie. Er starb
Nach dem
Sturz des klerikalen
Kabinetts trat Chazal, der beständig ein
Liberaler gewesen, in das
KabinettFrère-Rogier
als Kriegsminister ein, welchen
Posten er rühmlichst verwaltete, bis seine
Opposition gegen die Herabsetzung
des Militärbudgets und einige andre Umstände 1850 seinen Rücktritt veranlaßten. 1859 ward er aufs neue zum Kriegsminister
ernannt.
Sein Hauptverdienst war die Betreibung der Umschaffung
Antwerpens zu einem starken Zentralplatz der
Armee, in deren
Realisierung
er denSchlußstein der politischen Sicherheit des
Landes sah.
(Hazor),
Name mehrerer
Städte in
Palästina,
[* 24] wovon bemerkenswert: Chazor im
StammNaphtali, im N. des
Landes, bis auf
Debora kanaanitische Königsstadt, von
Salomo befestigt, vom assyrischen König
Tiglat Pilesar erobert. Chazor lag wahrscheinlich
auf dem heute
Tell Chureibeh genannten
Hügel, welcher strategisch wichtig war,
weil er den Übergang über den
Jordan unterhalb
des Meromsees und die
Ebene südlich davon beherrschte.
(engl., spr. tscheck), Hemmnis, Hindernis.Malthus bezeichnete als preventive checks die
Hemmnisse, welche einer
Vermehrung derBevölkerung
[* 25] vorbeugen, als repressive checks diejenigen, welche eine bereits
¶
(Cheque, engl., spr. tscheck; franz.
Chèque) heißt in England und Amerika
[* 33] allgemein eine Geldanweisung, welche Wechselkraft besitzt, insbesondere aber ein von
dem Kunden eines Bankiers (banker) auf denselben gezogener, auf Anweisung zahlbarer, unverzinslicher Sichtwechsel, welcher auf
eine bestimmte Person, auf die Order einer bestimmten Person oder auf den Inhaber ausgestellt sein kann.
Der Kunde der Bank hinterlegt bei derselben eine Summe in bar oder in geldwerten Forderungen, wofür er ein Buch mit numerierten
Checkformularen (Checkbuch) erhält, die er nur herauszureißen und auszufüllen braucht, um sie als Zahlmittel zu verwenden,
und welche von der Bank honoriert werden.
Für die Inkassi berechnen die Bankiers vielfach eine Provision von ¼-1/8 Proz., wenn nicht der Rechnungskunde ein Minimalguthaben
bei der Bank offen hält, dessen Zins die Vergütung für die Bemühungen der letztern bildet. Der Empfänger des Checks präsentiert
denselben bei seiner Bank, welche ihm den Betrag bar auszahlt oder gutschreibt. Diese Präsentation hat
bei Meidung des Verlustes von Regreßansprüchen binnen kurzer Frist zu erfolgen, in Frankreich binnen 24 Stunden bis zu 5 Tagen,
in Belgien binnen 3 Tagen, wenn der Check am Zahlungsort, binnen 6 Tagen, wenn er anderwärts ausgestellt wurde; in England ist
der Check ordnungsmäßig (innerhalb der usancemäßigen Zeit, zu den üblichen Geschäftsstunden)
zu präsentieren; er ist verfallen, wenn er unverhältnismäßig lange Zeit sich im Umlauf befindet. Um zu verhüten, daß
durch Verlieren eines auf den Inhaber lautenden Checks ein Nachteil erwachse, werden über den Check zwei Querstriche gezogen
(crossed check). Schreibt hierbei der Empfänger des Checks die Firma seines Bankiers quer durch, so darf
die Auszahlung nur an einen Bankier erfolgen; wird aber der Name eines Bankiers vermerkt und dazu derjenige eines seiner Kunden,
so ist der Check speziell bei diesem Bankier zu präsentieren, der ihn dem genannten Kunden gutschreibt.
Bei der deutschen Reichsbank und der Banque de France unterscheidet man zweierlei Checks: den weißen,
in Quittungsform ausgestellten, der den Auftrag zur Zahlung an den Überbringer enthält, und den roten, der die Bank anweist,
eine Summe einer bestimmten Person gutzuschreiben. Die Banken selbst tauschen diese Checks im Clearing-House ^[Artikel: Clearinghouse]
(s. d.) gegeneinander aus. Durch diese Kassenvereinigungen
vieler Kunden an einer Bank, durch das Gutschreiben der Zahlungsanweisungen und die endliche Kompensation der letztern gegeneinander
werden in England und Nordamerika, wo die Wohlhabenden sich der Checks zur Bezahlung von Rechnungen vielfach zu bedienen pflegen,
enorme Summen an Bargeld gespart.
Mit der Ausbildung des Depositengeschäfts bei den Banken (s. Depositenbanken unter »Banken«) hat sich das
Checkwesen auch an den größern Bankplätzen Deutschlands
[* 34] eingebürgert. Insbesondere bietet der Umstand, daß die deutsche
Reichsbank viele Filialen hat, dem Inhaber einer Checkrechnung (von der deutschen ReichsbankGirokonto genannt) den Vorteil, daß
er überall ohne Kosten Auszahlungen bewirken und Einzahlungen zu seinen Gunsten annehmen lassen
kann.
Gesetzlich geregelt wurde das Checkwesen in Frankreich durch Gesetz vom in Belgien durch Gesetz vom indem
den auf Inhaber wie auf Namen ausstellbaren und durch Blankoindossament übertragbaren Checks Wechselkraft verliehen wurde.
In denNiederlanden waren die Checks schon lange unter dem TitelKassier Briefjes bekannt. Bei denselben,
welche binnen drei Tagen zu präsentieren sind, bleibt der Aussteller, sofern er eine Deckungssumme bei dem Bezogenen hinterlegt
hat, allen Inhabern acht Tage nach der Ausstellung, jeder Inhaber seinem Nachmann drei Tage lang haftbar.
Wird das Papier nicht honoriert, so ist es binnen drei Tagen dem Vormann zur Einziehung zu präsentieren,
wenn nicht, unbeschadet des Rückgriffs auf den Aussteller selbst, das Regreßrecht auf jenen verloren gehen soll. Der Vermerk
not negociable auf englischen Checks bedeutet, daß der Erwerber nur die Rechte seines Gebers hat. Auf dem »certified check« der
amerikanischen Banken hat sich die Bank, auf welche der Check lautet, zur Zahlung verpflichtet und damit den
Aussteller liberiert.