Departements. Besonders wichtig ist die Waffenfabrikation von Châtellerault, welche in 7 Eisenwerken und 12 Werkstätten
durchschnittlich 1800
Arbeiter beschäftigt und jährlich 60,000
Gewehre zu liefern vermag. Von Bedeutung sind außerdem die
Messerindustrie, die Erzeugung von Stahlkurzwaren,
Gold- und Silberwaren, falschen
Diamanten,
Spitzen,
Kerzen etc. Der
Handel
mit
Wein- undBranntwein,
Getreide,
[* 2]
Spargel,
Eisen
[* 3] und
Stahl ist gleichfalls ansehnlich. Châtellerault hat ein
Collège,
eine
Bibliothek und ein Waffenmuseum und ist Sitz eines Handelsgerichts; es bildete ehemals mit der Umgegend die Vizegrafschaft
Châtelleraudois, deren
Dynasten im 14. Jahrh. ausstarben, worauf sie nach und nach an verschiedene
Häuser, zuletzt an das
HausBourbon, fiel. König
Franz I. erhob sie zum Herzogtum für den
ConnetableFranz vonBourbon; 1538 ward
sie wieder mit der
Krone vereinigt, ging aber unter
Heinrich III. an das
Haus La Trémouille über.
Vgl. Lalanne,Histoire de
Châtellerault (Chât. 1859).
(spr. tschattäm), 1) Stadt und Seearsenal in der engl.
GrafschaftKent, am
Medway, der 17 km unterhalb, bei
Sheerneß, in die
Nordsee mündet. Chatham hat mit seinen Vorstädten
Brompton
und Gillingham (1881) 46,806 Einw. und hängt mit
Rochester (s. d.) zusammen. Es verdankt seine Bedeutung lediglich seinem
großartigen Seearsenal, welches, ursprünglich von derKöniginElisabeth gegründet, in jüngster Zeit
derart erweitert wurde, daß es
Portsmouth
[* 4] kaum nachsteht.
Seine
Docks haben eine Wasserfläche von 190
Hektar, können die größten
Panzerschiffe
[* 5] aufnehmen und sind von Werkstätten
und
Magazinen umgeben, die
Bau und
Ausrüstung von
Kriegsschiffen ermöglichen. Außer
Kasernen, Militärkrankenhäusern und einer
Pionierschule hat Chatham noch ein
Zuchthaus. Die Stadt wird durch vorgeschobene
Forts verteidigt, so daß das
Eindringen einer feindlichen
Flotte, wie es 1667 unter dem holländischen
Admiral de
Ruyter stattfand, kaum noch möglich sein
dürfte. -
(spr. tschattäm-), eine britisch-australische, zu
Neuseeland gehörige und etwa 660 km östlich von
demselben unter 44° südl.
Br. und 175° 20' westl. L. belegene Inselgruppe, 1627 qkm (29,5
QM.) groß. Sie besteht aus der Hauptinsel Chathaminseln oder Warekauri (1265 qkm
= 23 QM.) mit dem
Salzsee Tewanga, aber sonst fruchtbarem, wohlbewässertem
Boden, der Pittinsel und Rangatira. Die Bewohner
(1881: 242) sind durch die
Europäer hinübergeführte
Neuseeländer und
Mischlinge dieser und der ursprünglichen Einwohner,
der Moriori.
(spr. schatijong), 1) (Châtillon sur Seine) Arrondissementshauptstadt
im franz.
DepartementCôte d'Or, an der Seine und der Ostbahn, enthält an Bauwerken: die
Kirchen St.-Vorle (11. Jahrh.) und
St.-Nicolas (12. Jahrh.), das
HospizSt.-Pierre (ehemalige
AbteiNotre Dame) und auf einem
Felsen die Reste
des alten
Schlosses der
Herren von
Chaumont sowie das neue, von dem in Châtillon gebornen
MarschallMarmont angelegte
Schloß mit großemPark. Am
Fuß eines
Felsens, welcher gleichfalls mit einer
Promenade geziert ist, entspringt die außerordentlich wasserreiche
Fontaine de la Douix. Châtillon hat ein
Handelsgericht, ein
Collège, eine Zeichenschule, eine öffentliche
Bibliothek
von 18,000
Bänden (mit einem
Museum gallorömischer
Altertümer) und (1881) 5074 Einw., welche Hochöfen und Eisenwerke,
Wachsbleichen, Papierindustrie,
Handel mit
Eisen,
Holz,
[* 13]
Wolle, Wetz- und Lithographiesteinen betreiben. -
In C. fand vom 5. Febr. bis ein
Kongreß statt, auf dem die alliierten Mächte mit
Napoleon I. erfolglos über den
Frieden unterhandelten.
Unterhandlungen in ab und entwickelten in einer Erklärung, die sie von Vitry aus 25. März erließen, die sie bestimmenden Gründe.
Auch durch den Überfall vom ist Châtillon bekannt. Das deutsche Landwehrbataillon Unna
[* 22] und zwei Eskadrons des 5. Reservehusarenregiments
wurden hier von französischen Freischaren angegriffen und mußten sich mit einem Verlust von 120 Mann
und 70 Pferden auf Château-Vilain zurückziehen.