schon 1847 hier die genannte
Mission. Die
Bevölkerung,
[* 2]
ca. 50,000
Köpfe, bestand zum allergrößten Teil aus Arabern aus den
verschiedensten Gegenden, aus Eingebornen Innerafrikas, die hierher als Sklaven geschleppt wurden, aus
Levantinern, Griechen,
Italienern,
Franzosen u. a. Die
Europäer waren
Missionäre, Konsulatsbeamte,
Ärzte, Apotheker, Kaufleute. Die Stadt hatte wohlversorgte
Bazare, europäische
Magazine,
Märkte voll von Lebensmitteln,
Früchten u. a., eine Anzahl zum Teil durch
Griechen gehaltener Materialwarenbuden (Bakal),
Likör- oder Kaffeebutiken u. a. Der
BlaueNil war erfüllt von größern und
kleinern
Barken; selbst
Dampfboote ankerten hier.
Übrigens ist Chartum ein ganz besonders ungesunder
Ort, so daß die europäische
Kolonie mehrmals fast ganz
ausstarb. Die Stadt hat sich aus dem
Lager
[* 3] entwickelt, welches
MehemedAlisGenerale auf der
Landzunge zwischen den beiden
Flüssen
aufschlugen, und um das sich die Eingebornen des
Handels wegen bald ansiedelten. Nach dem
Sturz des alten Handelszentrums
Schendy
konzentrierte sich der
Handel des
Sudân in Chartum, das nun den gesamten
Handel mit
Elfenbein,
Gummi, Tamarinden,
Straußfedern und Sklaven aus Zentralafrika mit dem
RotenMeer vermittelte. Unter
Ismail Pascha wurde die Stadt zur Hauptstadt
des
Sudân und zum Sitz des
Generalgouverneurs
(Baker, dann
Gordon u. a.) erhoben. Gegen die Anhänger des
Mahdi wurde sie durch
Gordon lange tapfer verteidigt, bis sie durch
Verrat in die
Hände der Mahdisten fiel, wobei
Gordon selber sein Ende fand.
nach der griech.
Mythe ein wasserschlürfendes, den
Schiffern Verderben bringendes Ungeheuer, das alles hinabschlang,
was sich seinem
Rachen näherte. Es hauste auf einem
Felsen in der
Meerenge von
Sizilien
[* 5] unter dem
Vorgebirge
Peloron, gegenüber der noch schrecklichern
Skylla (s. d.).
Nachdem die Chasaren die
Slawen am
Dnjepr und an der
Oka unterworfen und tributpflichtig gemacht hatten, drangen
sie nach W. bis zu den
Karpathen vor und erstiegen darauf in der zweiten Hälfte des 9. Jahrh. die höchste
Stufe ihrer Macht.
Ihr
Reich erstreckte sich damals vom
Jaik bis zumDnjepr und
Bug, vom Kaspisee,
Kaukasus und
SchwarzenMeer
bis zur mittlern
Wolga, zum Quellgebiet des
Donez und über
Kiew
[* 6] hinaus bis zur
Oka. Die Chasaren schließen die
Reihe der
Völker finnischen
Ursprungs, welche von dem 3. bis zum 9. Jahrh. nacheinander in den ungeheuern
Ebenen des südlichen Rußland zwischen der
Wolga und der untern
Donau geherrscht haben.
In dem Chasarenreich waren alle
Religionen geduldet.
Juden,
Christen,
Moslems und Anhänger des mittelasiatischen Naturkultus
lebten in friedlichem
Verkehr miteinander. Die
Familie des
Chakan und die
Großen des
Volkes bekannten sich ursprünglich zum
Islam, traten aber später zum
Judentum über. Da
Richter und Beamte
aus den verschiedensten
Religionen aufgestellt
waren, so ward jedem das
Recht durch seine Glaubensgenossen gesprochen, während für die Streitigkeiten der Anhänger verschiedener
Religionen eine gemischte Behörde angeordnet war.
Die Chasarenfürsten standen gewöhnlich in gutem Einvernehmen mit dem byzantinischen
Reich.
Ihre alte Hauptstadt war Balandshar
(das jetzige
Astrachan).
Später ward unter Mithilfe byzantinischer Baukünstler eine neue
Residenz, Sarkal
(»weiße Stadt«, das jetzige Bjelajaweza, in der
Nähe der katschalinischen Kosakenstaniza), erbaut, die jedoch schon um 1300 in
Trümmern lag. Mit den griechischen
Baumeistern kam auch wohl
Konstantin aus Thessalonich (Kyrillos) in das
Land der Chasaren und
bekehrte nach der
Sage das ganze
Volk zum
Christentum.
Das Andenken der Chasarenherrschaft hat sich bis auf den heutigen
Tag in mehreren russischen Ortsnamen erhalten. Swajatoslaw,
der erste russische Beherrscher mit slawischem
Namen (965), schlug die Chasaren selbst in einer blutigen
Schlacht und eroberte ihre
Festung
[* 7] Sarkal. Wahrscheinlich haben die
Russen damals alle chasarischen Gebiete an dem östlichen
Gestade
von
Asow und
Taman erobert. Nur in der
Krim
[* 8] blieb noch ein
Schatten
[* 9] der chasarischen Macht übrig, der aber (1016) ebenfalls
den vereinigten
Kräften der Griechen und
Russen unter Motislaw von Tamatarcha, dem Sohn
Wladimirs, unterlag. Reste des
Volkes,
namentlich des sich zum
Mosaismus bekennenden Teils, sollen nach einigen die
Karaiten (Karaim) im südlichen
Rußland und den ehemaligen polnischen
Ländern sein.
(spr. tschehs), 1)
SalmonPortland, amerikan. Staatsmann, geb. zu
Cornish in
New Hampshire, war zuerst
Privatlehrer in
Washington,
[* 12] erwarb sich aber, mit angesehenen
Juristen befreundet, praktische Rechtskenntnisse und betrieb
dann in
Cincinnati im
StaatOhio mit bedeutendem Erfolg die
Advokatur. Daneben setzte er sich die Sammlung
und Kommentierung der
Statuten des
StaatsOhio zur Aufgabe. Durch entflohene Sklaven vielfach als
Anwalt in Anspruch genommen,
ward er bald einer der entschiedensten Vorkämpfer für die
Rechte der Sklaven und Mitbegründer der spätern republikanischen
Partei. 1851 zum Mitglied des
Senats in
Washington gewählt, war er ganz im
Sinn humaner und freiheitlicher
Grundsätze thätig und unterstützte warm die sogen. Heimstättebill, während die Nebraskabill
in ihm einen entschiedenen Gegner fand. 1855 und 1857 wurde er zum
Gouverneur des
StaatsOhio erwählt.