verbesserten Amalgamierverfahrens wurde das Amalgamierwerk in
Freiberg
[* 2] angelegt. Charpentier starb als
Wirklicher Berghauptmann in
Freiberg. Er hat sich um den wissenschaftlichen Betrieb des
Bergbaues große
Verdienste erworben und förderte die geognostische
Untersuchung des
Landes unter der Leitung der
Bergakademie. Er schrieb: »Mineralogische
Geographie der kursächsischen
Lande«
(Leipz. 1778);
»Beobachtungen über die Lagerstätten der
Erze, hauptsächlich aus den sächsischen
Gebirgen«
(das. 1799);
»Beiträge zur geognostischen Kenntnis des
Riesengebirges schlesischen
Anteils« (das. 1804).
4)
Toussaint von, Sohn des vorigen, geb. zu
Freiberg, studierte daselbst das Bergfach und seit 1797 in
Leipzig
[* 3]
Rechtswissenschaft.
Er trat 1802 als Bergsekretär in preußische
Dienste
[* 4] und wurde 1810 Oberbergrat im Oberbergamtskollegium
zu
Breslau.
[* 5] Im J. 1828 wurde er zum Vizeberghauptmann von
Schlesien,
[* 6] 1830 zum Berghauptmann und
Direktor des westfälischen
Bergamts in
Dortmund
[* 7] und 1835 zum Berghauptmann in
Schlesien ernannt. Er starb in
Brieg.
[* 8] Neben mineralogischen und
das Bergwesen betreffenden
Studien beschäftigte er sich auch mit entomologische Untersuchungen, welche
er durch seine
»Horae entomologicae« (Bresl. 1825, mit 9 Tafeln Abbild.),
»Libellulinae europaeae« (Leipz. 1840) und »Orthoptera«
(das. 1841-43, 10 Hefte) sowie durch die Veranstaltung einer neuen
Ausgabe von
Espers Werken: »Die europäischen
Schmetterlinge«
[* 9] (Erlang. 1829-39, 6 Bde. nebst Suppl.)
und »Die ausländischen
Schmetterlinge« (das. 1830, 16 Hefte) wesentlich förderte.
seit 1876 Hauptstadt des
Wilajets Ma'-amuret el Aziz (früher zum
WilajetDiarbekr gehörig),
liegt aus dem Nordrand einer vom
Euphrat umflossenen
Hochebene, mit den malerischen Trümmern einer
Burg, hat eine merkwürdige
uralte
Kirche nebst Jakobitenkloster mit kostbaren
Handschriften, welche aber durch einen
Brand stark gelitten haben (darunter
ein Evangelienbuch in altirischer
Sprache),
[* 12] und zählt 16-18,000 Einw., vorwiegend
Türken. Wegen der militärisch wichtigen
Lage ist Charput
Mittelpunkt eines starken Truppenkommandos unter einem
Pascha, der in dem 6 km entfernten
Ort
Mesere (Jeni-Charput) seinen Sitz hat.
(spr. schara),JeanBaptisteAdolphe, franz. Militärschriftsteller, geb. zu
Pfalzburg in
Lothringen, mußte 1830, als
Republikaner verdächtig, die polytechnische
Schule verlassen,
führte in den Julitagen eine Sturmkolonne, trat sodann in die
Artillerie- und
Ingenieurschule zu
Metz,
[* 13] wurde aber 1833 entlassen,
weil er sich weigerte, aus einem politischen
Verein auszutreten. Zwar wurde er kurz darauf zum
Artillerieoffizier ernannt, aber
wegen politischer
Artikel, die er für den
»National« schrieb, nach
Algier versetzt, wo er sich in kurzem
rühmlich hervorthat.
worin er mit großer
Schärfe die Fehler
Napoleons I. nachzuweisen suchte. Unvollendet erschien
nach seinemTod:
»Histoire de
la guerre de 1813 en
Allemagne« (Leipz. 1866; 2. Aufl., Par.
1870; deutsch, Leipz. 1867).
(spr. schärong),Pierre, bekannter franz. Kanzelredner und Schriftsteller, geb. 1541 zu
Paris, war erst
Advokat und erwarb sich dann einen
Namen als
Prediger und
Polemiker gegen die
Reformierten.
Er wurde Hofprediger der
KöniginMargareta und starb In seinem
»Traité des trois vérités«
(Bordeaux
[* 26] 1594) suchte
er die
Wahrheit der christlichen
Religion, insbesondere der römisch-katholischen Form derselben, zu beweisen; dagegen zog
ihm der
»Traité de la sagesse« (das. 1595; beste Ausg. von AmouryDuval, Par. 1821, 4 Bde.) den Vorwurf
des
Atheismus zu.
(Chartula, lat.), bei den
Römern ursprünglich ein
Blatt
[* 27] von den getrennten
Lagen des ägyptischen
Papyrus (s. d.),
dann die Papyrusstaude selbst. Weil diese aber als
Material zum Schreiben diente, sind
¶
mehr
so verstand man unter Charta auch alles, worauf etwas geschrieben oder gezeichnet war. In dieser Bedeutung ist das
Wort auch in die deutsche Sprache übergegangen (Karte, Visitenkarte, Spielkarte, Landkarte). Auch bei den alten Römerngab es
schon sehr verschiedene Papierarten, die man nach hochgestellten Personen, Fürsten etc. nannte, Charta Claudia,
Charta Livia. Die Charta hieratica ward für geistliche Bücher verbraucht; die Charta emporetica, von Kaufleuten zum Verpacken von Gütern
benutzt, war zum Schreiben unbrauchbar. Im Mittelalter hieß Charta oder Diploma jede Urkunde.