einrückten, kehrte er nach
Frankreich zurück, bildete aus den ihm treu gebliebenen päpstlichen
Zuaven und neuen
Elementen
die
»Legion der
Freiwilligen des
Westens«, schloß sich an die Loirearmee an und zeichnete sich 9. Nov. bei
Coulmiers aus. Bei
Loigny2. Dez. schwerverwundet,
rettete er sich über die
Loire und begab sich nach
Bourges. Nach
Abschluß des
Waffenstillstandes verweigerte
er beharrlich die
Annahme einer Kandidatur für die
Nationalversammlung, nahm auch, nachdem er wider seinen
Willen mit großer
Mehrheit gewählt worden war, das
Mandat nicht an und zog sich ganz ins Privatleben zurück, aus welchem er nur hervortrat,
um legitimistische
Wallfahrten zu organisieren und durch
Adressen oder Besuche dem
Grafen von
Chambord seine
Ergebenheit zu bezeigen.
delaContrie (spr. scharett d' la kongtrih),
François Athanase,
Führer der Vendéer im
Kampf gegen die französische
Republik, geb. zu Couffé bei
Ancenis, trat in den Marinedienst und ward 1789 Schiffsleutnant, verließ
aber bei den Fortschritten der
RevolutionFrankreich und ging nach
Koblenz.
[* 2] Infolge von Verlusten im
Spiel nach der
Bretagne zurückgekehrt,
wurde er
Chef derNationalgarde, versuchte in
Paris
[* 3] den König zu retten, entging glücklich den Verfolgungen vom und
lebte eine Zeitlang auf seinem
Schloß Fonteclause.
Von den Insurgenten des untern
Poitou 1793 zum
Führer erwählt, organisierte er die bewaffneten
Scharen,
erlitt zwar erst durch den republikanischen
General Boulard mehrere
Niederlagen, machte sich aber dann zum
Herrn der ganzen
untern
Vendée.
Da er nach Vereinigung mit den Insurgenten der obern
Bretagne nicht zum Oberkommandanten gewählt ward, focht
er fortan auf eigne
Faust und ward durch Sengen und
Brennen und schonungsloses
Morden ein
Schrecken der
Republikaner, ohne aber
etwas Bedeutenderes ausrichten zu können. Er verband sich mit Stofflet, dem
Führer in der obern
Bretagne, schloß jedoch mit
dem
KonventFrieden und versprach, auch Stofflets Unterwerfung zu bewirken. Weil aber
GeneralHoche mehrere
Vendéerchefs hatte verhaften lassen, brach alle friedlichen
Verhandlungen ab und nahm den
Krieg wieder auf. Er mußte nach
einem blutigen
Gefecht bei St.-Cyr in den
Wald von Aizenay fliehen, von wo aus er einen Guerillakrieg begann. In demselben
schwerverwundet, wurde er gefangen und in
Nantes
[* 4] erschossen.
Amt,
Stelle, besonders eine höhere, beim
Militär der
Rang, die
Dienststellung und zwar
Offiziers- und Unteroffiziers charge, deren jede mehrere Unterabteilungen hat und durch
besondere Rangabzeichen (s.
Abzeichen) gekennzeichnet ist;
d'affaires (franz., spr. scharscheh
daffähr),Geschäftsträger, diplomatischer
Agent, welcher nicht bei einem
Souverän, sondern nur bei einem auswärtigen
Amt
akkreditiert ist und seine
Vollmacht lediglich vom
Minister hat. Vgl.
Gesandte.
El
(GroßeOase), langer, östlich von 30° 40' östl. L. v. Gr.
zwischen 25° 30' und 26° 30' nördl.
Br. sich erstreckender Oasenzug in derLibyschen Wüste, der
1874 von
Schweinfurth gründlich durchforscht wurde; 1875 besuchte ihn
Brugsch. Nach dem erstern (vgl.
»Petermanns Mitteilungen« 1875,
mit
Karte) ist die
Oase reich an
Quellen, noch mehr aber an
Brunnen,
[* 6] von denen heute noch 220 sichtbar, aber nur 70 benutzbar
sind; die übrigen sind verschüttet.
Die Dumpalme bildet stellenweise förmliche
Wälder, die zum Teil herrenlos sind. Das Kulturland beträgt
heute 836
Hektar, muß aber früher weit größer gewesen sein, wie die zahlreichen aus altägyptischer, griechischer, römischer
und christlicher Zeit stammenden Bauten beweisen. Unter ihnen ist am bemerkenswertesten der
Tempel
[* 7] von Hibe, der, 50 m lang
und 20 m breit, im reichsten
Schmuck farbiger Hieroglyphenbildwerke prangt. Er wurde von
Darius dem thebaischen
Ammon
[* 8] zu
Ehren erbaut. An ihn schließen sich
Tempel aus Trajans, Domitians und
Hadrians Zeit, fünf große römische
Kastelle
aus ungebrannten
Ziegeln, eine christliche
Nekropolis mit 200 gut erhaltenen Mausoleen und byzantischen Kuppelbauten, Klosterruinen,
in denen einst
Athanasius und
Nestorius weilten. Die meisten und bedeutendsten dieser
Ruinen befinden sich
bei der größten, insbesondere
El C. genannten
Oase mit 3500 Einw.; die südlichste, Mex, ist Sammelplatz der
Dar
[* 9] Fur-Karawanen
zur
Erhebung des ägyptischen
Zolles. Der ganze Oasenkomplex zählt nach
Schweinfurth (1874) 5740 Einw., muß aber in früherer
Zeit eine weit größere Zahl von
Menschen beherbergt haben.
König von
Sparta, nachgeborner Sohn des spartanischen
Königs Polydektes,
Neffe und
Mündel des
Lykurgos, dessen
Staatsreform um 880
v. Chr. in seine Regierungszeit fiel. Charilaos zerstörte in
Gemeinschaft mit seinem Mitkönig
Archelaos die Stadt
Agis an der arkadischen
Grenze und fiel in das Gebiet der
¶
mehr
Argeier ein, ward aber auf einem Zuge gegen die Tegeaten mit seinem ganzen Heer gefangen genommen und nur gegen das Versprechen,
nie mehr die Tegeaten mit Krieg zu überziehen, freigegeben.