(spr. schangsi),AntoineEugèneAlfred, franz.
General, geb. zu
Nouart
(Ardennen), trat, 16 Jahre
alt,
in den Marinedienst, 1840 in ein Artillerieregiment und wurde 1841 in die
Militärschule von St.-Cyr aufgenommen; 1843 wurde
er Unterleutnant, 1851
Kapitän und diente fast immer in
Afrika;
[* 7] nur 1859 machte
er den italienischen
Feldzug als Bataillonschef
mit, zeichnete sich bei
Solferino
[* 8] aus und ward als
Oberstleutnant der syrischen Expedition beigegeben. Er wurde 1864 Oberst, 1868 Brigadegeneral
und machte die Expedition des
GeneralsWimpffen gegen die südlichen
Stämme mit.
Als nach dem Verlust von
Orléans
[* 13] die Loirearmee in zwei getrennt operierende Heereskörper geteilt wurde,
erhielt Chanzy durch ein
Dekret der
Delegation von
Tours
[* 14] vom 9. Dez. das Oberkommando über die zweite Loirearmee, an deren
Spitze er
7.-10. Dez. bei
Beaugency dem
Großherzog noch hartnäckigen
Widerstand leistete. Darauf zog er sich nach
Le Mans
[* 15] zurück, um
seine
Armee zu verstärken und zu reorganisieren, und schickte sich Anfang
Januar 1871 an, mit derselben,
die inzwischen auf 5
Korps und 150,000 Mann angewachsen war, zum
Entsatz von
Paris nach
Westen vorzudringen, als seine
Vorhut6. Jan. von der
zweiten deutschen
Armee unter
PrinzFriedrichKarl bei
Vendôme angegriffen wurde. Chanzy wurde durch viele blutige
Gefechte nach
Le Mans zurückgedrängt und nach den verlustreichen
Kämpfen vom 11. und 12. Jan. genötigt,
Le Mans zu räumen und
auf
Laval zurückzuweichen.
Trotzdem suchte er die
Nationalversammlung im
Februar zur Fortsetzung des
Kriegs anzufeuern. Selbst zum Mitglied der Versammlung
gewählt, nahm er seinen Sitz im linken
Zentrum und beteiligte sich an mehreren
Debatten, besonders an
denjenigen, welche die Reorganisation der
Armee und das neue Kriegsdienstgesetz betrafen. Am wurde Chanzy zum
Kommandanten
des 7.
Armeekorps mit dem Sitz in
Tours und 1873 zum
Generalgouverneur von
Algerien ernannt, in welcher
Eigenschaft er
zugleich
Kommandant des 19.
Armeekorps war. Doch erfüllte er daselbst die
Hoffnungen, welche die
Republikaner auf durchgreifende
Reformen gesetzt hatten, nicht und wurde daher im
Februar 1879 als
Botschafter
nach
Petersburg
[* 16] versetzt. 1881 zurückberufen,
erhielt er das
Kommando des 6.
Korps in
Châlons, wo er starb. Er schrieb: »La deuxième
armée de la
Loire« (Par. 1871, 8. Aufl. 1885; deutsch, Hannov.
1873).
(Chaones), eins von den drei Hauptvölkern von
Epirus, illyrischen
Stammes, hatte früher das ganze Land inne,
bewohnte aber später nur den Küstenstrich vom Thyamisfluß (jetzt
Kalamas) bis zu dem Akrokeraunischen
Vorgebirge.
Die Chaoner sind die Vorfahren der heutigen
Albanesen.
(griech.), bei Hesiod der leere, unermeßliche
Raum, welcher vor allen
Dingen war und die
Nacht und den
Erebus gebar;
bei Ovid die verworrene, formlose
Urmasse, welche die rohen
Stoffe der künftigen Weltbildung und der zu erzeugenden einzelnen
Gestalten
in sich trug. Über diese stark sinnliche
Ansicht der griechischen und römischen
Mythe erhebt sich die hebräische
Schöpfungsgeschichte, welche in Ergründung des Uranfangs der
Dinge bis zur möglichst weiten
Abstraktion, dem
Nichts, emporsteigt.
Eine orphische
Kosmogonie macht zum
Prinzip aller
Dinge ein ewiges, ungebornes, unendliches Chaos, das weder hell
noch dunkel, weder trocken noch feucht, weder warm noch kalt war, sondern alles als eine gestaltlose
Massein sich vereinigte,
bis es sich nach der
Zeiten Verlauf zur Eiform bildete, woraus ein Mannweib, als der
Grund aller
Dinge und aus feinern
Stoffen
gebildet, hervortrat. Dieses Mannweib schied die
Elemente und schuf aus zweien derselben
(Luft und
Feuer)
den
Himmel
[* 17] und aus zwei andern
(Erde und
Wasser) die
Erde.
Hier ist Chaos die ungeschiedene, formlose Urmaterie, wie sie sich noch
Apollonios von Rhodus und Ovid dachten. Die ionischen
Philosophen nahmen entweder das
Wasser
(Thales) oder die
Luft
(Anaximenes) oder dasFeuer
(Herakleitos) für
das mit Unbegrenztheit und ewiger Bewegungsthätigkeit begabte Urwesen an und scheinen, jene einzelnen
Elemente dem Chaos unterlegend,
bei diesen
Worten von der
Idee eines allumfassenden
Elements ausgegangen zu sein. So erhielt das
Wort Chaos bei den
Philosophen die
Bedeutung des
Alls, des
Universums, des alles, was in ihm ward, umfassenden
Raums, der alles umfassenden
Natur. Da das Chaos, das älteste der
Wesen, nie mit klar hervortretenden
Charakter der Persönlichkeit, sondern bald als völlig
regungslos, bald als im innern
Kampf seiner widerstreitenden
Elemente begriffen gedacht wurde, so bedeutet es auch sprichwörtlich
eine ordnungslose, verwirrte
Masse, Gemengsel, Gewirr etc.
in
Brasilien
[* 18]
Name der nur wenig über das
Niveau der großen
Hochebenen hervortretenden Erdschwellen, von geringer
Höhe, aber
mit steilen
Abfällen und Tiefen, engen, in das Sandsteinplateau eingeschnittenen Flußthälern. Da das Pflanzenleben infolge
der
Dürre den größern Teil des
Jahrs über abstirbt, so werden sie auch
Sertaos
(»Wüsten«) genannt.
(spr. tscha-), ein
See inMexiko,
[* 19] auf der
Hochebene von Jolisco, über 1100 qm (20 QM.) groß, ist von hohen,
kahlen
Bergen
[* 20] umgeben, fast überall 10 m tief und wird am nördlichen Ende vom
Rio Grande de Santiago
[* 21] durchströmt. Er ist
sehr fischreich.
auch s. v. w.
Arm- oder Klapphut, der nicht auf den
Kopf gesetzt, sondern nur unter dem
Arm getragen wurde;
chapeau claque (richtiger
¶
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à claque oder bloß claque), ein von Gibus in Paris erfundener Hut, der mittels eines Mechanismus sich flach zusammenklappen
und ebenso wieder aufspannen läßt;