Dies ist um so weniger am Platz, als der gute deutsche
Schaumwein den
Vergleich mit dem französischen sehr wohl erträgt und
letzterer in den meisten
Fällen nur aus
Kaprice oder Großthuerei vorgezogen wird. Anderseits begünstigt das
Arbeiten unter
falscher
Etikette die Fabrikation einer schlechten
Ware, welche in der That oft genug angetroffen wird. In
Österreich
[* 14] werden
sehr viele
Schaumweine aus steirischen und niederösterreichischen
Trauben dargestellt und finden unter Originaletiketten ansehnlichen
Absatz in
Frankreich, namentlich in
Paris.
[* 15]
Die Fabrikation des Champagners steht in notwendiger Beziehung zur
Erfindung des Flaschenverschlusses mit
Korken, welche dem
PaterKellermeister der
Abtei von Hautvillers,
Dom Pérignon, zugeschrieben wird und in die Zeit von 1670 bis 1715 fällt. Bis
ins 18. Jahrh. hinein war auch der
Gebrauch der
Flaschen selten, und ein fester Verschluß derselben war
unbekannt. Von Hautvillers scheint sich das
Geheimnis der Fabrikation schnell verbreitet zu haben, und zu Anfang des 18. Jahrh.
war der Champagner bereits in weitern
Kreisen bekannt. In
Deutschland
[* 16] wurde der erste
Schaumwein von Häusler in
Hirschberg dargestellt.
Während der Schreckensregierung zog er sich in das Privatleben zurück, ward aber dessenungeachtet bis
zum 9.
Thermidor ins Gefängnis geworfen. Nach dem 18.
Brumaire ernannte ihn der Erste
Konsul zum
Staatsrat im Marinedepartement.
Im Juli 1801 ging Champagny als Gesandter nach
Wien,
[* 20] ward 1804 zum
Minister des Innern, 1807 zum
Minister des
Auswärtigen ernannt.
Als solcher wirkte er besonders zu dem berüchtigten
Traktat von
Fontainebleau mit, welcher die
Abdankung
König
Karls IV. von
Spanien
[* 21] und
Ferdinands VII. und die französische
Invasion in
Spanien zur
Folge hatte.
Während des russischen
Feldzugs fungierte er als
Staatssekretär bei der
KaiserinMarieLuise, und 1814 beim Herannahen der Alliierten
folgte er derselben nach
Blois. Nach
Napoleons I. Rückkehr von
Elba zum Pair ernannt, trat er bei der zweiten
Restauration in
den Privatstand zurück, bis ihn eine
Ordonnanz von 1819 wieder in die Pairskammer berief. Er starb in
Paris. Champagny hinterließ vier
Söhne, von denen der älteste, der
Herzog von
Cadore (gest. 1870), als
Diplomat, die beiden jüngsten
als
Deputierte unter dem Kaiserreich eine politische
Rolle spielten.
2)
FrançoisJosephMarieThérèse Nompère de (gewöhnlich
GrafFranz de Champagny genannt), franz.
Publizist, zweiter
Sohn des vorigen, geb. zu
Wien, war als Gesinnungsgenosse von Beugnot und
Montalembert ein eifriger Mitarbeiter
am
»Ami de la religion« und am »Correspondant« und verfocht namentlich
die Unterrichtsfreiheit vom klerikalen Standpunkt aus mit vielem
Talent. Mehrere seiner
Aufsätze erschienen
auch separat, z. B.: »Un mot d'un catholique« (1844);
»Du projet de loi sur la liberté d'enseignement« (1847);
Als Le
Brun Champaignes
Ruhm verdunkelte, zog sich dieser nach
Port Royal zurück, wo die
Genesung seiner Tochter, einerNonne,
zu dem berühmten Gemälde Veranlassung gab, welches die
Schwester Susanne mit der
MutterAgnes im
Gebet vorstellt (1662, im
Louvre). Champaigne starb in
Paris. Es fehlte ihm an Erfindungskraft und Kompositionsgabe, seine
Figuren verraten zu sehr
das
Modell.
Genie besaß er nicht, dagegen alles, was ein tüchtiges
Studium verleihen kann.
Poussins Einfluß
ist erkennbar, doch
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