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Eisenoxydul, bildet einen Stock im Kalkschiefer des Chamosonthals bei Ardon in Wallis und wird auf Eisen [* 2] verarbeitet.
Eisenoxydul, bildet einen Stock im Kalkschiefer des Chamosonthals bei Ardon in Wallis und wird auf Eisen [* 2] verarbeitet.
(franz.), s. Schamotte. ^[= (franz. chamotte), eine feuerfeste Thonmasse, die man zur Konstruktion von Feuerungen, Glüh- ...]
Thal, [* 3] s. Chamonix. ^[= (spr. schamoni, auch Chamounix oder genannt), romantisches und vielbesuchtes Thal der ...]
(franz., spr. schang), Feld;
champ de bataille, Schlachtfeld, Walstatt;
champ de fédération, Bundesfeld;
champ de mai, Maifeld;
champ de mars, Märzfeld;
Champ de Mars, [* 4] Marsfeld, und Champs-Élysées, die Elysäischen Felder in Paris [* 5] (s. d.).
(spr. schangpannj), 1) Landschaft und ehemalige Provinz in Frankreich, nördlich von Luxemburg, [* 6] östlich von Lothringen und Franche-Comté, südlich von Burgund und westlich von Ile de France und Orléanais begrenzt, umfaßte etwa 25,900 qkm (470 QM.) mit 1,200,000 Einw. und ward bei der neuen Einteilung in die Departements Marne, Obermarne, Aube und Ardennen zerteilt, während kleinere Stücke an die Departements Yonne, Aisne, Seine-et-Marne und Maas übergingen (vgl. die einzelnen Departements).
Man unterschied als Hauptteile: Niederchampagne mit den Distrikten eigentliche Champagne (Troyes), Vallage (Bar sur Aube), Bassigny (Chaumont) und Sénonais (Sens), Oberchampagne mit den Distrikten Rémois (Reims), [* 7] Perthois (Vitry), Rethelois (Rethel) und die Brie Champenoise mit den Städten Meaux und Château-Thierry. Der Osten und die Mitte des Landes, die sogen. Champagne pouilleuse (lausige Champagne), sind durchgängig unfruchtbar; dagegen ist der westliche Teil der Champagne sehr fruchtbar und dicht bevölkert. Hauptprodukte dieser Gegend sind der berühmte Wein, Getreide [* 8] und vorzügliche Feuersteine. Auch die Kreide, [* 9] die als Blanc d'Espagne in den Handel kommt, stammt aus der Champagne. Die Bewohner (Champenois) sind ein starker, kühner, kriegerischer, naiver, aber auch boshafter Menschenschlag, dessen Schwerfälligkeit und rauhes Wesen an die germanische Abstammung erinnern. Bei den übrigen Franzosen stehen sie im Ruf der Dummheit. - Die Champagne hat ohne Zweifel ihren Namen von campus (»Blachland«).
Vor dem Einfall der Römer [* 10] war sie von den gallischen Stämmen der Remer, Trikassen, Melden, Lingonen und Sennonen bewohnt, bildete in der Römerzeit einen Teil von Gallia Lugdunensis und Belgica und wurde in der Völkerwanderung teils von den Franken, teils von den Burgundern besetzt. Bei der Teilung des fränkischen Reichs unter Chlodwigs Söhne kam sie zum Königreich Austrasien und wurde von 570 bis 714 von Herzögen regiert, welche vom König ernannt wurden. Diesen Herzögen folgten seit 943 unter französischer Oberlehnshoheit erbliche Pfalzgrafen aus dem Haus Vermandois, seit 1020 aus dem Haus der Grafen von Blois, nach der Residenz Troyes oft auch Grafen von Troyes genannt.
Durch die Vermählung Philipps IV. mit Johanna, der Erbin des Königreichs Navarra, der Champagne und Brie, kam die Champagne 1284 an Frankreich und ward mit diesem 1361 auf immer vereinigt, behielt aber unter den französischen Königen die Rechte, welche sie unter den Grafen gehabt hatte, und bildete eins der zwölf großen Gouvernements. Während des Feldzugs von 1792 war die östliche, im Feldzug von 1814 die westliche Champagne vorzüglich der Kriegsschauplatz.
Vgl. Debercy, Recherches sur la Champagne (Troyes 1832);
Arbois de Jubainville, Histoire des ducs et des comtes de Champagne (Par. 1859-69, 7 Bde.);
Poinsignon, Histoire générale de la Champagne (Châlons sur Marne 1885 ff.). -
2) Franz. Landschaft im S. der untern Loire, von den Flüssen Cher und Indre in ihrem Unterlauf begrenzt, ist im nordwestlichen Teil (auf dem Boden der Touraine) fruchtbar und gut angebaut, im südöstlichen (in Niederberry) unfruchtbar, wasserarm und wird meist als Weideland benutzt. Der Name ist schon im 17. Jahrh. üblich. -
3) Landschaft im franz. Departement Charente, zwischen der Charente und ihrem linken Zufluß Né, hat Kreideboden und ist wegen ihrer ausgedehnten Branntweinfabrikation berühmt (vgl. Cognac).
(spr. schangpannj), Philippe de, franz. Maler, s. Champaigne.
die in der ehemaligen franz. Provinz Champagne, namentlich in dem jetzigen Departement Marne, wachsenden Weine. Man hat weiße und rote Champagnerweine und von den weißen wieder schäumende und nichtschäumende oder stille. Die nichtschäumenden Champagnerweine gehören in guten Jahren teilweise zu den Hochgewächsen, es sind sehr feine, trockne Weine von eigentümlichem Aroma und Wohlgeschmack, sie gehen rasch in den Kopf, doch zerstreut sich ihre Wirkung auch wieder schnell.
Sie bedürfen zu völliger Reife lange Zeit und finden deshalb nicht genug Würdigung. Der beste Wein der Champagne wächst auf der vorzugsweise La Montague genannten Hügelreihe ganz nahe bei Reims, an deren Fuß das Dorf Sillery liegt. Der Sillery sec non-mousseux ist, wenn gut behandelt, ein sehr feiner Wein, erreicht aber seine vollkommene Ausbildung erst nach 8-10 Jahren. Andre berühmte Lagen der Montagne sind: Verzenay, Bouzy, Verzy, St.-Basle, Mailly, Ludes;
zweiten Ranges: Taissy, Chigny, Rilly, Allerand, Villers.
Der Montagne stehen im Produkt etwas nach die Hügel der Marneufer und die von ihnen geschützten Thalflächen. Hier erzeugen Weine ersten Ranges: Ay, Mareuil, Dizy, Hautvillers, Châtillon, Epernay, Pierry, Moussy;
zweiten Ranges: Cramant, Avize, Le [* 11] Mesnil, St.-Martin d'Alois.
Der moussierende Champagner wird nach dem Geschmack der Nationen verschieden hergestellt. In Frankreich liebt man ihn weder zu stark noch zu süß, in Österreich [* 12] und dem östlichen Deutschland [* 13] besonders süß, in Rußland mild und süß, in England dagegen körpervoll und kräftig. Im ganzen unterscheidet man drei Qualitäten des Schaumweins der Champagne: Crèmant, Mousseux und Grand mousseux, von denen ersterer am wenigsten Schaum (nur leichten Rahm) liefert, letzterer dagegen am stärksten schäumt.
Gefärbter Champagner heißt Rosé, die bräunliche Färbung, OEil ^[?il] de Perdrix, ist nicht mehr üblich. Der Champagner wirkt ungemein schnell, aber auch ebenso vorübergehend erregend, erfrischend, erheiternd wie kein andrer Stoff (vgl. Wein). Außer in der Champagne werden in Frankreich noch an vielen andern Orten Champagner und Mousseux erzeugt, so besonders in St.-Peray, Departement Ardèche (sehr gewürzig, wohlschmeckend, aber schwer und nicht stark moussierend);
der Bourgogne mousseux von Yonne und Tonnerrois ist ein sehr starker, schwerer, parfümierter Wein;
der Vin mousseux d'Anjou von Savonnières und St.-Aubin ist fein, angenehm schmeckend, aber sehr zu Kopf steigend, schwerer und nicht so delikat wie Champagner;
die weißen moussierenden Burgunder von Epineuil und Dannemoins erreichen fast den Tonnerrois;
die roten moussierenden Weine von Meursault und Puligny sind körperreich, sehr geistig, aber hart und schwer, ohne Delikatesse.
Der Vin d'Arbois, Departement Jura, steht dem Champagner am nächsten, moussiert ungemein stark, aber nur im ersten und zweiten Jahr. Außerdem gibt es noch im Bordelais und in der Gascogne zahlreiche Schaumweinfabriken. Auch in Deutschland wird sehr viel Schaumwein fabriziert, so im Elsaß, an der Ahr (die Ahrweine eignen sich ganz ¶
vorzüglich dazu), in Koblenz, [* 15] Mainz, [* 16] Hochheim (der bekannteste und berühmteste deutsche Schaumwein, geht nur unter eigner Etikette, besonders viel nach England und Rußland, ist stärker und schwerer als echter Champagner), Frankfurt, [* 17] Mannheim, [* 18] Freiburg, [* 19] Stuttgart, [* 20] Eßlingen [* 21] (einer der ältesten und besten deutschen Schaumweine), Würzburg, [* 22] Frickenhausen in Unterfranken, Freiburg a. U., Naumburg, [* 23] Dresden, [* 24] Lößnitz, Hirschberg, [* 25] Grünberg. [* 26] Die deutsche Schaumweinfabrikation steht völlig auf gleicher Höhe mit der französischen, doch kommt ein sehr großer Teil der Produktion unter französischer Etikette auf den Markt.
Dies ist um so weniger am Platz, als der gute deutsche Schaumwein den Vergleich mit dem französischen sehr wohl erträgt und letzterer in den meisten Fällen nur aus Kaprice oder Großthuerei vorgezogen wird. Anderseits begünstigt das Arbeiten unter falscher Etikette die Fabrikation einer schlechten Ware, welche in der That oft genug angetroffen wird. In Österreich werden sehr viele Schaumweine aus steirischen und niederösterreichischen Trauben dargestellt und finden unter Originaletiketten ansehnlichen Absatz in Frankreich, namentlich in Paris.
Die Fabrikation des Champagners steht in notwendiger Beziehung zur Erfindung des Flaschenverschlusses mit Korken, welche dem Pater Kellermeister der Abtei von Hautvillers, Dom Pérignon, zugeschrieben wird und in die Zeit von 1670 bis 1715 fällt. Bis ins 18. Jahrh. hinein war auch der Gebrauch der Flaschen selten, und ein fester Verschluß derselben war unbekannt. Von Hautvillers scheint sich das Geheimnis der Fabrikation schnell verbreitet zu haben, und zu Anfang des 18. Jahrh. war der Champagner bereits in weitern Kreisen bekannt. In Deutschland wurde der erste Schaumwein von Häusler in Hirschberg dargestellt.
Die französische Champagnerproduktion betrug 1850: 6,706,780 Flaschen, 1881 aber 18,220,980 Flaschen. Frankreich konsumiert jährlich etwa 3, Großbritannien [* 27] 2,5, Amerika [* 28] 2,1, Rußland 1,7, Deutschland 1,5 Mill. Flaschen.
Vgl. Maumené, Indications théoriques et pratiques sur le travail des vins mousseux (2. Aufl., Par. 1873);
Tovey, Champagne, its history, manufacture, properties (Lond. 1870);
Hamm, [* 29] Weinbuch (2. Aufl., Leipz. 1874);
Braun, Champagnerweine (das. 1880).