Klavierspieler gelten kann, starb um 1670, nachdem er zahlreiche
Schüler gebildet, unter ihnen d'Anglebert und die ältere
Generation der weitverzweigten Musikerfamilie
Couperin. Von seinen Klavierkompositionen erschienen zwei Sammlungen in
Paris
[* 2] 1670.
Die
Ehe blieb kinderlos. Sowohl nach der
Februarrevolution als nach dem
Sturz des zweiten Kaiserreichs 1870 versuchte die legitimistische
Partei Chambord als
Heinrich V. auf den
Thron
[* 12] zu erheben und die
Orléanisten durch eine
Fusion, welche der
FamilieOrléans
[* 13] das Thronfolgerecht
sicherte, dafür zu gewinnen. Beide
Male scheiterte der
Versuch, 1873 an der Weigerung des
Grafen, die
Trikolore anstatt des
weißen Lilienbanners anzunehmen und sich auf eine
Verfassung im voraus zu verpflichten.
Vielmehr stützte sich Chambord einzig und allein auf die klerikale
Partei, und dadurch machte er seine Thronbesteigung unmöglich.
Geistig unbedeutend und äußerst bigott, aber gutherzig und edelmütig, zog er das
Leben eines reichen
Landedelmanns den
Gefahren des französischen
Throns vor. Er starb in
Frohsdorf und wurde in
Görz bestattet.
Da er
keine männlichen
Leibeserben hinterließ, erlosch mit ihm die ältere
Linie der
Bourbonen, und seine Thronansprüche
gingen auf die
Orléans über.
in
Frankreich zu verschiedenen
Zeiten ein außerordentlicher
Gerichtshof, so genannt
wahrscheinlich wegen der harten
Strafe (gewöhnlich Feuertod), die von demselben verhängt wurde. Insbesondere hießen so
die außerordentlichen Inquisitionstribunale, welche von
Franz I. (1535) zur Verfolgung der
Protestanten niedergesetzt wurden
und als zweite
Instanz der Inquisitionstribunale galten. Die Mitglieder, welche der
Papst ernannte, hießen Spürhunde des
Herrn (domini canes), suchten Ketzereien und
Ketzer auf und instruierten die
Prozesse, während die Chambre ardente den
letzten Urteilsspruch und die Vollziehung der
Strafe übernahm.
Auch unter
Heinrich II. war die Chambre ardente sehr thätig in der Verfolgung der Ketzerei. Unter
Ludwig XIV. wurde abermals eine Chambre ardente errichtet,
um in betreff der Gerüchte von Vergiftungsfällen, welche nach dem
Tode der
Marquise de
Brinvilliers in
Umlauf kamen, strenge Untersuchung anzustellen. Diese
Cour des poisons bestand jedoch nur drei Jahre (1677-80), brachte viele
Personen aus den obersten
Klassen der
Gesellschaft, z. B. den
Marschall vonLuxembourg, vor ihre
Schranken und endigte mit der
Hinrichtung der vermeintlichen Zauberin Voisin.
introuvable (franz., spr. schangbr ängtruwábl,
»unfindbare
Kammer«, d. h. wie sie sich so leicht nicht wiederfindet),
Name der 1815-16 in
Frankreich tagenden Zweiten
Kammer,
die sich durch unbedingte Gefügigkeit gegen das erste reaktionäre
Ministerium der
Restauration auszeichnete.
Derselbe wurde
ihr vonLudwig XVIII. bald nach seinem Einzug in
Paris aus Dankbarkeit gegeben, dann aber zum Spottnamen
für jede durch ultraroyalistische Bestrebungen sich hervorthuende
Kammer.