»Popular
rhymes of Scotland« (1826, neue Ausg. 1870);
»Picture of Scotland« (1827, 2 Bde.);
»History of the rebellions in Scotland and life of
James I.« (1828-1830, 5 Bde.; neue Ausg.
1870).
Dann gab er heraus: »Scottish ballads and songs« (3 Bde.)
und das »Biographical dictionary of eminent Scotchmen«
(1832-35, 4 Bde.). Als sein
BruderWilliam 1832 sein
»Journal« gegründet, förderte er das Unternehmen durch schriftstellerische
Beiträge, und beide verbanden sich dann zu gemeinsamer Thätigkeit. Spätere
Publikationen von Chambers sind: »On ancient sea margins«,
eine
Frucht seiner geologischen
Studien (1848);
die Reiseschilderung »Tracings of Iceland and the
FaroeIslands« (1855) und die historisch-archäologischen Untersuchungen: »Domestic annals of Scotland« (1858-61, 3 Bde.)
und »Book of days« (1862-63, 2 Bde.).
Außerdem gab er die Werke
RobertBurns' mit vorzüglicher
Biographie des Dichters (1857, 4 Bde.) neu heraus und sammelte
eine Auswahl seiner eignen
Schriften: »Select writings of R. Chambers« (1860-61, 7 Bde.).
Chambers gilt auch für den Verfasser des
Buches »The vestiges of creation« (anonym 1844, 12. Aufl.
1884),
welches, ein
Vorläufer von
Darwins »Origin of species«, für die
Annahme der Entwickelungslehre die
Bahn einigermaßen
ebnete und von
Vogt (2. Aufl., Braunschw. 1858) ins Deutsche
[* 4] übersetzt wurde.
DieUniversität St.
Andrews ernannte Chambers 1863 zum Ehrendoktor. Er starb in St.
Andrews.
SeinBruderWilliam beschrieb sein
Leben:
»Memoir of
Robert Chambers, with autobiographic reminiscences« (12. Aufl. 1883.)
Die von beiden
Brüdern gegründete, noch jetzt bestehende Verlagshandlung
»William and
Robert Chambers« in
Edinburg und
London
[* 5] verfolgt
den bestimmten
Zweck, in
Verbindung mit zahlreichen befähigten Mitarbeitern
Wissen auf allen Gebieten zu
verbreiten, allgemeine
Bildung und
Veredelung des Volkscharakters anzustreben und zwar durch das
Mittel wohlfeiler
Zeitschriften
und Sammelwerke. Außer der bereits erwähnten Wochenschrift, dem
»Journal« (jetzt über 60 Bde.),
veröffentlichte die
Firma:
»Chambers'
Information for the people« (2 Bde.);
»Educational course« (150 Bde.);
die vortreffliche »Cyclopaedia of
English literature« (3. Aufl. 1876, 2 Bde.);
»Miscellany of useful and entertaining tracts« (20 Bde.);
»Papers for the people« (12 Bde.);
»Chambers' Encyclopaedia«, eine
Nachbildung der deutschen Konversationslexika (neue Ausg. 1874, 10 Bde.)
u. a.
(spr. schang-), früher Hauptstadt des Herzogtums, gegenwärtig des franz.
DepartementsSavoyen, an der Laisse und der
Albane, die in der
Nähe einen 71 m hohen
Wasserfall bildet, liegt zwischen
Gärten
und Landhäusern in einem weiten, von
Bergen
[* 6] umkränzten
Thal
[* 7] (269 m ü. M.), an der
Eisenbahn von
Lyon
[* 8] nach
Turin.
[* 9] Die
Stadt war ehedem mit
Gräben und
Mauerwerk umgeben, welche gegenwärtig in
Boulevards umgewandelt sind, hat meist enge, dunkle
Straßen, aber hohe, gut gebaute
Häuser.
Unter den Gebäuden sind hervorzuheben: die kleine gotische
Kathedrale (aus dem 14. und 15. Jahrh.), das Stadthaus, der moderne
Justizpalast, das neuerbaute
Theater
[* 10] und das alte, zu Anfang des 19. Jahrh. restaurierte
Schloß. Inmitten
der
Boulevards steht das geschmacklose sogen. Elefantendenkmal zu
Ehren des
Generals de Boigne, welcher sein
Vermögen (3½ Mill.
Frank) zum
Besten der Stadt vermachte. Bemerkenswert sind: die
Promenade Vernay, der
GrandJardin (die ehemaligen Festungswerke)
und die schönen
Anlagen des botanischenGartens am
Fuß des
Schlosses.
Unter den Landhäusern der Umgebung ist auch das durch
Rousseau berühmte, Les Charmettes genannt. Chambéry zählt (1881) 18,157
Einw., welche sich besonders mit Fabrikation von
Uhren,
[* 11] Seidengaze und Seidenstrümpfen, Wirkwaren,
Hüten,
Papier etc., mit
Weinbau, Steinkohlengewinnung und
Handel beschäftigen. Chambéry ist Sitz eines
Erzbischofs, einesPräfekten,
eines Appellhofs und Handelsgerichts; außerdem besitzt es ein großes
Seminar, ein
Lyceum, ein Taubstummeninstitut, ein
Kunst-
und
Antiquitäten- und ein Naturalienkabinett, eine
Bibliothek mit 25,000
Bänden und wertvollen
Manuskripten, einen botanischen
Garten
[* 12] und verschiedene gelehrte und gemeinnützige
Gesellschaften. Die Umgegend enthält mehrere
Heilquellen, darunter die
Schwefelquellen von Challes (11,5° C.). -
(spr. schangbonniähr),JacquesChampion de, franz. Klavierspieler, Sohn des unter der
RegierungLudwigs
XIII. zu
Paris
[* 16] wirkenden
OrganistenChampion, nannte sich bei seiner Verheiratung nach dem Besitztum seiner
Gattin in der
LandschaftBrie »Chambonnières« und wurde unter diesem
Namen so berühmt, daß ihn
Ludwig XIV. zum »premier claveciniste« ernannte.
Chambonnières, der mit
Recht als der Altmeister der französischen
Organisten und
¶
mehr
Klavierspieler gelten kann, starb um 1670, nachdem er zahlreiche Schüler gebildet, unter ihnen d'Anglebert und die ältere
Generation der weitverzweigten Musikerfamilie Couperin. Von seinen Klavierkompositionen erschienen zwei Sammlungen in Paris 1670.