Sparta, um den vertriebenen
Isagoras nach
Athen
[* 2] zurückzuführen, erlag aber der Macht
Athens, welches den Landbesitz von Chalkis unter 4000 athenische
Ansiedler verteilte. Im J. 445 empörte sich die Stadt gegen
Athen, wurde jedoch alsbald nebst der ganzen
Insel von
Perikles
wieder unterworfen. Nach
Athens Demütigung im Peloponnesischen
Krieg ward Chalkis auf kurze Zeit wieder frei.
Der strategisch hochst wichtig gelegenen Stadt (sie galt neben
Demetrias und
Korinth
[* 3] als einer der drei
»Schlüssel von
Hellas«)
bemächtigten sich dann nacheinander wieder
Athen,
Makedonien,
Antiochos von
Syrien,
Mithridates, endlich die
Römer.
[* 4]
Kaiser Justinian
verstärkte ihre
Befestigungen und gab der Stadt damit eine durchs ganze
Mittelalter dauernde Wichtigkeit.
- Das jetzige Chalkis (im
MittelalterEuripos, griech.
Egripo, ital.
Negroponte), das zur Türkenzeit
Mittelpunkt eines Verwaltungsbezirks
mit wichtiger
Flottenstation und bis vor kurzem dem Aussehen nach eine echt türkische Stadt war, ist von mächtigen grauen,
krenelierten
Mauern mit
Türmen umgeben, überragt von
Moscheen und
Minarets nebst
Cypressen und
Palmen,
[* 5] im
Innern von schmutzigen, engen
Gassen durchzogen, mit hohen, unregelmäßig gebauten
Häusern, an denen
Erker vorspringen.
(Chalkokondylas), 1) Laonikos
(Nikolaus), byzantin. Historiograph, geboren zu
Athen, lebte um 1470 in
Italien.
[* 8] Er schrieb eine Geschichte der
Türken und des
Untergangs der griechischen Herrschaft (1297-1462) in 10
Büchern.
In dasLateinische
übersetzt ward das Werk von
Konrad Clauserus (Basel
[* 9] 1560); griechisch, mit Clausers lateinischem
Text, erschien
es Genf
[* 10] 1650. Dann ward es herausgegeben von Fabroti (Vened. 1729), griechisch und lateinisch von
Bekker im
»Corpus scriptorum historiae
Byzantinae«
(Bonn
[* 11] 1843). Chalkondylas verlebte seine letzten Jahre in
Italien.
(griech.), ein Hochätzverfahren in
Kupfer,
[* 17] erfunden um 1850 von H.
Heims in
Berlin,
[* 18] wurde daselbst sowie
von A. Jourdain in
Paris
[* 19] eine Zeitlang praktisch
geübt.
Den
Zweck, gute, billigere und dauerhaftere Hochgravierungen, als
sie durch den
Holzschnitt geschaffen werden, mittels Chalkotypie zu erzeugen, zum gleichzeitigen
Druck mit Buchdrucklettern,
erreichte man jedoch nicht.
(griech.), eine von Siegländer in
Wien
[* 20] erfundene und 1837 bekannt gemachte
Methode, die Kupferstecher-
mit der
Holzschneidekunst dergestalt zu verbinden, daß die Aquatintamanier im
Stahlstich treu und mit gleicher Feinheit und
Vollendung wiedergegeben erscheint.
(griech.), eine athen. Kupfermünze, = 1/8 Obol.
So sicher die
Existenz derartiger
Stücke feststeht, so verfehlt sind die
Versuche, vorhandene Kupfermünzen
mit diesem
Namen zu bezeichnen. In späterer Zeit finden wir inschriftlich eine kleine Kupfermünze der
InselChios als
Stück
von 2 Chalkus (Dichalkon) und kleine, in
Syrien geprägte griechische Kupfermünzen als Chalkusstücke bezeichnet.
(spr. schallamell),Augustin, franz.
Historiker, geb. zu
Paris, besuchte das
CollègeHenri IV, trat in ein Handelshaus, wandte sich dann dem
Studium der
Rechte zu und wurde gegen 1840
Advokat.
Später widmete
er sich ganz der Litteratur und ward 1844 an der
BibliothekSte.-Geneviève angestellt. Seine frühern
Schriften sind kunstgeschichtlichen,
die spätern rein historischen
Inhalts. Wir nennen davon: »Histoire-Musée de la République française
depuis l'assemblée des notables jusqu'à l'empire« (1841, 2 Bde.; 3. Aufl.
1858);
ernannt und 1872 in die Nationalversammlung gewählt, wo er an der Seite Gambettas als einer der gewandtesten und wissenschaftlich
gebildetsten Redner für die republikanische und antiklerikale Sache kämpfte, der er zugleich mit seiner scharfen Feder in der
»République française« diente. Infolge seiner einflußreichen Thätigkeit
wurde er 1876 von der Stadt Marseille
[* 25] zum Senator, 1879 zum Botschafter der französischen Republik in Bern
[* 26] ernannt
und 1880 in gleicher Eigenschaft nach London
[* 27] versetzt.