Hohlcylindern, zeigt außen polygonal sich abgrenzende Sprunglinien, ist auf der Innenseite regelmäßig gestreift, meist
glashell, von der
Härte des
Gummi arabikum, spez. Gew. 1,86, schmeckt rein schleimig,
gibt an
Wasser nur 15,83 Proz. ab und hinterläßt eine kristallhelle,
wesentlich aus
Bassorin bestehende, sauer reagierende
Gallerte, welche nur wenig klebt, aber nach dem
Trocknen
stark bindet. Durch kohlensaures
Natron wird die
Lösung zitronengelb gefärbt.
in der arab. Geschichte berühmte
Festung
[* 2] der
Juden im gleichnamigen vulkanischen
Distrikt von
Hidschas, sechs
Stationen nordöstlich von
Medina.
In den ersten
FeldzügenMohammeds hatte sich die gesamte Judenschaft der Umgegend mit ihren
Schätzen hierher geflüchtet und ergab sich erst nach hartnäckiger Gegenwehr an
Ali. Die Tochter des
Fürsten von Chaibar, Sasiah, ward
Gattin des
Propheten, und die
Juden mußten als
Tribut die Hälfte ihrer
Ernte
[* 3] entrichten. Die quellen-
und dattelreiche, aber ungesunde
Oase zählt in drei Dörfern 1200 Einw., meist
Neger, die als
Räuber,
Ketzer und
Zauberer berüchtigt sind. Chaibar ist seit 1874 türkisch und Sitz eines
Mudirs.
(Khaibar,
Khyber), ein
Paß im
[* 4] S. des Kabulstroms über den
Rücken des Chaibergebirges, eines nördlichen
Ausläufers
des Sufûd oder Sefid
Kuh, der sich bis an das
Thal
[* 5] des
Kabul vorschiebt. Über den Chaiber führt in
ca. 914 m
Höhe der bequemste Weg aus
Indien nach
Afghanistan;
[* 6] der Anstieg erfolgt von beiden Seiten in einem kleinen Flußthal. Bis nahe
zur Paßhöhe reicht das englisch-ostindische
Reich. Am wurde im englisch-afghanischen
Krieg die afghanische
FesteAli Masdschid, welche den
Paß sperrt, bombardiert und infolgedessen von den Afghanen geräumt. Seitdem
wird sie von englischen
Truppen besetzt gehalten.
(spr. schänjäh),AnthelmeEdouard, franz.
Philosoph und Philolog, geb. zu
Paris,
[* 7] machte seine
Studien
am Prytaneum zu La
Flèche, ward 1839
Repetent daselbst und wirkt seit 1863 als
Professor der alten Litteratur an der
Fakultät
zuPoitiers. Von seinen
Schriften verdienen Auszeichnung: »Principes de la science du beau« (1860);
La (spr. schähs' djöh),Ort im franz.
DepartementOberloire,
ArrondissementBrioude, mit bedeutender Spitzenfabrikation,
Holzhandel und (1882) 1736 Einw. Von der dortigen ehemals berühmten
Benediktinerabtei, die 1036 gegründet, im 14. Jahrh. mit
Befestigungen umgeben wurde, ist besonders noch die prachtvolle
Kirche im gotischenStil (im 14. Jahrh.
umgebaut) wohl erhalten.
d'Est-Ange (spr. schä dest-angsch),VictorCharles, ausgezeichneter franz.
Advokat, geb. zu
Reims,
[* 9] erwarb
sich den
Ruf eines vorzüglichen Verteidigers im
Kriminalprozeß und gelangte besonders nach der
Julirevolution
zu großem Ansehen. 1857 trat er in den Richterstand als
Generalprokurator am kaiserlichen
Gerichtshof zu
Paris, wurde bald
darauf in den
Staatsrat berufen und später einer der Vizepräsidenten desselben. Vom
MinisterDelangle wieder abberufen, wurde
er durch kaiserliches
Dekret 1861 zum
Senator ernannt. Seine Vaterstadt hat ihn dreimal zum Abgeordneten
in die Deputiertenkammer gewählt, in welcher er sich zu den
Konservativen hielt, jedoch keine irgendwie nennenswerte
Rolle
spielte. Er starb Seine
»Discours et plaidoyers« gab E. Rousse heraus (Par. 1862, 2 Bde.; 2. Aufl.
1877, 3 Bde.).
(Khaki), großer
Salzsee im russ.
GouvernementAstrachan,
Kreis
[* 12]
Jenotajewsk, liegt mitten in der
Kalmücken- oder Wolgasteppe
und ist von mehreren andern
Salz- und Bittersalzseen umgeben. In der
Nähe sprudeln heiße
Quellen, welche
den hier herumgehenden Nomadenstämmen als
Furcht einflößende Naturerscheinungen gelten. Im
Sommer trocknet der
See fast bis
zum
Grund aus, so daß dann das
Salz in
[* 13] ungeheuern
Quantitäten bloßliegt. Der
Boden um den Chaki ist dürrer, mit Salzteilchen
geschwängerter
Lehm und nur mit wenigen
Disteln und Salzkräutern bewachsen (s.
Sarpa).
(Khalat, arab.),
Kleid, Ehrenkleid als
Geschenk, womit die
FürstenPersiens und
Mittelasiens ihre Beamten auszeichnen.
InPersien besteht der aus einem langen, weiten, aus Shawl verfertigten Oberkleid im Wert von 20 bis 100,
ja sogar bis 200
Dukaten, in
Mittelasien aus einem weiten, langärmeligen Oberkleid aus bunter
Seide
[* 14] oder
Tuch.
Der Chalat wird auch
von der russischen
Regierung an Eingeborne verliehen.
nach der gleichnamigen Stadt in
Kleinasien benanntes
Mineral aus der
Ordnung der
Anhydride, besteht aus mikrokristallinischer
Kieselsäure und bildet gewöhnlich rundliche, nieren- oder tropfsteinförmige
Massen, die in
Blasenräumen oder spaltenartigen
Höhlungen der
Gesteine,
[* 18] wahrscheinlich immer aus wässeriger
Lösung, abgeschieden sind. Auch tritt er in
Platten, Überzügen, als Versteinerungsmaterial an
Schnecken
[* 19] und
Muscheln,
[* 20] sekundär als
Gerölle auf. Seine kristallinische
Natur läßt sich am
¶
mehr
besten im Polarisationsmikroskop erkennen. Das Mineral erscheint hier als ein faseriges, strahliges Aggregat kleinster, doppelt
brechender Körnchen, an denen aber eine regelmäßige Umgrenzung nicht zu erkennen ist. Zuweilen finden sich konzentrisch
strahlige Quarzaggregate darin eingelagert. Der Chalcedon ist farblos oder weiß, häufig aber auch gelblich, bläulich
oder grünlich oder durch Eisenoxyd rot gefärbt, auch gestreift und gefleckt, halbdurchsichtig bis undurchsichtig,
matt oder schimmernd, vom spez. Gew. 2,58-2,66.
Die meisten schwärzlichen und roten Chalcedone sind künstlich gefärbt, zu welchem Behuf die Steineerst ein paar Wochen in
Honig und nachher in Schwefelsäure
[* 22] gelegt werden. - Als Varietäten vom Chalcedon kann man folgende betrachten:
Onyxe (griech. »Fingernagel«) oder Kameensteine sind die lagenweise schwarz und weiß oder rot und weiß (Sardonyx) oder grau
und weiß (Chaleedonyx) gestreiften Steine, die hauptsächlich zu Kameen
[* 23] und Intaglien (erhaben und vertieft geschnittenen
Figuren) benutzt werden.