(Zetinje), Hauptstadt von
Montenegro,
[* 2] mit
Cattaro durch eine
Kunststraße verbunden, 638 m ü. M., in einem 6 km
langen, 930 m breiten Felsenthal, besteht aus einem 1478 gestifteten, von festen
Mauern umschlossenen
Kloster, das hart am
Fuß eines steilen, von einem
Turm
[* 3] überragten
Bergs liegt, der frühern
Wohnung des hier residierenden
Fürsten
der
SchwarzenBerge, dessen neuem, einfachem
Palast, einem Gefängnis,
Spital,
Pulvermagazin, Mädcheninstitut,
Realgymnasium,
Post- und Telegraphenamt, einer Buchdruckerei und wenigen Privathäusern und zählt etwa 2000 Einw.
Cetinje ist der Sitz des
Archimandriten. Hinter dem
Palais eine
Ulme, unter welcher der
FürstRecht spricht. Im Mai 1884 wurde der
Bau eines
Theaters, das zugleich eine Staatsbibliothek und ein Nationalmuseum umschließen soll, begonnen.
Ach.
(Schuppenflechte), Pflanzengattung der Strauchflechten, mit bandartig flachem, ästigem oder unregelmäßig
zerschlitztem, beiderseits berindetem
Thallus, schüsselförmigen, schief an den
Rand des
Thallus angewachsenen, mit einwärts
gebogenem
Rand umgebenen Apothecien. Die
Arten dieser
Gattung wachsen an Baumstämmen
oder an der
Erde, vorzugsweise
in
Gebirgen.
Cetraria islandicaAch.
(LichenislandicusL.,Lungenmoos, isländische
Schuppenflechte,
isländisches Moos,
Tartsenflechte,
Purgiermoos,
Rispal), mit knorpeligem, aufrechtem, 2,5-10
cm langem, lappig vielteiligem, gewimpertem, blattartig flachem
Thallus,
grau- oder braungrünlich, kastanienbraun, manchmal blutrot gefleckt, unterseits weißlich, und braunen Apothecien, häufig
in
Nord- und Mitteleuropa, besonders in Bergwäldern zwischen
Heidekraut, wo oft ganze
Strecken davon bedeckt sind; sie ist
offizinell als
Lichen islandicus, fast geruchlos, schleimig, schmeckt stark bitter und wirkt einhüllend, nährend und bitter
tonisch.
(Cetrarin,
Moosbitter,
Flechtenbitter) C18H16O8 findet sich im isländischen
Moos
(CetrariaislandicaAch.) und kann aus demselben durch kochenden
Alkohol unter Zusatz von kohlensaurem
Kali ausgezogen werden.
Die aus diesem
Auszug durch
Salzsäure gefällte und gereinigte Cetrarsäure bildet nach dem Umkristallisieren farblose
Kristalle,
[* 8] schmeckt
sehr bitter, ist schwer löslich in
Wasser, leicht in kochendem
Alkohol und bildet mit den
AlkalienSalze,
welche an der
Luft braun werden. Man hat sie gegen
Wechselfieber benutzt, auch ist sie an der tonischen
Wirkung des isländischen
Mooses beteiligt, weshalb es unzweckmäßig erscheint, das letztere vor dem
Gebrauch mit kaltemWasser auszugehen,
wenn
man es zur
Verbesserung der
Verdauung anwendet.
(spr. ssett),Stadt im franz.
DepartementHérault,
ArrondissementMontpellier,
[* 9]
Festung
[* 10] dritten
Ranges, am
Fuß des
Mont St.-Clair, auf der schmalen
Landzunge zwischen dem
Etang de
Thau und dem
Mittelmeer, an der Ausmündung des gleichnamigen,
aus jenem Strandsee ins
Meer führenden
Kanals und an der Vereinigung der Südbahn und der
Paris-Mittelmeerbahn
gelegen. Die Stadt bietet wenig Sehenswürdigkeiten, ist jedoch nach
Marseille
[* 11] der wichtigste Handelsplatz an der französischen
Mittelmeerküste und hat einen sichern, unter
Ludwig XIV. mit großen
Kosten geschaffenen
Hafen, der aus einem alten und einem
neuen
Bassin besteht, aber, um vor Versandung geschützt zu werden, eine jährliche
Ausgabe von 100,000
Frank erfordert.
Derselbe steht mit
Marseille,
Corsica,
[* 12]
Algier und den wichtigsten Häfen
Italiens,
[* 13]
Spaniens und
Südamerikas in regelmäßigem
Dampfschiffahrtsverkehr und durch den
oben erwähnten
Kanal
[* 14] von Cette sowie die anschließenden
Kanäle des
Etangs und du
Midi einerseits
mit demRhône, anderseits mit der
Garonne in
Verbindung. Er hatte 1883 einen
Verkehr von 2783 eingelaufenen
und 2977 ausgelaufene
Schiffen mit 732,933, resp. 861,899
Ton. Der größte
Verkehr findet mit den spanischen, algerischen,
österreichischen, italienischen und den französischen Häfen statt.
Die gesamte Warenbewegung belief sich 1883 auf 1,019,363 metr. T. Hauptgegenstand der
Ein- und Ausfuhr ist
Wein; außerdem werden
Holz,
[* 15] leere
Fässer,
Getreide,
[* 16]
Mehl und
Obst importiert,
Salz,
[* 17]
Liköre u. a. exportiert.
Die Bewohner, (1881) 34,716 an der Zahl, beschäftigen sich, außer mit
Handel und
Schiffahrt, mit der Fabrikation von künstlichen
Weinen
(Jeres,
Madeira,
[* 18]
Port etc. aus französischen und spanischen
Weinen mit Alkoholzusatz) und
Likören,
mit Faßbinderei,
Schiffbau, Seesalzgewinnung, mit
Fischerei
[* 19] (der Stockfischfang ergab 1883: 13,000 metr. Ztr. frischen
Stockfisch),
Einsalzen von
Fischen, Stockfischtrocknerei, Austernzucht etc. Cette ist Sitz von
Konsulaten aller europäischen und
der wichtigsten amerikanischen
Staaten, eines Handelsgerichts, einer
Handelskammer und
Börse, hat eine hydrographische und
eine Schiffahrtsschule, ein
Collège, ein naturhistorisches und Antiquitätenmuseum, einen botanischen
Garten
[* 20] und
Seebäder. Bei den Alten hieß das naheliegende
Vorgebirge Sitium, und ein kleiner
Weiler mit einigen Fischerhütten
stand daselbst, als um des trefflichen
Hafens willen von
Colbert 1666 die Stadt unter Leitung des
Ingenieurs Riquet auf zum
Teil sumpfig-sandigem
Grund und an den Kalkhügeln angelegt wurde. 1710 wurde das
Kastell von einer englisch-niederländischen
Flotte überrumpelt und genommen.
Küstenfluß in
Dalmatien, entspringt am
Fuß des
Dinara, verfolgt südöstliche, zuletzt westliche
Richtung,
stürzt bei Duare in einen 100 m tiefen
Schlund, den er in einem zweiten
Fall verläßt, und mündet bei Almissa in dasAdriatische Meer.
Er hat eine
Länge von 96 km.