Ces
(ital. Do bemolle, franz. Ut bémol, engl. C flat), das durch ^ erniedrigte ces. Der Ces dur-Akkord = ces es ges;
der Ces moll-Akkord = ces eses ges.
Über die Ces dur-Tonart (Ut ^ [Do ^] majeur etc.), 7 ^ vorgezeichnet, s. Tonart.
(ital. Do bemolle, franz. Ut bémol, engl. C flat), das durch ^ erniedrigte ces. Der Ces dur-Akkord = ces es ges;
der Ces moll-Akkord = ces eses ges.
Über die Ces dur-Tonart (Ut ^ [Do ^] majeur etc.), 7 ^ vorgezeichnet, s. Tonart.
(spr. tsche-, Cäsalpinus), Andrea, Philosoph, Botaniker und Physiolog, geb. 1519 zu Arezzo in Toscana, studierte zu Pisa [* 2] Philosophie, Medizin und Naturgeschichte, ward Lehrer dieser Wissenschaften und Aufseher des botanischen Gartens daselbst und, schon bejahrt, Leibarzt des Papstes Clemens VIII.; starb in Rom. [* 3] Vorzüglich berühmt ist er durch sein Werk »De plantis libri XVI« (Flor. 1583, mit Appendix; Rom 1603). Er eröffnete eine neue Epoche in der Botanik, indem er über die Einzelbeschreibung der Pflanzen hinausging und das Allgemeine aus dem Einzelnen, das prinzipien Wichtige aus dem sinnlich Gegebenen herauszufinden suchte. Er erstrebte eine Einteilung der Pflanzen, welche die innere Natur der Pflanzen selbst respektiert, und gelangte durch aristotelisch-philosophische Deduktionen zu dem Satz, daß die Prinzipien der natürlichen Einteilung von den Fruktifikationsorganen herzunehmen seien. Sein System enthält infolgedessen eine Reihe höchst unnatürlicher Gruppen. Nicht geringern Ruhm als in der Botanik erwarb sich Cesalpino durch seine Beschreibung des Umlaufs des Bluts, namentlich durch seine Bemerkungen über den kleinen Kreislauf [* 4] desselben durch die Lungen. Davon handeln seine »Quaestionum medicarum libri II« (Vened. 1598, 1604).
Joseph, österreich. Bildhauer und Graveur, geb. 1814 zu Hernals bei Wien, [* 7] kam mit 15 Jahren in die Lehre [* 8] zu einem Kunstschlosser und Graveur, erlernte die Bildhauerei unter Ludwig Schaller und Kähßmann und widmete sich dann unter Ludw. Pichlers Leitung insbesondere der Münz- und Steinschneidekunst. [* 9] Hierin erlangte er 1836 den Kaiserpreis und ein Stipendium für Rom, wo er bis 1842 verweilte und mehrere Denkmünzen ausführte. 1845 besuchte er auf Staatskosten die bedeutendsten Münzstätten Deutschlands, [* 10] Frankreichs und Englands, lieferte seitdem meisterhafte Arbeiten und wurde 1848 Mitglied der Akademie.
Gegen das Ende der 40er Jahre wurde ihm aber dieses Fach durch büreaukratische Bevormundung verleidet, so daß er es vorzog, sich der größern Plastik und dem Kunstgewerbe zu widmen. Seine bedeutendsten Arbeiten sind: der aus Gold, [* 11] Silber und Elfenbein gefertigte Einband zu den Nibelungen, den Kaiser Franz Joseph 1852 der Königin Viktoria schenkte, der silberne O'Donnell-Schild (1852), ein silberner Tafelaufsatz von figurenreicher Komposition für den Erzherzog Leopold und das sogen. goldene Buch für die Stadt Wien, eine Erzstatue der heil. Helena für Jerusalem [* 12] (1854), die Statuen von Kolumbus und von Adam Smith für die Fassade der Handelsakademie und das Marmorstandbild Fischers von Erlach auf der Elisabethbrücke in Wien. Er starb in Wien.
bei den alten Logikern Name des ersten Schlußmodus der zweiten [* 1] Figur mit allgemein verneinendem Ober- und Schluß- und allgemein bejahendem Untersatz (EAE), z. B. Kein Ewiger ist ein Mensch, alle Gelehrten sind Menschen, also ist kein Gelehrter ewig. Vgl. Schluß.
Carlo de, s. De Cesare. ^[= (spr. tschēssare), Carlo, ital. Nationalökonom und Politiker, geb. 1824 zu Spinazzola in Apulien, ...]
(spr. tsche-), 1) Alessandro, eigentlich Cesati, genannt Greco, ital. Gemmenschneider und Medailleur, stammte aus einer mailändischen Familie und blühte um 1550. Von seinen Werken werden hauptsächlich der Kopf des französischen Königs Heinrich II. auf einem Karneol, eine Schaumünze auf Papst Paul III., von der Michelangelo sagte, daß die unst hier ihren Höhepunkt erreicht habe, eine Medaille auf Julius III., auf die Familie Farnese und der Cameo des Phokion gerühmt. Nach Visconti stammen von ihm die meisten mit dem Namen M. Lollius Alexander bezeichneten Steine.
2) Antonio, gewöhnlich Pater Antonio genannt, ital. Philolog, geb. zu Verona, [* 13] trat in den Orden [* 14] des Philipp von Neri, zeichnete sich aus als Redner, Kritiker, Dichter, Biograph und Übersetzer und ward von den meisten wissenschaftlichen Gesellschaften Italiens [* 15] zum Mitglied ernannt. Cesari starb in Ravenna. Von seinen Schriften nennen wir das »Vocabolario della Crusca« (Verona 1806-1809, 7 Bde.); »Alcune novelle« (neue Ausg., Turin [* 16] 1869); »Prose scelte« (neue Ausg., das. 1873) und das an tretenden Bemerkungen reiche Werk »Bellezze della Commedia di Dante« (Verona 1824-26, 4 Bde.). Ausgezeichnet sind seine Übersetzungen von Horaz' »Ars poetica«, von Terenz' Komödien (Verona 1816, 2 Bde.) und Ciceros Briefen (Mail. 1826, 1845). Sein Leben beschrieben Bonfanti (Verona 1832) und Azzocchi (Rom 1836).
(spr. tsche-), Julian de, Kardinal, predigte 1430 als päpstlicher Legat in Deutschland [* 17] das Kreuz [* 18] gegen die Hussiten, machte 1431 die unglückliche Schlacht bei Thauß mit, wo trotz der zuversichtlichen Hoffnung des Kardinals das Kreuzheer gänzlich geschlagen wurde, führte hierauf als Legat der Päpste Martin V. und Eugen IV. den Vorsitz auf dem am eröffneten Konzil zu Basel, [* 19] eine Rolle, zu welcher er sich durch seine weltmännische Bildung, diplomatische Feinheit und gemäßigte Haltung vorzüglich eignete, und riet dem Papst Eugen IV. umsonst zu versöhnliche Maßregeln, sah sich aber, da seine Ratschläge nichts fruchteten, veranlaßt, Basel 1438 zu verlassen. Er war hierauf 1439 bei dem vergeblichen Versuch einer Wiedervereinigung der römischen und griechischen Kirche thätig, half 1443 einen Kreuzzug gegen die Türken ins Werk setzen, bewog den König Wladislaw, den Frieden von Szegedin [* 20] zu brechen, und fand in der Schlacht bei Warna, wo die Christen von Sultan Murad geschlagen wurden, auf der Flucht seinen Tod.
(spr. tsche-), Melchiore, berühmter ital. Dichter und Gelehrter, geb. zu Padua [* 21] aus einer alten, aber armen Familie, erhielt sehr jung den Lehrstuhl der Rhetorik am Seminar zu Padua, folgte aber 1762 einem Ruf als Lehrer in das Patrizierhaus Grimani nach Venedig, [* 22] wo er seine Tragödien nebst zwei Abhandlungen: »Sopra l'origine ed i progressi dell' arte poetica« und »Sopra, il diletto della tragedia«, drucken ließ. Hier lernte er den soeben erschienenen »Ossian« des Macpherson kennen, ging sogleich an die Erlernung des Englischen und veröffentlichte schon nach sechs Monaten eine ausgezeichnete italienische Übersetzung des Gedichts in reimlosen Versen (Padua 1763, 2 Bde.; vollständiger 1772, 4 Bde.; Nizza [* 23] 1780, 3 Bde.; Mail. 1826-27, 4 Bde.), welche allgemeines Aufsehen erregte und nicht wenig dazu beigetragen hat, der italienischen Poesie neues Leben einzuhauchen. Besonders bewunderte man an derselben die Harmonie des Versbaues. Im J. 1768 erhielt Cesarotti die Professur der griechischen und hebräischen Sprache [* 24] zu Padua und ward 1779 beständiger Sekretär [* 25] an der Akademie der Wissenschaften und Künste. In ¶
dieser Stellung verfaßte er außer einigen andern Werken auch seine Übersetzung der »Ilias« mit ausführlichen kritischen Erörterungen (Padua 1786-94, 10 Bde.; das. 1798-1802, 10 Bde.), die aber wegen der ganz außerordentlichen und meistens völlig ungerechtfertigten Freiheiten, die er sich darin erlaubte, als ein völlig verfehltes Werk betrachtet werden muß, wogegen allerdings der litterarische Apparat, womit er dieselbe begleitete, seiner fast beispiellosen Vollständigkeit wegen sehr schätzbar ist.
Sein sehr weitläufig angelegter »Corso ragionato della letteratura greca«, welchen er um dieselbe Zeit begann, ist unvollendet geblieben. Auf Veranlassung seiner Akademie schrieb er seinen vortrefflichen »Saggio sulla filosofia delle lingue applicato alla lingua italiana« (Padua 1785, 8 Bde.; Pisa 1800) und als neuernanntes Mitglied der Arcadia zu Rom den nicht weniger geschätzten »Ragionamento sulla filosofia del gusto«. Im Auftrag der republikanischen Regierung verfaßte er seinen »Saggio sugli studii«, die »Instruzione d'un cittadino á suoi fratelli meno istruiti« und den »Patriotismo illuminato«.
Napoleon I. ernannte ihn zum Ritter und später zum Kommandeur des Ordens der Eisernen Krone und verlieh ihm einen Jahrgehalt, wofür sich ihm Cesarotti durch sein Gedicht »Pronea«, welches 1807 erschien, dankbar erwies. Er starb auf seinem Landgut Solvaggiano. Außer den oben genannten Werken hat man von ihm noch eine gleichfalls mit weitläufigem Kommentar begleitete Übersetzung des Demosthenes, eine Reihe verschiedener kleiner Abhandlungen, eine Anzahl Gedichte und eine reiche Sammlung von Briefen. Der große Ruhm, dessen Cesarotti bei Lebzeiten genoß, hat sich zwar nicht erhalten, immerhin aber gehört er zu den um die Wissenschaften verdientesten Männern seiner Nation. Eine noch von ihm selbst begonnene Gesamtausgabe seiner Werke wurde nach seinem Tod von G. Barbieri vollendet (Pisa 1800-1813, 42 Bde.). Eine Auswahl derselben erschien Mailand [* 27] 1820, 4 Bde., und Bologna 1882 in 1 Band. [* 28]