in zwei Teile: Großceram im O. und Huwamohel im W., die beide durch die flache
Landenge von Tanuno verbunden sind (s.
Karte
»Hinterindien«).
[* 2] Die
Insel gehört zu den unbekanntesten der
Molukken. Eine (nicht vulkanische)
Gebirgskette durchzieht sie in der
Richtung von W. nach O., die sich in einzelnen
Spitzen bis zu 2000 u. 2500 m
Höhe erheben soll. Im übrigen
besteht die
Insel zum großen Teil aus sanft ansteigenden
Ebenen, die wie die
Berge mit der glänzendsten und üppigsten
Vegetation
bedeckt und dadurch großen teils unzugänglich sind.
Die natürlichen Hilfsquellen des
Landes sind noch ganz unbenutzt, und nur an derKüste findet sich einige
Kultur. An brauchbaren Häfen fehlt es. Die
Wälder liefern vortreffliche Holzarten;
Sago- und
Kokospalmen sowie der Gewürznelkenbaum
wachsen wild; als
Kulturpflanzen sind
Reis,
Tabak
[* 3] und Kakao zu nennen. Die
Fauna von Ceram zeichnet sich durch zahlreiche und schöne
Vögel
[* 4] und
Insekten
[* 5] aus; größere
Säugetiere, namentlichAffen,
[* 6] fehlen. Die Bewohner sind die im Innern
zerstreuten Ureinwohner des
Landes, sogen.
Alfuren, die in nicht großer Zahl in alter Roheit und fast ohne
Verbindung mit den
Europäern leben; die Küstenbewohner sind von demselben
Stamm, allein durch den
Verkehr mit
Fremden schon gebildeter und zum
Islam oder
Christentum bekehrt. Die einzelnen
Dörfer stehen unter eignen
Fürsten oder Stammeshäuptern,
liegen aber nicht selten miteinander im
Krieg. Die Gesamtzahl der Bewohner wird auf 200,000 geschätzt. Hauptorte sind Elpaputeh
an der
Süd- und Sawaai an der
Nordküste. In letzterm liegt eine kleine niederländische
Garnison.
(lat.-griech.,
Cerophanien), durchscheinendeBilder aus
Wachs, auch wohl aus
Seife, bei
deren
Darstellung man folgendermaßen verfährt. Zunächst wird die Form gesetzt. Man schmelzt
Wachs, färbt es unter Zusatz
von etwas
Terpentinöl und breitet es auf einer viereckigen Glasscheibe ungefähr in der
Dicke von 2
mm aus und zwar so, daß
das
Glas,
[* 7] gegen das
Licht
[* 8] gehalten, ziemlich verdunkelt wird. Hierauf beginnt die
Arbeit mit
Griffeln von
Elfenbein oder
Knochen
[* 9] von verschiedener Form. Je dünner die Wachsschicht auf der Glastafel an gewissen
Stellen gemacht wird,
desto durchscheinender muß sie werden; man darf aber nicht zu weit gehen und das
Glas bloßlegen.
Die dunkelsten
Schatten
[* 10] erzielt man durch Auftragen von mehr
Wachs auf die normale
Dicke der ursprünglichen
Schicht; nur muß man sich hüten, zu viel aufzutragen, damit nicht etwa die gedeckten
Stellen dadurch ganz und gar undurchscheinend
werden. So arbeitet man fort und beobachtet die
Wirkung, indem man die Tafel ab und zu gegen das
Licht
hält. Die
Retouchen sind leicht gemacht, indem man nur die etwa zu tief poussierten
Stellen wieder mit
Wachs zu belegen nötig
hat.
Ist die
Platte endlich nach
Wunsch geraten, so umgibt man dieselbe mit einem
Rand und gießt vorsichtig Gipsbrei hinein, läßt
diesen erstarren und trocknen und hebt die Tafel ab. Von der Gipsplatte kann man dann leicht wieder Wachsabgüsse
erhalten, wenn man sie mit einem
Rand umgibt, mit
Wasser tränkt, ohne daß jedoch solches frei auf der Oberfläche stehen
bleibt, und dann das
Wachs, mit etwas
Terpentinöl versetzt, ausgießt. Man kann das
Wachs beliebig färben und erhält auf
solche
Weise leicht sehr befriedigende
Resultate.
(Cerasinsäure, vom lat. cerasus), C6H10O5 ,
Bestandteil des
Kirschgummis, in welchem
es
sich an
Kalk gebunden findet und in dieser
Verbindung den unlöslichen, in
Wasser nur aufquellenden Teil desselben bildet,
während der lösliche Teil mit dem arabischen
Gummi übereinstimmt. Aus Cerasinkalk kann reines Cerasin durch
Salzsäure abgeschieden werden, und das
Arabin des arabischen
Gummis geht bei 150° wie auch beim Behandeln mit
Schwefelsäure
[* 11] in Cerasin über. Umgekehrt wird Cerasin beim
Kochen mit geringen
Mengen von
Alkalien löslich und verwandelt sich in
Arabin.
L.
(Hornkraut),
Gattung aus der
Familie der Karyophyllaceen, meist niedrige, liegende
Kräuter
mit ganzen, gegenständigen Blättern, weißen, fünfblätterigen, trichterförmigen
Blüten und hornähnlichen
Kapseln
[* 12] (daher
der
Name), größtenteils in der nördlichen gemäßigten Erdhälfte heimisch. Cerastium tomentosumL.
(Schneekraut, Kräutlein Patientia),
mit länglichen, filzigen Blättern und milchweißen
Blüten auf verzweigten Stielen, ausdauernd, am
Mittelmeer, wird bei uns
häufig in
Gärten gefunden, wo es Felsenpartien mit silberglänzendem
Rasen überzieht und, wie das noch
glänzendem Cerastium BiebersteiniiDec., auch zu
Einfassungendient.
(lat.,
Wachssalben), in der
HeilkundeSalben von talgartiger
Festigkeit,
[* 13] welche aus
Wachs mit
Ölen oder
Fetten und
andern Zusätzen bereitet und in Form von Täfelchen dispensiert werden. Das einfache weiße Cerat (Ceratum
simplex, Cerate album), ein uraltes mildes Verbandmittel, wird aus 5 Teilen
Olivenöl und 2 Teilen weißem
Wachs zusammengeschmolzen.
Ceratum Cetacei
(Emplastrum spermatis ceti, Cerate labiale album, weiße
Lippenpomade), aus 2 Teilen gelbem
Wachs, 2 TeilenWalrat
und 3 Teilen
Mandelöl;
Krefft., eine erst 1870 entdeckte Fischgattung aus der
Ordnung der
Lurchfische (Dipnoi).
Ceratodus Forsteri Krefft.,
im Burnettfluß in
Queensland, gleicht in der allgemeinen Körperform, in der Gestaltungdervier flossenartigen Extremitäten,
deren
Schaft beschuppt ist, der Bezahnung, Kiemenöffnung und im
Bau derNase,
[* 15] welche wie bei den höhern
Tieren als Doppelröhre in den
Mund einmündet, den
Lurchfischen, steht aber den
Ganoiden ebenso nahe, welche in der
Vorwelt außerordentlich
zahlreich vorhanden waren und als die Urväter unsrer erst viel später
¶
mehr
auftretenden Knochenfische zu betrachten sind. Ceratodus leitet nun von diesen Ganoiden zu den Lurchfischen, die als wahres Übergangsglied
zu den Amphibien erscheinen. Das Tier wird 2 m lang, ist mit großen, cykloiden Schuppen bedeckt, benutzt vorwiegend die Lunge
[* 17] zur Respiration, wenn das schlammige Wasser mit nicht atembaren Gasen erfüllt ist, nährt sich von Vegetabilien
und vergräbt sich zur Trockenzeit im Schlamm. SeinFleisch ist sehr geschätzt. Man kennt aus derselben Gattung noch eine lebende
Art, Ceratodus myolepis Günth., und eine fossile, Ceratodus Palmeri Krefft.,
welche bedeutend größer als Ceratodus Forsteri war und im Alluvium von Queensland gefunden wurde.