dem sich der »Nachhall böhmischer
Volkslieder« (das. 1840) ebenbürtig anschloß, und »Die
Zentifolie«
(»Ruze stolista«, das. 1840), ein
Cyklus von Liebesliedern, philosophisch-didaktischen und politischen Gedichten.
Er übersetzte auch
Herder, Goethe und
WalterScott und übte auf seine Zeitgenossen einen allseitig anregenden
Einfluß aus. Weniger bedeutend sind seine litterarhistorischen u. linguistischen
Arbeiten
(»KleineChrestomathie der böhmischen
Litteratur«, 1851; »Ergänzungen zu J. ^[Josef]
JungmannsWörterbuch« und »Gesamtslawische Vorlesungen«
etc.). -
Sein Sohn Jaromir,
geb. 1846 zu
Breslau,
Adjunkt des
Prager Stadtarchivs, schrieb eine
Monographie der städtischen Vertretung
in den böhmischen
Landtagen und zahlreiche in
Zeitschriften zerstreute Gedichte.
2)
Ladislaus,
Botaniker, geb. zu
Prag, studierte daselbst seit 1853
Botanik, widmete sich besonders morphologischen
Studien und durchforschte die einheimische
Flora. 1858 wurde er
Lehrer der
Naturgeschichte am Obergymnasium zu
Komotau, und
nach 1½ Jahr erhielt er das Kustodiat der botanischen Abteilung am
BöhmischenMuseum in
Prag. Nachdem er 1863 promoviert,
habilitierte er sich 1866 am
PragerPolytechnikum und wurde 1871 außerordentlicher und 1880 ordentlicher
Professor der
Botanik
an der
Universität daselbst. Im Auftrag des
Komitees zur naturwissenschaftlichen Erforschung
Böhmens machte er
seit 1864 fast alljährlich
Reisen und stellte die Ergebnisse derselben im »Prodromus der
Flora von
Böhmen«
[* 10]
(Prag 1867-75, 3
Tle.)
zusammen.
(spr. tsche-),Stadt in der ital.
ProvinzAquila, KreisAvezzano, in schönem Hügelland gelegen,
mit
einem alten, interessanten
Kastell, 3
Kirchen (aus der Zeit
Karls II.) und (1881) 6638 Einw. Die Stadt ward 1223 von
Friedrich
II. nach ihrem
Abfall zerstört und konnte sich seitdem nie wieder von ihrem
Verfall erholen. Der Celanosee
(Lago Fucino, der
Lacus Fucinus der Alten) lag 4 km südlich von Celano, 158 qkm bedeckend, 60 km im
Umfang, in 662 m
Höhe, die
größte Einsenkung eines von Hochgebirgen umgebenen
Thals füllend.
Seine Tiefe erreichte nur 23 m, wechselte aber beständig, da ihm ein konstanter Abfluß fehlte.
Bald schrumpfte er ein, bald
dehnte er sich aus und überschwemmte die Ortschaften in seiner Umgebung. So ging auch die alte Stadt
Marruvium zu
Grunde, deren
Ruinen bei der großen Trockenheit 1752 wieder hervortraten, bei welcher Gelegenheit
Statuen des
Claudius, der
Agrippina u. a., die jetzt im
Museum zu
Neapel
[* 13] aufbewahrt werden, gefunden wurden. Zugleich versumpften dadurch
dieUfer, und
Malaria suchte die Einwohner heim, deren nur etwa 500 sich von der
Fischerei im
See nährten.
Dies wie der
Wunsch, fruchtbares Ackerland zu gewinnen, veranlaßte den
KaiserClaudius, einen schon von
Cäsar gefaßten
Plan
zur Ausführung zu bringen und mittels eines
Tunnels durch den
Monte Salviano, an dem 30,000
Arbeiter elf
Jahre lang (44-54
n. Chr.) arbeiteten, den
See teilweise zum
Liris abzulassen.
Bald verstopfte sich jedoch der
Kanal
[* 14] wieder, und
Trajan und
Hadrian vermochten ihn
nur für kurze Zeit wiederherzustellen; noch weniger gelang ein gleicher
VersuchFriedrichs
II. Seit 1783 stieg der
See beständig, bedrohte die Ortschaften
Avezzano, Luco u. a., und
Versuche der bourbonischen
Regierung, den alten
Kanal herzustellen, blieben erfolglos, bis 1852
FürstTorlonia durch den schweizerischen
Ingenieur de Montricher
einen neuen
Kanal graben ließ, der 1862 zuerst in Thätigkeit trat und bis 1875 den ganzen
See trocken gelegt hat. Die
Arbeit
hat 30 Mill.
Frank gekostet; der
Kanal hat eine
Länge von 6303
m und ist 21 m breit, eine großartige
Schleuse
bezeichnet seinen Anfang. 15,800
Hektar Land sind gewonnen, ein 55 km langer Weg umgibt das jetzt schon in Anbau genommene
Land.
bei den alten Logikern
Name des zweiten Schlußmodus in der ersten
[* 1]
Figur, mit allgemein
verneinendem
Ober- und
Schluß- und allgemein bejahendem Untersatz (EAE), z. B.
Kein Mensch ist ewig, alle
Gelehrten sind
Menschen,
also ist kein Gelehrter ewig. Vgl.
Schluß.
(Spindelsträucher), dikotyle, etwa 270
Arten enthaltende Pflanzenfamilie aus der
Ordnung der
Frangulinen,
[* 15] Sträucher mit einfachen oder gefiederten Blättern und regelmäßigen, vier- oder fünfzähligen
Blüten, die durch einen polsterförmigen Diskus ausgezeichnet sind. Die
Samen
[* 16] werden bisweilen, z. B. bei
Evonymus, von einem
auffallend gefärbten
Samenmantel umgeben. (Vgl. Baillon,
Histoire de plantes, Bd. 6.) Die Celastrineen bewohnen
zum größten Teil die subtropischen Klimate, vorzugsweise der südlichenHalbkugel, und werden gegen
die
Pole hin seltener, den kalten
Zonen fehlen sie gänzlich. Erwähnenswert sind die
GattungenCelastrusKunth und
Evonymus Tournef.
Letztere ist die einzige über die ganze nördliche
Halbkugel verbreitete und in
Deutschland
[* 17] einheimische
Gattung, deren bekannteste
Art das
Pfaffenhütchen(E. europaeusL.) ist.
FossileArten aus letztgenannten
Gattungen sind im
Tertiär
zahlreich, auch Pterocelastrus Meisn.,
CelastrinitesSap., Celastrophyllum Ett., MaytenusFeuill. kommen in Tertiärschichten vor.
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