Cazorla,
Bezirksstadt in der span. Provinz Jaen, mit (1878) 6651 Einw. Danach ist benannt die Sierra de Cazorla, ein wald- und wasserreicher Gebirgszug mit den Quellen des Guadalquivir.
Bezirksstadt in der span. Provinz Jaen, mit (1878) 6651 Einw. Danach ist benannt die Sierra de Cazorla, ein wald- und wasserreicher Gebirgszug mit den Quellen des Guadalquivir.
(spr. -soh), Théodore Joseph Jules, franz. Minister, geb. zu Alats (Gard), studierte in Paris [* 2] die Rechte, gab einige Jahre repetitorischen Unterricht in der Jurisprudenz und ließ sich dann als Advokat nieder; er trat in mehreren politischen Prozessen auf. 1848 begab er sich in sein Heimatsdepartement und wirkte eifrig für republikanische Ideen. Sein Protest gegen den Staatsstreich von 1851 hatte seine Internierung in Montpellier [* 3] zur Folge. Seit 1859 Advokat in Nîmes, bekämpfte er bei den Wahlen, freilich erfolglos, das Kaiserreich.
Nach dem wurde er von Gambetta zum Generalsekretär im Ministerium des Innern ernannt und zuerst als dessen Vertreter der Delegation in Tours [* 4] beigegeben; darauf war er unter Gambetta für die Organisation der nationalen Verteidigung eifrig thätig. Am wurde er im Departement Gard zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt, in der er sich dem Republikanischen Verein anschloß, und Ende 1875 zum lebenslänglichen Senator ernannt. Ende 1879 übernahm er im Kabinett Freycinet das Justizministerium mit der Aufgabe, den Richterstand von den klerikalen und monarchistischen Elementen zu reinigen, und blieb in diesem Amt auch unter Ferry und Gambetta bis 1882, ohne indes das Gesetz über die Reform des Richterstandes zum Abschluß zu bringen. 1883 zum Präsidenten des obersten Gerichtshofs ernannt, mußte er 1884 wegen Beteiligung an schwindelhaften Gründungen seine Entlassung nehmen.
(spr. -sott), Jacques, franz. humoristischer Erzähler, geb. 1720 zu Dijon, [* 5] wurde bei der Marineverwaltung angestellt und als Kontrolleur nach Martinique gesandt. Nach seiner Rückkehr lebte er als Privatmann, hochgeachtet als liebenswürdige und geistreicher Gesellschafter, trat dann zur Sekte der Martinisten über und wurde gefangen gesetzt. Der Mut seiner Tochter vermochte ihm nur für wenige Tage das Leben zu fristen, er ward guillotiniert.
Schon früh hatte er angefangen, Fabeln, Märchen und Lieder zu dichten. Berühmt wurde er durch das Schlummerlied (»Tout au beau milieu des Ardennes«),
welches er für die Amme des Herzogs von Burgund dichtete, und das in ganz Frankreich gesungen wurde. Dieser Erfolg wurde noch übertroffen durch den seiner beiden Hauptwerke: »Ollivier« (Par. 1762, 2 Bde.),
eines in Ariosts Manier geschriebenen Rittergedichts, und »Le [* 6] diable amoureux« (das. 1772), eines höchst originellen Märchens in spanischem Gewand, welches wegen seiner witzigen, lebendigen Darstellung und natürlichen Anmut seinen Leserkreis bis in die neueste Zeit bewahrt hat. Seine große Gewandtheit im Versemachen bewies er dadurch, daß er in einer Nacht einen siebenten Gesang zu Voltaires »Guerre civile de Genève« dichtete und zwar so genau in Voltaires Manier, daß er ganz Paris täuschte. Solche Kraftproben aber schadeten dem Wert seiner Dichtungen. Von seinen übrigen Schriften sind zu erwähnen: die sehr hübsche Erzählung »Le Lord impromptu« (Par. 1771) und die mit Hilfe des arabischen Mönchs Dom Chavis gedichteten arabischen Märchen, welche eine Fortsetzung von »Tausendundeine Nacht« sind und Band [* 7] 37-40 des »Cabinet des fées« einnehmen. »La prophétie de Cazotte« ist ein Werk Laharpes. Die vollständigste Ausgabe seiner Werke ist: »Œuvres badines et morales, historiques et philosophiques de Cazotte« (1816-17, 4 Bde.);
eine Auswahl erschien 1847.
im altspan.
Theater [* 8] der am äußersten Ende der amphitheatralischen Sitze gelegene, den Frauen angewiesene Raum.
offizielle Abkürzung für Kubikmeter.
offizielle Abkürzung für Kubikzentimeter;
in der Chemie Zeichen für Kadmium. ^[= eins der weniger häufigen Metalle, findet sich mit Schwefel verbunden als Greenockit, besonders ...]
dur (ital. Do [Ut] maggiore, franz. Ut majeur, engl. C major), s. v. w. C mit großer Terz.
Der C dur-Akkord = c e g. Über die C dur-Tonart, ohne Vorzeichen (Dur-Grundskala), s. Tonart.
in der Chemie Zeichen für Cer. ^[= (rium) ein im Jahr 1803 gleichzeitig von Klaproth in Berlin und Berzelius und Hisinger ...]
s. Kädmon. ^[= (Caedmon, Cedmon), bei Beda in dessen 731 n. Chr. abgeschlossener Kirchengeschichte ...]
Juan Augustin, span. Kunstschriftsteller, geb. zu Gijon in Asturien, lebte anfangs zu Sevilla, [* 9] wo er eine Kunstakademie gründete, ward 1790 beauftragt, das Archiv für die indischen Angelegenheiten in Sevilla zu ordnen, und dann zum Sekretär [* 10] bei dem Rat von Indien in Madrid [* 11] ernannt, welche Stelle er aber verlor, als sein Freund Jovellanos verbannt ward. Seitdem widmete er sich in Sevilla wieder archivalischen Arbeiten und starb in Madrid. Er schrieb: »Diccionario de los profesores de las hellas artes en España« (Madr. 1800, 6 Bde.),
ein treffliches Werk;
»Descripcion artistica de la catedral de Sevilla« (Sevilla 1804);
»Carta sobre el estilo y gusto en la pintura de la escuela sevillana« (Cadiz [* 12] 1806);
»Memorias para la vita del G. M. de Jovellanos« (Madr. 1814);
»Dialogo sobre el arte de la pintura« (Sevilla 1819);
»Noticias de los arquitectos y arquitectura de España« (Madr. 1829, 4 Bde.).
Nach seinem Tod erschien noch: »Sumario de las antiguedades romanas, que hay en España« (Madr. 1832).
L. (Seckelblume), Gattung aus der Familie der Rhamneen, in Nordamerika, [* 13] Westindien [* 14] und am Kap heimische Sträucher, selten Halbsträucher, mit wechselständigen, einfachen, ganzen Blättern, blattwinkelständigen Blütentrauben mit weißen oder blauen Blüten und trocknen, dreisamigen Beeren. Ceanothus americanus L. (Rotwurzel), ein schöner, bis 1 m hoher Strauch mit länglich-eirunden, spitzigen, dreirippigen Blättern und zierlichen, weißen Blüten in zahlreichen winkelständigen, länglichen Rispen, aus Nordamerika. Die dicke, rote Wurzel [* 15] dient zum Rotfärben; ein Aufguß der Blätter wird unter dem Namen Thee von New Jersey getrunken. Diese und mehrere andre Arten gedeihen bei uns im Freien und werden als Ziersträucher kultiviert.
eine Provinz des Kaisertums Brasilien, [* 16] an der Nordostküste des Landes, wird im N. vom Atlantischen Ozean, im W. von der Provinz Piauhy, im S. von Pernambuco, [* 17] im O. von Rio Grande do Norte [* 18] begrenzt und hat 104,250 qkm (1893,3 QM.) Flächeninhalt mit (1883) 722,000 Einw. Ceará ist die einzige brasilische Provinz, welche keine Sklaven mehr hat, indem die letzten derselben freigelassen wurden. Das Küstenland ist flach; nach dem Innern zu erhebt sich der Boden zu bewaldeten Höhenzügen, wie der Sierra Ibiapaba, bis 900 m hoch, oder breitet sich zu trocknen Hochebenen aus, welche reichliche Weide [* 19] bieten. Gute Ankerplätze fehlen; der beste Hafen ist noch der von Aracaty, an der Mündung des Jaguaribe, des bedeutendsten Flusses der Provinz. Das Klima [* 20] ist sehr heiß, und oft herrschen drückender Regenmangel und große Dürren. Im Hügelland und in den Flußthälern werden namentlich Baumwolle, [* 21] Kaffee und Zucker [* 22] angebaut; im Innern ¶
ist die Zucht von Rindern, Pferden und Schafen von Bedeutung. Eisen [* 24] und Gold [* 25] kommen vor. Die Industrie liefert Käse, Lichte (auch aus dem Wachs der Carnaubapalme), Seife, Branntwein, Schnupftabak, Strohhüte und Matten. Eisenbahnen (239 km) verbinden die Hauptstadt und Camocim mit dem Innern. Die Hauptstadt Ceará (Fortaléza da Braganca) liegt in sandiger Gegend, hat breite Straßen, mehrere mit tropischen Bäumen bepflanzte Plätze, meist einstöckige Häuser und 20,000 Einw. Unter den öffentlichen Gebäuden verdienen Beachtung: die Kathedrale, das Regierungsgebäude, das Misericordiaspital, ein Krankenhaus, [* 26] ein Waisenhaus, ein Lyceum und eine Gewerbeschule. Der Hafen ist nur eine durch ein Riff geschützte Reede, die fortschreitend versandet; doch ist der Handel wichtig. Ausfuhr (1883) 3,718,099 Milreis (Baumwolle, Kaffee, Zucker, Häute u. a.), Einfuhr 3,225,839 Milreis. Im Hafen verkehrten 79 Schiffe [* 27] von 73,417 Ton. Ceará ist Sitz eines deutschen Konsuls.