und zerfällt in die alte Stadt (mit dem Gouvernementshaus) und in die besser gebaute neue Stadt (mit einer schönen
Kirche).
Zwischen beiden liegt die mit
Orangenbäumen bepflanzte
Place d'Armes. Die 10,000 Einw., darunter mehrere
Tausend ehemalige
Negersklaven und 600 Asiaten, beschäftigen sich vorzugsweise mit
Handel. Der
Hafen ist zwar der beste
dieser
Küste, aber doch wenig sicher und nur tief genug, um
Schiffe
[* 2] geringerer
Last aufzunehmen, während die größern
vor der
Mündung des Cayenneflusses ankern.
Das
Klima
[* 3] ist feucht und sehr verrufen, obschon weniger ungesund als im Innern des
Landes. Die Stadt ist der Sitz der
Regierung
der
Kolonie und der obersten Justizbehörde, auch der
Mittelpunkt für den ganzen auswärtigen
Handel. Die
Franzosen nahmen zuerst 1604
Besitz von der
Insel Cayenne, verließen sie aber 1654 wieder, worauf die
Engländer sie besetzten, bis
diese 1664 von den
Indianern vertrieben wurden. Im J. 1676 nahmen die
Holländer Cayenne ein, schon im nächsten
Jahr wieder die
Franzosen, in deren
Besitz es seitdem verblieben ist. Seit 1852 dient Cayenne als Deportationsort für Sträflinare
(s.
Guayana).
(Guineapfeffer), starkes, beißendes
Gewürz, besteht aus dem
Pulver eines aus getrockneten
Schoten von
Capsicum annuum und andern ostindischen
Arten mit Weizenmehl bereiteten Gebäcks, ist scharlachrot (nicht selten künstlich
gefärbt) und dient namentlich in
England zur Bereitung der
Mixed pickles.
Auch die getrockneten
Beeren von
Capsicum fastigiatum,
frutescens und baccatum kommen als Cayennepfeffer in den
Handel.
Sein Hauptwerk ist: »Recueil d'antiquités égyptiennes, étrusques, grecques, romaines et gaules« (Par.
1752-67, 7 Bde.; deutsch von
Panzer, Nürnb. 1766; unvollendet),
wozu er die
Platten selbst ätzte. Außerdem schrieb er: »Sur
la peinture à l'encaustique et sur la peinture
à la cire« (Par. 1755);
»Recueil des pierres gravées
du cabinet du roi«, mit 306 selbstgestochenen
Platten;
»Numismata aurea imperatorum romanorum«.
Seine Abhandlungen in den
Memoiren der
Akademie der
Inschriften erschienen deutsch von
Meusel (Altenb. 1785, 2 Bde.).
Seine belletristischen
Schriften, darunter die
»Contes orientaux« (deutsch, Leipz. 1781),
sind in den
»Œuvres
badines« (hrsg. von
Garnier, Par. 1788, 12 Bde.) enthalten.
Eine Auswahl kleinerer
Stücke gab Uzanne heraus (»Facéties du comte de Caylus«, 1879).
Vgl.
»Mémoires et réflexions du comte de Caylus« (Par. 1874);
»Correspondance inédite du comte de Caylus avec le P. Paciaudi, théatin,
1757-65« (hrsg. vonNisard, das. 1877, 2 Bde.). -
Seine
Mutter
Marthe
Marguerite de
Villette,
Marquise de Caylus, geb. 1673, gest. war eine
Zierde des
HofsLudwigs XIV. und ist Verfasserin des interessanten
Buches
»Mes souvenirs« (hrsg. von
Voltaire, Par. 1770; neue
Ausg. von Raunié, 1881).
(spr. -saläs),JacquesAntoineMarie de, franz.
Politiker in der Revolutionszeit, geb. zu
Grenade an der
Garonne, diente als Dragonerhauptmann, kam 1789 als Deputierter des
Adels in die
Konstituierende Versammlung,
schwang sich durch
Beredsamkeit bald an die
Spitze des
Adels, stimmte für gleiche Verteilung der
Abgaben und schlug vor, der
Adel solle auf seine Privilegien freiwillig verzichten. Dagegen bekämpfte er die Vereinigung der
Stände und verließ die Versammlung, als sein
Eifer erfolglos blieb, wurde aber zu
Caussade festgenommen und mußte in die
Versammlung zurückkehren.
Fortan trat er, mit bedeutenden Rednergaben ausgestattet, für die
Erhaltung der königlichen Macht ein und duellierte sich
sogar deshalb mit dem
DemokratenBarnave. Nach der verunglückten
Flucht des
Königs 1791 ging er nach
Koblenz,
[* 9] von wo er aber ausgewiesen wurde, da
er denEmigranten noch viel zu liberal war, und nach dem
Feldzug von 1792 nach
England.
Als der
ProzeßLudwigs XVI. begann, bat er umsonst um die Erlaubnis, den König verteidigen zu dürfen. 1803 nach
Frankreich zurückgekehrt, schlug er alle Anerbietungen
Napoleons aus und starb in ziemlich dürftigen Verhältnissen in
Engalin
(Gers). Seine
»Discours et opinions« erschienen 1821.
Der jedesmalige Cazembe residiert unfern des
Moerosees in einer ausgedehnten Stadt aus niedrigen
Hütten,
[* 18] deren
Lage bei jedem Regierungswechsel
sich ändert. Zuerst besuchte der Portugiese Lacerda (dessen Reisebericht von
Burton, Lond. 1873, neu herausgegeben wurde) 1799 das
Land; eine nähere Schilderung gab die portugiesische, vom
Sambesi 1831 ausgehende Expedition unter Monteiro
und Gamitto (»O'
Muata Cazembe«, Lissab. 1854: deutsch in der
»Zeitschrift für allgemeine
Erdkunde«,
[* 19] Bd. 6); endlich wurde es 1867 von
Livingstone besucht, der zuerst seine
Geographie aufklärte.