Strafsache;
causa connexa, zusammenhängende, dazu gehörige Sache;
causa denegatae justitiae, Klagsache wegen verweigerter Rechtspflege;
causa divortii, Ehescheidungssache;
causa ecclesiastica, geistliche oder kirchliche Sache;
causa efficiens, wirkende Ursache;
causa exhereditationis,
Enterbungsgrund;
causa feudalis, Lehnssache;
causa finalis, Endursache;
causa impulsiva, Beweggrund;
causa justa, gerechte Ursache;
causa justa
litigandi, gerechte Ursache zum Streit (Prozeß);
causa legitima, gesetzmäßige Ursache;
causa lucrativa, eine
einträgliche, gewinnbringende Sache;
causa matrimonialis. Ehesache;
causa minuta, Bagatellsache;
causa morbi, Krankheitsursache;
causa mortis,
Todesursache;
causa petendi, Klagegrund;
pia causa, eine milde Stiftung, d. h. eine Stiftung für irgend einen frommen oder gemeinnützigen
Zweck, welche die Rechte der juristischen Persönlichkeit genießt;
causa possessionis, der rechtliche Grund,
aus dem der Besitzwille beruht (Titel des Besitzes), wonach man einen rechtmäßigen und unrechtmäßigen, einen Usukapions-
und bloßen Interdiktenbesitz unterscheidet;
causa praegnans, dringende Ursache;
causa praeparatoria, als Vorbereitung der Hauptsache
vorhergehende Sache;
causa praepollens, überwiegender Grund;
causa prima, Grundursache;
causa probabilis, wahrscheinliche, glaubliche,
beweisbare Sache;
causa protractae justitiae, Klage wegen Rechtsverzögerung;
causa proxima, nächste Ursache;
causa pupillaris, Sache eines Unmündigen, Waisensache;
causa remota, entfernte Ursache;
causa separata, eine besondere Sache;
causa sufficiens,
ein hinreichender Grund.
cognitio (lat.), die vom Richter vorgenommene Untersuchung, Prüfung und Erörterung einer
Sache.
Dann überhaupt die von einer dazu berufenen Person oder Körperschaft vorgenommene Untersuchung einer Angelegenheit.
(spr. kohssad), hübsch gebaute Stadt im franz.
Departement Tarn-et-Garonne, Arrondissement Montauban, am Candé und an der Eisenbahn Cahors-Montauban, mit interessanten Häusern
aus dem 13. und 14. Jahrh., Fabrikation von Strohhüten, Serge, Kalköfen, Handel mit Getreide, Trüffeln
und Federvieh und (1876) 2438 Einw.
(spr. kohß, v. lat.
calx), Hochflächen, zu welchen sich die Cevennen im SW. verbreitern, in den franz. Departements Aveyron und Lozère. Sie bestehen
aus fast horizontalen Schichten Jurakalk, haben eine mittlere Höhe von 900 m, sind wasserlos, weil die Meteorwasser von
dem porösen Stein aufgesogen werden, darum arm an Vegetation, namentlich ohne Bäume, und dünn bevölkert, aber der Weideplatz
der Schafherden, welche den berühmten Roquefortkäse liefern. Durch 200-300 m tief eingeschnittene Schluchten, deren Grund
stets wasserreiche Flüsse bilden, wird die ganze Kalkplatte in mehrere Stücke zerschnitten, das südlichste Causse von Larzac,
dann zwischen den Schluchten des Tarn und der Dourbie Causse Noir, weiter nördlich, von Erosionsschluchten der Flüsse fast
abgeschlossen, Causse Méjean und zwischen Tarn und Lot Causse de Sauveterre.
de Perceval (spr.
kohssäng d'perßwall), 1) Jean Jacques Antoine, franz. Orientalist, geb. 24. Juni 1759 zu Montdidier,
Schüler von Cardonne und Deshauterayes, erhielt an des letztern Stelle 1782 die Professur des Arabischen
am Collège de France, war 1787-90 nebenbei Konservator der Manuskripte an der königlichen Bibliothek, wurde 1809 Mitglied des
Instituts, 1816 der Akademie der Inschriften und starb 29. Juli 1835. Caussin de Perceval übertrug aus dem Arabischen: »Histoire de la Sicile
sous la domination des Musulmans«, nach Howairi (Par. 1802);
»Suite des Mille et une nuits« (das. 1806, 2 Bde.);
die »Tables astronomiques« des El Yunis.
Außerdem gab er die Makamen des Hariri (Par. 1818),
die Fabeln des Lokman (1818),
die
sieben »Moallakat« u. a. heraus. Auch eine Übersetzung der »Argonautica«
des Apollonios (1796) von Caussin de Perceval liegt vor.
2) Armand Pierre, Sohn des vorigen, ebenfalls bekannter franz. Orientalist, geb. 11. Jan. 1795 zu Paris, bereiste seit 1817 die
asiatische Türkei, wo er ein Jahr lang unter den Maroniten des Libanon zubrachte, und wurde nach seiner Rückkehr 1821 zum
Lehrer des Vulgär-Arabischen an der Schule der orientalischen Sprachen zu Paris, darauf 1833 zum Professor
der arabischen Sprache und Litteratur am Collège de France und 1849 zum Mitglied der Akademie ernannt. Er starb 15. Jan. 1871 in
Paris.
Sein Hauptwerk ist der ausgezeichnete, mit Benutzung zahlreicher Manuskripte der kaiserlichen Bibliothek zu Paris abgefaßte
»Essai sur l'histoire des Arabes avant l'Islamisme«
(Par. 1847-49, 3 Bde.). Frühere Publikationen von ihm sind: »Précis historique de la guerre des Turcs contre les Russes 1769-74«
(nach dem türkischen Historiker Vassif Efendi, 1822);
»Précis historique de la destruction du corps des janissaires par le
sultan Mahmoud en 1826« (aus dem Türkischen 1833) und die »Grammaire arabe vulgaire« (1824; 4., mit
dem »Dictionnaire français-arabe« von E. Bochthor vermehrte Auflage 1858).
(spr. kot'rä), berühmtes Pyrenäenbad im franz.
Departement Oberpyrenäen, Arrondissement Argelès, 8 km von der Endstation Pierrefitte der von Lourdes kommenden Zweigbahn, im
tief eingeschnittenen Thal Laverdan, das vom Gave de Cauterets durchströmt wird. Der schöne, modern gebaute Ort liegt 992 m ü. M.
und beherbergt außer 1611 ständigen Einwohnern alljährlich nahezu 16,000 Kurgäste. Die Schwefelquellen
von Cauterets sind die ergiebigsten in den Pyrenäen und rivalisieren hinsichtlich ihrer Wirksamkeit mit denjenigen von Barèges,
St.-Sauveur und Eaux Bonnes, inmitten deren sie liegen. 22 weithin zerstreute Quellen in neun Etablissements geben zusammen
innerhalb 24 Stunden die ungeheure Quantität von 1½ Mill. Lit. Mineralwasser.
Eine Gesellschaft reicher Kapitalisten hat 1868 die Wässer auf 30 Jahre gepachtet und führt große Arbeiten
aus. Die Temperatur der Quellen variiert zwischen 16 und 55° C. Die Heilwirkung der Schwefelquellen von Cauterets äußert sich besonders
bei chronischen katarrhalischen Affektionen der Schleimhäute, Skrofeln, Rheumatismen, Hautleiden und zahlreichen andern Krankheiten.
Doch locken auch die großartige Gebirgsnatur und die Gelegenheit zu den lohnendsten Exkursionen viele
Fremde an. Das Klima von Cauterets mit seiner
mehr
geschützten Lage und seiner reinen Gebirgsluft wird während der vier Saisonmonate (Juni bis September) als ein besonders
gesundes und die Heilwirkung der Quellen erhöhendes gerühmt. Das Maximum der Wärme während der Sommermonate ist 30°, das
Minimum 4° C.
Vgl. Senac-Lagrange, Études sur Cauterets (1875).