Lindl.,
Gattung aus der
Familie der
Orchideen,
[* 2] prachtvolle
Gewächse im tropischen
Amerika,
[* 3] aus
Bäumen und
Felsen
wachsend, mit steifen, konsistenten Blättern und großen, prächtig gefärbten
Blüten, deren sehr große, kapuzenförmige,
an den Rändern wellig gekräuselte
Lippe
[* 4] nach
oben gerichtet ist. Die schönsten
Arten sind: Cattleya crispaLindl., mit weißen
Blüten und zugespitzter, inwendig purpurroter
Lippe;
Cattleya labsataLindl., mit großen, zart rosenroten
Blüten und purpurrot schön
gezeichneter
Lippe, eine der prachtvollsten
Orchideen, welche sich auch durch lange
Blütezeit auszeichnet.
Doch auch
Catuálda wurde bald durch die
Hermunduren vertrieben, begab sich zu den
Römern und erhielt von
TiberiusForum
[* 8] Julium in Gallia Narbonensis
zu seinem Aufenthalt angewiesen.
GajusValerius, röm. Dichter, geb. 87
v. Chr. zu
Verona,
[* 9] Sprößling eines alten, angesehenen
Geschlechts, wurde in
Rom
[* 10] gebildet und verbrachte hier den größten Teil seines
Lebens im
Verkehr mit den hervorragendsten Geistern
des damaligen
Rom, wie
Hortensius,
Cornelius Nepos,
Cicero u. a. Das Verderben seines
Lebens war die von ihm unter dem
Namen Lesbia
besungene
Clodia, vielleicht die ebenso schöne wie lasterhafte
Schwester des berüchtigten
Clodius und
Gattin des
Metellus Celer,
die er noch liebte, als er sie schon verachten gelernt und aufgegeben hatte.
Ein öffentliches
Amt bekleidete Catullus nicht, auch beteiligte er sich nicht an dem politischen
Treiben der Zeit. Doch haßte er
die
Urheber des innern
Verfalls und ihre
Kreaturen. So griff er
Cäsar, den Gastfreund seines
Vaters, und dessen liederlichen
Günstling Mamurra aufs heftigste an, suchte aber später die Verzeihung des mächtigen
Mannes nach, die ihm aufs zuvorkommendste
gewährt wurde. Catullus starb bereits um 54. Wir besitzen von ihm noch 116 Gedichte, die bis
auf 3 in einer vermutlich nach seinem
Tod von Freundeshand veranstalteten Sammlung enthalten sind und nach Form,
Inhalt und
Charakter eine große Verschiedenheit zeigen.
Die
Mehrzahl derselben sind durch zufällige Veranlassung hervorgerufen und gehören mehr in das Gebiet der epigrammatischen
als der lyrischen
Poesie. Zum Teil erotischer Art und dann nicht selten unsre
Begriffe von
Sitte verletzend,
zum Teil aber auch voll tiefen
Gefühls, empfehlen sie sich sämtlich durch Originalität der
Empfindung, Natürlichkeit und
Schönheit des
Ausdrucks und geschickte Anwendung verschiedener griechischer
Metra. Catullus steht an der
Spitze der römischen Dichter,
die sich in dem bezeichneten Gebiet der
Poesie zuerst versuchten und besonders die in
Rom noch wenig gekannte
erotische
Gattung mit Erfolg kultivierten.
Neben diesen kleinern Gedichten finden sich unter Catullus'
Namen noch einige größere, so die beiden Epithalamien (Hochzeitslieder),
mehrere eigentliche
Elegien, die in ihrer Art wundervolle
Klage
des
Attis, das »Ephithalamium Pelei et Thetidos«
(eine epische
Erzählung von der
Hochzeit des
Peleus und der
Thetis) und die Bearbeitung der verlornen
Elegie des alexandrinischen
Dichters
Kallimachos: »Das
Haar
[* 11] der
Berenike«. Überhaupt sind diese größern Gedichte meist griechischen
Mustern nachgebildet
oder selbst aus solchen
übertragen.
Doch auch in diesen weniger originellen
Schöpfungen gibt sich Catullus' seltenes
Talent kund. Neuere
Ausgaben
besorgten
Döring (Leipz. 1788-92, 2 Bde.;
Altenb. 1834, mit
Kommentar und reichhaltigem
Index),
Lachmann (3. Aufl., Berl. 1874),
Roßbach
[* 12] (2. Aufl., Leipz. 1860),
Schwabe
(Gießen
[* 13] 1866),
Ellis (Oxf. 1867),
Haupt (3. Aufl., Leipz. 1868),L.Müller (das. 1870), Bahrens (das. 1876-85, 2 Bde.),
Riese (das. 1884). Übersetzungen liegen vor von Schwenck (Frankf. 1829 und
1846),
Th.
Heyse (mit dem Urtext, Berl. 1855),
Hertzberg und
Teuffel (Stuttg. 1862),
Stromberg (in
Reimen, Leipz. 1858), Pressel
(Stuttg. 1860),
Uschner (Berl. 1867),
Westphal (»Catulls Gedichte in ihrem geschichtlichen Zusammenhang übersetzt
und erläutert«, 2. Aufl., Bresl. 1870;
»Buch der
Lieder«, Leipz. 1884).
1)
GajusLutatius, aus dem alten, wahrscheinlich plebejischen
Geschlecht der Lutatier, Besieger der Karthager
im ersten
PunischenKrieg, ward als
Konsul 242
v. Chr. nach
Sizilien gesandt, bemächtigte sich des
Hafens von Drepanum und aller
Ankerplätze um das Lilybäische
Vorgebirge und trug bei Ägussa, einer der
Ägatischen Inseln, einen Seesieg
über den Karthager
Hanno davon, durch welchen der
Krieg beendigt wurde.
Karthago
[* 15] mußte sich zu schnellem
Friedensschluß bequemen,
wodurch
Sizilien römische
Provinz ward. Dem Catulus wurde die
Ehre des
Triumphs zuerkannt, doch mußte er sie, obwohl gegen seinen
Willen, mit dem Prätor Q.
Valerius Falto, der ihm als Unterbefehlshaber beigegeben war, teilen, weil sich
dieser um jenen Seesieg das meiste
Verdienst erworben hatte.
3)
QuintusLutatius, Sohn des vorigen,
Freund und Anhänger
Sullas, war 78
v. Chr. mit M.
ÄmiliusLepidusKonsul und führte
Krieg
gegen seinen
Kollegen, als derselbe ein
Heer in
Etrurien gesammelt hatte und mit demselben gegen
Rom zog.
Lepidus wurde amPons
Milvius unweit
Roms besiegt, und Catulus erreichte den Flüchtling bei
Cosa und schlug ihn hier zum zweitenmal. Von nun an erscheint
er als ein Hauptführer der Senatspartei. Im J. 69 weihte
er den neuaufgebauten
Tempel
[* 17] des kapitolinischen
Jupiter. Vergebens
versuchte er zu verhindern, daß dem
Pompejus (67) der unbeschränkte Oberbefehl
¶
mehr
im Seeräuberkrieg sowie im folgenden Jahr im Kriege gegen Mithridates erteilt würde. Im J. 65 war er Zensor, legte aber das
Amt wegen Streits mit seinen Kollegen bald nieder. Gegen Cäsar trat er schon damals auf, unterlag ihm aber 63 in der Bewerbung
um die Stelle des Oberpriesters. Bei der Verhandlung über die Catilinarier stimmte er für Hinrichtung
derselben. Im J. 62 wurde er von Cäsar wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder beim Bau des Kapitols angeklagt, aber freigesprochen
und zum Princeps senatus ernannt. Er starb 60 v. Chr.