Hektar mit
Luzerne,
Korn,
Wein,
Tabak
[* 2] etc., und man zählte 201,000
Rinder,
[* 3] 30,000
Pferde
[* 4] und 114,000
Schafe.
[* 5] Der Mineralreichtum
der
Berge ist groß, aber nur in Andalgala und einigen andern
Orten wird
Kupfer
[* 6] mit etwas
Gold
[* 7] und
Silber gewonnen. Die
Industrie
ist noch unbedeutend. Eine
Eisenbahn durchschneidet den südöstlichen Teil der
Provinz. - Die Hauptstadt
Catamarca
(San Fernando de Catamarca) liegt im
Valle de las Chacras und am
Fuß des 3320 m hohen Ambato, 533 m ü. M. Sie wurde 1680 gegründet,
hat eine schöne
Kirche, ein Franziskanerkloster (mit früher berühmter
Gelehrtenschule), eine höhere
Schule (mit
Bibliothek
und
Laboratorium),
[* 8] ein Stadthaus (an dem mit
Orangenbäumen bepflanzten Hauptplatz), ein Waisenhaus, schöne
Anlagen
(Alameda), 5 Kornmühlen, eine
Gerberei, 2 Druckereien und (1882) 8000 Einw.
(Catina, griech. Katane), im
Altertum ionische Stadt in
Sizilien,
[* 9] am südöstlichen
Fuß des
Ätna,
[* 10] in außerordentlich
fruchtbarer Gegend (jetzt
Catania), wurde bald nach 730
v. Chr. von Chalkidiern gegründet und erhob sich
rasch zu Selbständigkeit und Wohlstand.
Hieron von
Syrakus
[* 11] verpflanzte 476 ihre Bewohner nach
Leontini und versetzte dagegen
Syrakusaner und Peloponnesier nach Catana. Doch bald nach seinem
Tod bemächtigten sich die vertriebenen Bewohner ihrer Stadt wieder
(461). In der
Folge kamen die
Athener auf kurze Zeit in denBesitz von Catana, und dann bemächtigte sich
Dionysios
der ältere von
Syrakus der Stadt durch
Verrat.
Letzterer verlor hier 394 eine
Seeschlacht gegen die Karthager. Seit 263 herrschten in Catana einheimische
Tyrannen, dann die
Römer.
[* 12] Die Stadt war auch noch in späterer Zeit blühend und gewann besonders unter
Augustus, welcher hier römische
Veteranen ansiedelte, neuen Aufschwung, so daß sie neben
Messana die volkreichste Stadt
Siziliens war. Von den
Ausbrüchen des
Ätna hatte sie stets viel zu leiden (s.
Catania).
ital.
Provinz auf der
InselSizilien, grenzt nördlich an die
ProvinzMessina,
[* 14] westlich an
Palermo
[* 15] und
Caltanissetta, südlich an
Siracusa und östlich an das
Ionische Meer, hat einen Flächenraum von 5102 qkm (nach
Strelbitskys Berechnung 4984 qkm [91,4 QM.]) mit (1881) 563,457
Einw. und zerfällt in die
Kreise
[* 16] Acireale,
Caltagirone, Catania und
Nicosia. Den nordöstlichen Teil der
Provinz erfüllt die
Masse
des
Ätna; auch ist sie von Verzweigungen des Nebradischen
Gebirges durchzogen, die im N., östlich von
Troina, 1248 m, südlich davon, im
Monte Salice, 1140 und im südlichen Teil, im
Monte Fiasca, 691 m erreichen.
Die breiten, geraden
Straßen, worunter die ungeheuer lange, nachts herrlich erleuchtete
Via Stesicorea
und Etnea und der die erstere senkrecht durchschneiden Corso
VittorioEmanuele die beiden Hauptlinien bilden, sind mit
Lava
gepflastert. Unter den vielen herrlichen
Plätzen zeichnen sich aus: der Domplatz mit dem Elefantenbrunnen, einer Marmorfontäne
von 1736 mit einem antiken Lavaelefanten, der einen
Obelisken aus ägyptischem
Granit trägt, der Studienplatz
u. a., dann der schöne öffentliche
Garten
[* 20]
VillaBellini.
Unter den Gebäuden sind sehenswert: die große
Kathedrale (1094 von
Roger gegründet), die
Universität, das Stadthaus, das
alte
Castel Ursino, 1232 unter
Friedrich II. erbaut, und das Benediktinerkloster
SanNiccolò l'Arena, ein
nach dem
Erdbeben
[* 21] von 1693 errichteter Kolossalbau mit
Kirche (berühmte
Orgel), das
Museum (Gemälde und
Altertümer) und die
Bibliothek. Die Zahl der Einwohner beträgt (1881) 96,017, die vor allen Süditalienern wegen
ihrer Thätigkeit und Betriebsamkeit zu rühmen sind.
Der
Hafen ist nicht tief genug, übrigens jetzt durch einen großen
Molo den Verkehrsverhältnissen angemessen erweitert worden. 1883 sind
in demselben 3451
Schiffe
[* 25] mit 783,892 T. ein- und 3465
Schiffe mit 796,462 T. ausgelaufen. Catania besitzt eine
Universität (1445
durch
Alfons von
Aragonien gegründet) mit 4
Fakultäten, 60
Lehrern, aber 1882 nur 247 Studierenden, einer
Bibliothek von 50,000
Bänden und reichen Sammlungen, die Accademia Gioenia delle scienze naturali (naturwissenschaftliche
Gesellschaft), ein
Lyceum, ein
Gymnasium, eine technische
Schule, ein landwirtschaftliches
Institut, ein
Theater,
[* 26] ein Waisen- und
ein Findelhaus, zwei
Krankenhäuser etc. Das vom
Fürsten Biscari gestiftete reiche archäologischeMuseum
ist leider unzugänglich geworden. Catania ist Sitz eines
Erzbischofs, einer Präfektur, eines Appellhofs, eines Handelstribunals,
einer
Handelskammer etc. sowie eines deutschen
Konsuls. In neuester Zeit wird Catania als klimatischer
Kurort zum Winteraufenthalt
empfohlen, wofür es sich durch seine gestützte
Lage, seine milde und sehr gleichmäßige, dabei hinlänglich feuchte
Temperatur vorzüglich eignet. Die mittlere
Temperatur beträgt im
November 12° C. und steigt im März bis 16,8°
C.
Vgl. darüber
Joris, Catania als klimatischer
Winterkurort
(Wien
[* 27] 1873), und Veraguth (Stuttg. 1878).
heil. Agatha das Verderben ab. Aber 1169 zerstörte ein Erdbeben fast die ganze Stadt. 1669 drang ein Lavastrom (s. Ätna) über
die Mauern der Stadt, und ein andrer füllte den Canale del Duca. Das Erdbeben von 1693 richtete abermals große Zerstörungen
an. Auch durch den Ausbruch des Ätna 1819 litt die Stadt sehr. E. ist der Geburtsort des KomponistenBellini.
Die Geschichte des neuen Catania beginnt 1070 mit der Vertreibung der Sarazenen durch den Normannenfürsten Roger I., welcher hier
einen Bischof einsetzte und demselben die Stadt und den BergÄtna für den jährlichen Tribut eines BechersWein und eines Brots
schenkte. Auch stiftete er das Benediktinerkloster. KaiserFriedrich II. machte die abtrünnige Stadt dem Boden gleich und erbaute
daselbst ein Kastell. Viel verdankt Catania dem KaiserKarl V., der die Stadt vergrößerte und ihr Mauern und zur Hebung
[* 30] des Wohlstandes
viele Privilegien erteilte.