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Hier siegreiches Gefecht des französischen Landungskorps unter General Humbert über irische Milizen unter Lake 1798.
Hier siegreiches Gefecht des französischen Landungskorps unter General Humbert über irische Milizen unter Lake 1798.
(spr. kässlkehri), Weiler in Stirlingshire (Schottland), 15 km westsüdwestlich von Falkirk, mit Überresten römischer Bauten.
(spr. kässl-donningtön), Dorf in Leicestershire (England), 15 km nordöstlich von Ashby de la Zouch, mit Schloß des Marquis von Hastings.
(spr. kässlfohrd), Stadt in Yorkshire (England), am Aire, unterhalb dessen Vereinigung mit dem Calder, hat Glashütten und Töpfereien und (1881) 10,523 Einw.
(spr. kässl'mehn), Stadt in der britisch-austral.
Kolonie Victoria, [* 2] an der Eisenbahnlinie Melbourne-Echuca, hat ein Obergericht, Hospital, Handwerkerinstitut mit Bibliothek von 5660 Bänden, fünf Bankfilialen, Theater, [* 3] Gas- und Wasserleitung [* 4] und (1881) 5787 Einw., welche ihren Unterhalt namentlich durch die nahen, früher weit ergiebigern Goldgräbereien, an denen 1882: 4601 Personen (1207 Chinesen) beschäftigt waren, ferner durch Schieferbrüche, Gerberei u. a. finden.
(spr. kässlri), Henry Robert Stewart, Marquis von Londonderry, bis 1821 unter dem Titel Lord Castlereagh bekannt, engl. Staatsmann, geb. that sich seit 1793 im irischen Parlament durch Beredsamkeit hervor und wurde unter dem Vizekönig Lord Camden, seinem Anverwandten, erster Staatssekretär. Er half in rücksichtslosester Weise Pitts Unterdrückungssystem gegen seine Landsleute durchführen und trug durch seine Festigkeit [* 5] und Energie, die vornehmste Eigenschaft seines Charakters, nicht wenig dazu bei, die Union Irlands mit England durchzusetzen. Nach derselben trat er 1801 in das englische Parlament ein und wurde 1804 Minister des Kriegs und der Kolonien im Ministerium Pitts, trat nach dessen Tod (1806) zwar ab, übernahm aber schon 1807 in Portlands Kabinett wieder das Kriegsministerium. Er war der eifrigste Vertreter der Kriegspolitik gegen Frankreich, hatte jedoch geringen Erfolg. Die verfehlte, von ihm veranstaltete Expedition nach Walcheren führte zum Zweikampf zwischen Castlereagh und Canning und zum Austritt beider aus dem Ministerium.
Nach dem Rücktritt des Marquis Wellesley (1812) zum Minister des Auswärtigen berufen, entwickelte er nach der Katastrophe von 1812 eine außerordentliche Thätigkeit zum Sturz Napoleons, dem er anfangs weder die Insel Elba bewilligen, noch den Kaisertitel belassen wollte, wie es der erste Pariser Friede von 1814 verfügte. Sein Haß gegen alles aus der französischen Revolution Hervorgegangene, sein Eifer für die Legitimität und seine Unkenntnis festländischer Verhältnisse verwickelte Castlereagh in mannigfache Widersprüche.
Aus dem Wiener Kongreß ließ er, der anfangs für die Abtretung Sachsens an Preußen [* 6] und gegen die polnischen Pläne des Zaren Alexander aufgetreten war und sich besonders für den oranisch-niederländischen Staat interessierte, sich schließlich von Talleyrand und Metternich völlig ins Schlepptau nehmen und schloß mit diesen ein Kriegsbündnis, das, gegen Preußen und Rußland gerichtet, ersteres zum Verzicht auf die Hälfte Sachsens nötigte, während letzteres Polen erhielt.
Nach der Rückkehr Napoleons bot Castlereagh zwar alles zu dessen abermaligem Sturz auf, verhinderte aber die preußischen, auf eine dauernde Schwächung Frankreichs gerichteten Absichten. Nach dem Frieden bewegte sich seine auswärtige Politik völlig im Fahrwasser der durch die Heilige Allianz angebahnten Reaktion; er wohnte daher auch den Kongressen von Aachen, [* 7] Troppau [* 8] und Laibach [* 9] bei. Noch unpopulärer machte er sich durch seine Nachgiebigkeit gegen den König beim Prozeß der Königin Karoline und durch die harten Maßregeln, mit denen er der Unzufriedenheit der niedern Stände entgegentrat.
Darob verfiel er in eine innere Aufregung, in welcher er überall Feinde und Verfolger erblickte, bis er, eben im Begriff zum Kongreß von Verona [* 10] zu reisen, seinem Leben ein Ende machte, indem er sich mit einem Federmesser die Schlagader am Hals durchschnitt Das Volk erhob auf die Todesnachricht ein Freudengeschrei, ja auf einer Kirche zu London [* 11] wurden sogar die Glocken geläutet, und die Anstifter wurden von der Jury freigesprochen. In seinem Privatleben war Castlereagh ein heiterer und fein gebildeter Hofmann. Seine Reden leiden an Wortreichtum und dunkler Weitläufigkeit. Seine »Correspondence, despatches and other papers« gab sein Bruder Ch. W. Vane, Marquis von Londonderry, heraus (Lond. 1847-53, 12 Bde.; deutsch bearbeitet von Frankenberg, Hamb. 1853-1854, 5 Bde.).
Vgl. Alison, Lives of Lord and Sir Ch. Stewart (Lond. 1861, 3 Bde.).
(spr. kässlt'n), 1) Städtchen im wildesten Teil des Peak (s. d.) von Derbyshire in England, hat Bleigruben und 1500 Einw. Dabei Reste des von »Peveril vom Peak« erbauten Schlosses und die Peakhöhle. - 2) Fabrikstadt in Lancashire (England), nahe bei Rochdale, mit (1881) 4017 Einw.
(spr. kässltaun), Hauptstadt der engl. Insel Man, an der Südküste, mit höherer Schule, altem Schloß (Castle Rushen) und (1881) 2243 Einw.
Biber. ^[= # ( L.), Säugetiergattung aus der Ordnung der Nagetiere, repräsentiert allein die Familie ...]
s. v. w. Bibergeil. ^[= eine eigentümliche Substanz, welche in zwei beim männlichen und weiblichen Biber ...]
(Biber), Familie der Nagetiere [* 12] (s. d.). ^[= (Glires, Rodentia, hierzu Tafel "Nagetiere I u. II"), eine durch ihr Gebiß und die ...]
s. v. w. Rizinusöl. ^[= s. Ricinus.]
s. v. w. Velourstapeten; ^[= (Samttapeten), s. Tapeten.]
weiteres s. Tapeten.
(lat.), s. Castrum. ^[= (lat.), Schloß, Burg; Kriegslager, besonders in der Mehrzahl castra (s. Lager); auch Name von ...]
Matthias Alexander, berühmter Linguist, Begründer der uralaltaischen Sprachenkunde, geb. zu Tervola am Kemifluß im nördlichen Finnland, machte seine Studien zu Uleåborg und Helsingfors und habilitierte sich 1839 in letzterer Stadt als Dozent. Nachdem er, um die Volksmundarten zu studieren, bereits 1839 eine Wanderung durch die öden Gegenden des finnischen Lappland, 1840 eine zweite durch Karelien unternommen, stellte er 1841-44 noch umfassendere Forschungen in dieser Richtung unter den finnischen, russischen und norwegischen Lappen wie unter den europäischen und asiatisch-sibirischen Samojeden an. Noch wichtiger durch ihre wissenschaftlichen Resultate war die große Expedition, auf der er 1845-49 im Auftrag der Petersburger Akademie und der Universität zu Helsingfors das gesamte Sibirien von den Grenzen [* 13] Chinas bis zum Eismeer in ethnographischer und linguistischer Hinsicht durchforschte.
Nach seiner Rückkehr zum ersten Professor für finnische Sprache und Litteratur zu Helsingfors ernannt, beschäftigte er sich damit, die gesammelten Materialien über die von ihm unter dem Namen der altaischen Sprachengruppe zusammengefaßten Völker und Sprachen zu sichten und zur Veröffentlichung vorzubereiten, starb aber schon in Helsingfors.
Von Castrén selbst veröffentlicht wurden: »Elementa grammaticae Syrjaenae« und »De nominum declinatione in lingua Syrjaena« (Helsingf. 1844);
»Vom Einfluß des Accents in der lappländischen Sprache« [* 14] (schwed., Petersb. ¶
1845); »Elementa grammaticae Tscheremissae« (Kuopio 1845); »Versuch einer ostjakischen Sprachlehre nebst kurzem Wörterverzeichnis« (2. Aufl., Petersb. 1858) und »De affixis personalibus linguarum Altaicarum« (Helsingf. 1850). Aus seinem Nachlaß gab Schiefner im Auftrag der Petersburger Akademie heraus: »Reiseerinnerungen aus den Jahren 1838-44« (Petersb. 1853) und »Reiseberichte und Briefe aus den Jahren 1845-49« (das. 1856);
ferner »Vorlesungen über finnische Mythologie« (deutsch von Schiefner, das. 1853);
»Ethnologische Vorlesungen über die altaischen Völker« (deutsch von demselben, 1857);
»Abhandlungen und akademische Dissertationen« (1858; deutsch von Schiefner, 1862);
»Tillfälliga uppsatser« (mit Castréns Biographie, 1870).
Von linguistischen Arbeiten erschienen noch: »Versuch einer koibalischen und karagassischen Sprachlehre« (1857);
»Grammatik der samojedischen Sprachen« (1854, Wörterverzeichnisse dazu 1855);
»Tungusische Sprachlehre« (1856);
»Versuch einer burjätischen Sprachlehre« (1857);
»Versuch einer jeniseiostjakischen und kottischen Sprachlehre« (1858). - Sein Sohn Robert Castrén (geb. 1851, gest. 1883) machte sich durch einige Monographien zur finnischen Geschichte bekannt.