Präsident von
Peru.
[* 2] Er regierte mit
Kraft
[* 3] und Umsicht, regelte die
Finanzen, vermehrte die Streitkräfte, förderte die
Industrie
und begünstigte den
Handel. 1854 stellte er sich an die
Spitze des
Aufstandes gegen Echenique, schlug dessen
Truppen im
Januar 1855 bei
Lima
[* 4] und ward abermals auf den Präsidentenstuhl berufen. Nachdem er eine neue
Verfassung verkündet hatte,
legte er 1862 sein
Amt nieder. Er starb im
Begriff, die
Regierung wieder
an sich zu reißen, zu
Arica in
Peru.
(spr. -ihj),CharlesHippolyte, franz. Romanschriftsteller und Journalist, geb. zu
Montreuil sur
Mer, erhielt seine
Erziehung auf den
Schulen vonDouai und
Cambrai und begab sich dann nach
Paris,
[* 5] wo er Feuilletonromane und Zeitungsartikel schrieb, welche eine sehr fruchtbare
Einbildungskraft bekundeten. Wir erwähnen:
»Les oiseaux de proie« (1846-48);
»Les compagnons de la mort« (1854) und »La
chasse aux chimères« (neue Ausg. 1872).
Als politischer Schriftsteller, welcher dem liberalen und konstitutionellen
Regiment
abhold war, später aber in das radikale
Lager
[* 6] übertrat, gründete Castille 1847 im
Verein mit
Molinari die
Zeitschrift »Le
[* 7] Travail
intellectuel« und 1848 mit
Bastiat »La République française«, um dann in der
»Révolution démocratique et
sociale« und der
»Tribune du peuple« sozialistische
Ideen zu vertreten und unter dem zweiten Kaiserreich in dem
»Esprit public«
und dem
»Globe« wieder, jedoch mit wenig
Glück, als gouvernementaler Schriftsteller zu wirken.
Von seinem politischen Standpunkt legen auch seine
Schriften: »Les hommes et les moeurs ^[mœurs] sous le règne de
Louis-Philippe« (1853),
»Histoire de la seconde république française« (1854-56, 4 Bde.)
und »Portraits historiques au XIX. siècle« (1856-60, 80 Bdchn.)
Zeugnis ab. Außerdem schrieb er
»Parallèle entre
César,
Charlemagne et
Napoléon« (1858) und begann eine Geschichte
Frankreichs (seit 1789) unter dem
Titel:
»Histoire de soixante ans«,
von der aber nur 4
Bände, bis 1800 reichend (1859-63), erschienen sind.
Seine Gedichte zeugen von einer großen Sprachgewandtheit und technischen Fertigkeit in der Versifikation
und bekunden einen echt dichterischen
Geist, dessen
Element das Satirische ist. Sie erschienen, von Anfang an auf Befehl der
Inquisition durch Auslassung verschiedener anstößiger
Stellen purifiziert, zuerst zu
Madrid
[* 12] 1573; auch in
RomanFernandez' Sammlung
(Bd. 12 und 13, das. 1792); zuletzt
und am vollständigsten in den »Poetas liricos
de los siglos XVI. y XVII.« (Bd. 32 der Sammlung von
Ribadeneyra, das. 1854). In der
Bibliothek zu
Wien befindet sich ein
Manuskript von Castillejos »Gesprächen des Verfassers
mit seiner
Feder«.
(spr. -stilljo), 1)
DiegoEnriquez de,
Kaplan und Chronist
Heinrichs IV. von
Kastilien, geboren zu
Segovia, ward
von jenem zu wichtigen Unterhandlungen verwendet. Seine
Chronik erzählt die Begebenheiten der ganzen Regierungszeit
Heinrichs
IV. (1454-74) in einem einfachen, fast trocknen
Stil; sie erschien in der von der königlichen
Akademie
der Geschichte veranstalteten Sammlung der span.
Chroniken
(Madr. 1787). Außerdem hat man von ihm ein allegorisches Gedicht,
eine
Vision auf den
TodAlfons' V. von
Aragonien (hrsg. von
Ochoa, mit den Gedichten des
Marquis de
Santillana, Par. 1844).
2)
Alonso del Castillo-Solorzano, span.
Novellen- und Komödiendichter, blühte zwischen 1624 und 1649 und erwarb
sich namentlich durch die Schelmenromane: »El Bachiller Trapaza« und »Garduña
de
Sevilla«,
[* 14] von denen noch in neuester Zeit
(Madr. 1846-48) illustrierte
Ausgaben erschienen, einen litterarischen
Namen. Unter
seinen übrigen zahlreichen
Novellen sind die bekanntesten unter den
Titeln: »Quinta de
Laura« (1625) und
»Alivios de Casandra« (eine Sammlung von
Novellen,
Schauspielen und Gedichten, zuerst 1610) erschienen;
andre sind enthalten
in den »Jornadas alegres« (1626) und
»Noches de placer« (1631).
Eine Auswahl derselben findet sich in der »Coleccion de novelas
escogidas«
(Madr. 1788-1791). Unter seinen
Lustspielen fanden »El marques del Cigaral« und
»El Mayorazgo« (beide im Bd. 45 der
Madrider »Biblioteca de autores españoles« abgedruckt) den meisten
Beifall.
3)
Andres del, span. Novellendichter, Zeitgenosse des vorigen, stammte aus
Brihuega bei
Toledo
[* 15] und verfaßte in der damals herrschenden
gezierten Schreibart sechs
Novellen, die unter dem
Titel: »La mogiganga del gusto« (zuerst
Saragossa
[* 16] 1641)
erschienen. Eine derselben: »La muerte del avariento y
Guzman de
Juan deDios«, ist im Bd. 33 der »Biblioteca
de autores españoles« abgedruckt.
4)
JuanIgnazioGonzalez del, span. Dichter, der zu Anfang dieses
Jahrhunderts in
Cadiz
[* 17] lebte und daselbst durch
Sainetes (komische
Szenen fürZwischenakte) große Beliebtheit gewann. Sie zeichnen sich durch treue
Beobachtung der
Sitten
des andalusischen
Volkes und heitere
Satire aus. Am bekanntesten davon sind: »El soldado fanfarron«, »La
Galiada« und »La mujer corregida y marido desengañado«. Eine Sammlung
derselben gab A.
de Castro
(Cadiz 1845, 4 Bde.) heraus.
(spr. kaßtihn),Dorf im nordamerikan.
StaatMaine, an der Ostseite der Penobscotbai, mit vortrefflichem
Hafen
und (1880) 1215 Einw. Hier 1779
Niederlage der amerikanischen
Flotte.