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Bänden, wozu später noch ein Atlas [* 2] kam, veröffentlicht: »Expédition dans les parties centrales de l'Amérique du Sud, etc.« (Par. 1850-61).
Bänden, wozu später noch ein Atlas [* 2] kam, veröffentlicht: »Expédition dans les parties centrales de l'Amérique du Sud, etc.« (Par. 1850-61).
(spr. -no-), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Aude, auf einer Anhöhe nahe dem Canal du Midi, der hier ein großes Hafenbecken bildet, und an der Südbahn, von der hier die Zweiglinie nach Castres ausläuft, hat ein Collège, ein Handelsgericht, eine Bibliothek von 10,000 Banden und (1881) 8502 Einw., welche Fabrikation von Thonwaren, [* 3] grobem Tuch, Schiffbau und Handel mit Bauholz, Getreide [* 4] und Mehl [* 5] (aus den zahlreichen Windmühlen der Umgebung) betreiben. - Castelnaudary war das Sostomagus der Römer, [* 6] eine der ältesten Städte des südlichen Gallien, wurde im 5. Jahrh. von den arianischen Westgoten zerstört und unter dem Namen Castrum novum Arianorum (woraus der jetzige Name entstanden ist) wieder aufgebaut.
Hier wurden der Troubadour Armand Vidal und der berüchtigte päpstliche Legat Peter von Castelnau geboren, dessen Ermordung 1208 so schwere Folgen für die Albigenser (s. d.) hatte. Castelnaudary war damals die feste Hauptstadt der Grafschaft Lauragais. Hier lieferten sich Raimund von Toulouse [* 7] und Simon von Montfort 1212 eine blutige Schlacht, und 1237 setzte die Inquisition ihre Ketzergerichte daselbst ein. 1355 wurde Castelnaudary vom Schwarzen Prinzen eingenommen und verbrannt, 1366 wieder ausgebaut. Am kam es bei Castelnaudary zur Schlacht zwischen den königlichen Truppen unter Marschall Schönberg und denen des Herzogs von Orléans, [* 8] des Bruders Ludwigs XIII., in welcher der letztere eine schimpfliche Niederlage erlitt und Montmorency, der Statthalter von Languedoc, gefangen ward.
(spr. kastellnoh-mongtratjeh), Stadt im franz. Departement Lot, Arrondissement Cahors, auf einem Hügel an der Lutte gelegen, mit Resten alter Befestigungen, zwei alten Schlössern, vortrefflichem Weinbau und (1876) 1041 Einw. Dabei auf einem Hügel ein 20 m hoher, 150 m im Umfang haltender Tumulus, genannt la butte de Maurélis.
di Garfagnana (spr. -fanjána), Kreishauptstadt in der ital. Provinz Massa e Carrara und Hauptort der Landschaft Garfagnana, am Serchio, mit (1881) 1974 Einw.
Rodrigo, Stadt in der portug. Provinz Beira, Distrikt Guarda, in fruchtbarer Gegend am Nordabhang der Serra da Marosa, mit 1700 Einw., ist von Mauern umgeben und gilt als starke Festung. [* 9]
Rosso (Castelloryzo, Meis, das antike Megiste), Insel an der Südküste von Kleinasien, östlich von Rhodus, mit der gleichnamigen Hafenstadt von 5000 Einw. und einem Johannniterschloß ^[richtig: Johanniterschloß].
Die Bewohner (ein Fünftel Türken, der Rest Griechen) treiben lebhaften Handel, Schiffahrt und besonders Schwammfischerei.
San Giovanni (spr. dschow-), Flecken in der ital. Provinz Piacenza, an der Eisenbahn Alessandria-Bologna und der Via Ämilia, mit (1881) 3968 Einw. Hier 17.-19. Juni 1799 Sieg der Österreicher und Russen unter Melas und Suworow über die Franzosen unter Macdonald.
San Pietro,
Flecken in der ital.
Provinz
Bologna,
Kreis
[* 10]
Imola, am Silaro und an der
Eisenbahn von
Bologna nach
Ancona,
[* 11] hat ein altes
Schloß, mehrere salz- und eisenhaltige
Mineralquellen und (1881) 2913 Einw. Castel San
Pietro wurde
im 13. Jahrh. von den
Bolognesen als Grenzfestung gegen die
Florentiner
[* 12] erbaut.
Die alte Via Ämilia durchzieht, mit Arkaden besetzt, den von Bäumen umgebenen Ort.
Sardo, Stadt in der ital. Provinz Sassari, am Golf von Asinara der Nordküste der Jusel Sardinien, [* 13] mit (1881) 1657 Einw. und Korallenfischerei.
Sarrasin (spr. ssarrasäng), Arrondissementshauptstadt im franz. Departement Tarn-et-Garonne, am Seitenkanal der Garonne und an der Südbahn, mit einem Collège, Fabriken für Wollzeuge, Hüte, Leder und (1881) 3755 Einw.
Stadt in der ital. Provinz Girgenti (Sizilien), [* 14] Kreis Bivona, an der Eisenbahn Palermo-Girgenti, hoch gelegen, hat eine schöne Hauptkirche (mit zwei Bildern von Velasquez), Schwefelgruben und (1881) 9205 Einw.
Stadt in der ital. Provinz Trapani (Sizilien), Kreis Mazzara del Vallo, an der Eisenbahn Palermo-Trapani, in fruchtbarer Ebene, mit (1881) 19,569 Einw., welche Öl- und Weinbau, Seiden-, Baumwoll- und Leinweberei betreiben.
Südlich von Castelvetrano die großartigen Ruinen von Selinunt (i Pilieri).
(spr. -werdüsäng), Badeort im franz. Departement Gers, Arrondissement Condom, an der Auloue, mit 1080 Einw., hat drei schwefel und eisenhaltige Mineralquellen (23° C.), die jährlich von ca. 1200 Kurgästen benutzt werden.
Dabei Ruinen eines alten Schlosses der Tempelherren.
Giambattista, ital. Dichter, geboren wahrscheinlich 1721 zu
Prato in
Toscana, machte seine ersten
Studien im
Seminar
zu
Montefiascone und erhielt in der
Folge eine Professur an derselben Anstalt und ein Kanonikat an der
Kathedrale. Bei Gelegenheit
eines Aufenthalts in
Florenz
[* 15] (1764) machte er die Bekanntschaft des
Grafen
Rosenberg, der ihn mit sich nach
Wien
[* 16] nahm und am dortigen
Hof
[* 17] einführte, wo er sich durch
Geist und Liebenswürdigkeit allgemein belebt machte und der besondern
Gunst
Josephs II. genoß. Casti begleitete darauf mehrere kaiserliche Gesan
dtschaften nach
Petersburg,
[* 18] später nach
Berlin
[* 19] und
Madrid.
[* 20]
Nach seiner Rückkehr nach Wien zum kaiserlichen Hofdichter befördert, verfaßte er zwei komische Opern: »La grotta di Trofonio« (eine Satire gegen die anmaßlichen Schulphilosophen) und »Re Teodoro«, und die mehr burleske »Congiura di Catilina«, deren Held Cicero ist. Nach Josephs II. Tod ließ er sich in Florenz nieder, wo er den größten Teil seiner Gedichte schrieb. Um seine »Animali parlanti« zum Druck zu bringen, begab sich der rüstige Greis 1798 nach Paris, [* 21] wo ihn der Tod überraschte.
Seine beiden Hauptwerke sind die »Novelle galanti« (zuerst Par. 1793; vermehrt, das. 1804, 3 Bde., u. öfter) und das didaktisch-satirische Tierepos »Gli animali parlanti« (das. 1802, 3 Bde.; Flor. 1822; deutsch von Stiegler, Aachen [* 22] 1843, 2 Bde.). Die 48 Novellen sind in Oktaven geschrieben, größtenteils von Castis eigner Erfindung, voll Witz und Laune, aber fast durchgängig äußerst schlüpfrig. In den »Animali parlanti«, in sechszeiligen Stanzen und 26 Gesängen, werden in dem Gewand der Tierfabel die Fehler und Gebrechen der verschiedenen politischen Systeme dargelegt.
Das Gedicht gehört trotz einiger allzu lang ausgesponnene Partien wegen der lebendigen Darstellung, des glänzenden Stils und der Leichtigkeit des Versbaues zu den vorzüglichsten seiner Art. Von geringerer Bedeutung und weniger bekannt ist das satirische Gedicht »Poema tartaro«, in 12 Gesängen (zuerst Mail. 1802, 2 Bde.; neue Ausg., das. 1871),
in welchem das Hofleben Katharinas II. gegeißelt wird. Castis übrige poetische Werke, unter welfen noch seine zum Teil reizenden anakreontischen Lieder sowie seine 216 schmerzhaften Sonette »I tre Giulj« zu nennen sind, erschienen als, sind ¶
»Opere varie« (unter dem Druckort Paris 1821, 6 Bde.) und als »Poesie lirico-dramatiche« (Lond. 1829).