Eine
Ausgabe seiner Werke in strenger Auswahl erschien
Wien
[* 2] 1844, 16 Bde.; neue
Folge, das. 1858, 6. Bde. Auch
gab er ein
»Wörterbuch der
Mundart in
Österreich
[* 3] unter der
Enns«
(Wien 1847) heraus sowie
»Memoiren meines
Lebens. Gefundenes und Empfundenes« (das. 1861, 4 Bde.).
Castelli war nebenbei passionierter Sammler. Er hinterließ eine Sammlung von 12,000
Schauspielen in 3000
Bänden, ferner Sammlungen
von
Porträten aller bekannten
Schauspieler und Theaterdichter, von Tabaksdosen sowie fast aller
Wiener Theaterzettel seit 1600 (jetzt
im
Besitz der k. k. Hofbibliothek).
Mit dem starren
Glaubenszwang des Calvinischen
Systems zerfallen (Castellio wagte es, das
Hohelied für ein erotisches Gedicht zu halten), flüchtete er 1544 nach Basel,
[* 9] wo er 1551 seine elegante lateinische
Bibelübersetzung
veröffentlichte und 1553
Professor der griechischen
Sprache
[* 10] wurde;
Branco,Distriktshauptstadt in der portug.
ProvinzBeira, auf einer Anhöhe über dem
Konsul gelegen, mit alten
Mauern und
Türmen, einem verfallenen
Kastell und (1878) 7464 Einw., welche Wollweberei,
Wein- und Branntweinhandel betreiben;
Bischofsitz. Der
Ort ist römischen Ursprungs und der ganze
Distrikt reich an Überresten aus der Römerzeit.
Camillo, portug. Schriftsteller, geb. zu
Lissabon,
[* 11] lebt zurückgezogen seinen
Studien und litterarischen Beschäftigungen auf einem
Landgut in der
ProvinzMinho. Castello-Branco ist
der populärste und zugleich nationalste unter den modernen Romandichter
Portugals. Zu den gelesensten
von seinen
Romanen, die mehr als 100
Bände füllen, gehören: »Onde està a felicidade?«, »Scenas
contemporaneas«,
»Aventuras d'um boticario d'aldea«,
»Queda d'um anjo«, »O marquez de
TorresNovas«,
»No bom
Jesus do monte«, »O
judeu«, »A bruxa do monte
Cordova«, »Brilhantes do Brasileiro« etc.
Unter seinen Gedichten behauptet die »Um livro« (1854)
betitelte Sammlung die erste
Stelle; unter seinen
Dramen, die übrigens keinen Bühnenerfolg hatten, sind »Espinhos e flores«,
»A bençoadas lagrimas« und »O
morgado de Fafe« hervorzuheben.
Auch wertvolle litterarhistorische
Studien über
Gil Vicente,
Sa de Miranda,
Camoens,
Fr.
Manoel
de Mello u. a. hat Castello-Branco veröffentlicht.
(spr. -stelljon), span.
Provinz im
KönigreichValencia,
[* 12] grenzt im N. an die
ProvinzTarragona, im N. und
W. an
Teruel, im
S. an
Valencia, im O. mit geradliniger
Küste ohne alle Einbuchtungen an das
Meer und hat einen
Flächenraum von 6336 qkm (115 QM.). Sie ist zum größten Teil, namentlich im W. und
NW., ein wildromantisches Bergland und
enthält unter anderm die Bergmassivs der Peña Golosa (1811
m) und der
Muela deArès (1313 m), dagegen
nur kleine
Ebenen, darunter die reichbewässerte, fruchtbare
Plana um die Provinzialhauptstadt, welcher dieselbe ihren Beinamen
verdankt.
Die Gewässer fließen von den
Bergen
[* 13] einerseits durch den Bergantes dem
Ebro, anderseits aber durch eine
Reihe von Küstenflüssen,
insbesondere
Mijares mit Monlleo und
Palancia, direkt dem
Meer zu. Die
Bevölkerung
[* 14] beträgt (1878) 283,981
Einw. (1883 beinahe 300,000), d. h. 46 pro QKilometer. Der Haupterwerbszweig
ist die
Landwirtschaft, welche namentlich im O. und S. sehr ergiebig ist und
Getreide,
[* 15]
Obst und
Südfrüchte
(Orangen,
Feigen,
Johannisbrot),
Wein und
Öl liefert.