hindern, noch sein zwischen Wäldern und
Sümpfen gelegenes befestigtes
Lager
[* 2] gegen ihn behaupten.
Nachdem ihm auch ein
Angriff
auf das römische Schiffslager mißglückt war, unterwarf er sich und erkaufte durch
Stellung von
Geiseln und Tributzahlung
die Räumung
Britanniens.
Panfilo, angeblicher Erfinder des Buchdrucks mit beweglichen
Lettern, geb. 1398 zu
Feltre
in der
Lombardei, widmete sich in der
Jugend ohne Erfolg der
Dichtkunst, später mit mehr
Glück der
Jurisprudenz. Eine
Schule
der schönen
Wissenschaften, von ihm zu
Feltre gegründet, zog viele
Fremde, auch aus
Deutschland,
[* 5] dahin. Auf diesem Weg soll 1454
Gutenberg,
nach andrer Lesart
Faust, mit Castaldi in
Verbindung gekommen sein und Kenntnis von dessen
Erfindung erlangt haben,
wie dies Castaldis Landsleute
Bernardi, Volsecchi u. a. Anfang der 60er Jahre dieses
Jahrhunderts behaupteten, sich dabei auf
eine ungedruckte, gegen das Ende des 17. Jahrh. von dem
Franziskaner Cambruzzi niedergeschriebene Geschichte von
Feltre stützend,
in welcher der fragliche Deutsche
[* 6] Fausto Comesburgo genannt wird.
Ende 1880 angeblich im Staatsarchiv zu
Mailand
[* 7] aufgefundenen
Urkunden zufolge wäre Castaldi 1472 (wo er bereits im 74. Lebensjahr
gestanden hätte, während er nach der bisherigen
Annahme schon 1470 gestorben sein soll) vom
HerzogGaleazzoMariaSforza als
Lehrer des Buchdrucks an dessen
Hof
[* 8] berufen worden, hätte auch von diesem im Mai d. J. ein
Privilegium
zur Errichtung einer Buchdruckerei in
Mailand erhalten. Auf Antrieb Bernardis wurde Castaldi 1868 ein Denkmal zu
Feltre gesetzt.
S.
Buchdruckerkunst, S. 550.
(spr. -allja),Stadt in der span.
ProvinzAlicante, am
Fuß eines mit einer maurischen
Burg
gekrönten
Hügels, am gleichnamigen Küstenfluß, in einem herrlich angebauten Thalbecken
(»Hoya de Castalla«) gelegen, hat
Branntweinbrennereien,
Sandalenflechtereien, Leinwebereien und (1878) 3737 Einw.
Cunn.,Gattung aus der
Familie der
Papilionaceen mit der einzigen Art Castanospermum australe Cunn.,
in
Neusüdwales, einem hohen
Baum mit gefiederten, lederartigen Blättern, schön gelben Blütentrauben
und 16-20
cm langer, brauner, hängender, cylindrischer, holziger
Hülse,
[* 13] welche gewöhnlich vier große
Samen
[* 14] enthält.
Diese
den
Kastanien ähnlich schmeckenden
Moretonbainüsse werden von den Ureinwohnern auf heißen
Steinen schwach geröstet und gegessen.
Später verteidigte er auch in den
Cortes mit enthusiastischer, hinreißender, wenngleich etwas phrasenreicher
Beredsamkeit
seine republikanischen
Grundsätze. Oberflächlich und zur
Rhetorik geneigt, ist E. doch ein edler
Patriot, uneigennützig und
selbstverleugnend, ehrlich und wahrhaft. Seine heftigen
Angriffe auf die
Regierung hatten 1865 seine
Suspension zur
Folge, und
als er sich an dem Militäraufstand in
Madrid beteiligte, mußte er fliehen und wurde
in contumaciam zum
Tod verurteilt.
Die
Septemberrevolution von 1868 rief ihn aus der
Verbannung zurück, und
¶
mehr
hiermit begann für Castelar eine neue Ära. Zum Abgeordneten für die konstituierenden Cortes gewählt, bekämpfte er jede Art von
Monarchie, verteidigte als einzig richtige Verfassungsform die Föderativrepublik und verlangte in schwunghaften RedenReligionsfreiheit.
Er schwärmte auch für ein Bündnis aller Völker romanischen Stammes und bewies seine Unkenntnis der Dinge durch
seine heftigen Angriffe auf Deutschland wegen des französischen Kriegs 1870/71. Nach der AbdankungAmadeus' im Februar 1873 bildete
Castelars FreundFigueras eine neue Regierung, in der Castelar das Auswärtige übernahm, und nun konnten die Republikaner ihr Ideal,
die Bundesrepublik, verwirklichen.
Aber die Desorganisation des Heers hatte bald eine völlige Anarchie in allen Provinzen zur Folge, und Figueras,
Piy Margall und Salmeron, die nacheinander an die Spitze des Staats traten, dankten bald ab, so daß Castelar, der 26. Aug. zum Präsidenten
der Cortes gewählt wurde, nun die nationale Einheit, eine kräftige Regierungsgewalt, die Wiederherstellung der Ordnung und
besonders die Kräftigung der Armeedisziplin als unerläßlich forderte. Er wurde hierauf 7. Sept. zum Präsidenten
der Exekutivgewalt mit außerordentlichen diktatorischen Vollmachten gewählt, die er nun energisch anwendete, um den Karlistenkrieg
erfolgreich zu führen und die Aufstände der Föderalisten im Süden zu unterdrücken. Er scheute sich nicht, um das Vaterland
zu retten, allen seinen früher kundgegebenen Ansichten zuwiderzuhandeln. Er wurde daher von allen Republikanern
für einen Abtrünnigen gehalten, und als ein für ihn bei den Cortes nach seiner Rechenschaftsablage beantragtes
Dankesvotum nicht die Majorität fand, legte er sein Amt nieder.
Nach dem unmittelbar darauf folgenden Staatsstreich des GeneralsPavia zog sich Castelar auf längere Zeit vom
politischen Leben zurück und begab sich in das Ausland. Erst unter Alfons XII. ließ er sich wieder in die Cortes wählen, in
denen er gemäßigt republikanische Grundsätze vertrat und an der Spitze der kleinen Gruppe der Ordnungsrepublikaner (Posibilistas)
stand. Öffentlich trat er seltener für seine republikanischen Anschauungen als für die Union der romanischen
Völker auf; seinen Haß gegen Deutschland gab er wiederholt in schroffer Weise zu erkennen.
Von seinen zahlreichen Schriften erwähnen wir: »La civilisazion en los cinco primeros siglos del cristianismo« (2. Aufl.,
Madrid 1865);