Diese im tropischen
Afrika
[* 4] heimischen
Arten haben sämtlich fast lederartige, breite, flache, zusammengedrückte
Hülsen ohne
Mus. Dahin gehören: Cassia acutifolia Delile (Cassia lenitivaBisch., s. Tafel
»Arzneipflanzen
[* 5] II«),
ein krautartiger,
30-60
cmhoherStrauch mit festsitzenden, vier- bis sechspaarigen, etwas lederartigen, ovalen, länglichen oder länglich lanzettförmigen,
kurz stachelspitzigen, mehr oder weniger zart behaarten Blättern und achselständigen, gestielten Blütentrauben, in Oberägypten,
Nubien,
Senaar,
Kordofan,
Timbuktu etc., liefert die
Senna alexandrina.
Cassia angustifoliaVahl, strauchartig, 2 m hoch,
mit fünf- bis achtpaarigen, schmal lanzettförmigen, aus breiter
Basis allmählich nach
oben verschmälerten, gespitzten,
im
Alter kahlen Blättern, achselständigen, gestielten, 6-14blütigen Blütentrauben, auf der Ostküste
Afrikas von Oberägypten
bis
Mosambik, auf den
Inseln des
RotenMeers, im Glücklichen
Arabien, in
Vorderindien, wird vielfach kultiviert und liefert die
Senna Tinnevelly. Der alexandrinischen
Senna sind häufig beigemengt die
Blätter von Cassia obovata Colladon,
einer krautartigen, 40-45
cm hohen
Staude mit vier- bis siebenpaarigen, länglich verkehrt eiförmigen, abgestumpften oder
ausgestutzten, stachelspitzigen, mehr oder weniger zart behaarten Blättern und 6-16blütigen Blütentrauben, in
Ostindien,
[* 6] Arabien, auf der Ostküste
Afrikas und in
Senegambien. S.Sennesblätter.
Cassia marylandicaL., ein krautartiges
Gewächs mit mehreren
Stengeln, bisweilen fast mannshoch, in
Virginia und
Maryland, das sich
wegen seiner zierlichen, gelben
Blüten in vielblumigen, winkelständigen
Trauben häufig in deutschen
Gärten findet, liefert
die schwach wirkenden amerikanischen
Sennesblätter. Auch wird sie wie Cassia floribundaCav. aus
Neuspanien
und Cassia corymbosaLamb. aus
Buenos Ayres
[* 8] als
Zierpflanze kultiviert. Cassia occidentalisL., ein 1 m hoherStrauch, in allen Tropengegenden
verbreitet, liefert in den eiförmigen, seitlich abgedachten, etwas zugespitzten, fahl graugelben
Samen ein
Kaffeesurrogat,
welches als
Neger- und
Mogdadkaffee auch nach
Europa
[* 9] gekommen ist und zur
Verfälschung des gebrannten und
gemahlenen
Kaffees dient. In
Westindien
[* 10] und Westafrika benutzt man ihn als Fiebermittel und gegen Magenleiden. Auch die
Samen
von CassiaSophoraL. werden als
Negerkaffee angewandt.
Johannes Massiliensis, der eigentliche Begründer des Semipelagianismus, hatte im
MorgenlandAskese geübt,
390-397 die thebaische und sketische
Wüste durchzogen, begab sich alsdann zum
BischofJohannes Chrysostomos von
Konstantinopel,
[* 12] der ihn zum Diakonus ordinierte, nach dessen
Verbannung nach
Rom und
[* 13] 415 nach
Massilia. Er begründete das
Klosterleben in der
Provence nach der gemilderten
Regel des
Pachomius, die er in seinen
Schriften:
»De institutis Coenobiorum«
und »Collationes patrum Sceticorum« vertrat. In andern
Schriften tritt er als
Urheber des Semipelagianismus (s. d.) und Bekämpfer
des Nestorianismus (s. d.) auf. Er starb gegen 432. Die beste
Ausgabe seiner Werke lieferte Gazäus
(Douai 1616, 3 Bde.).
Außerdem fand er die nach ihm benannten
Gesetze der
Bewegung des
Mondes um seine
Achse. Ein neue genauere Bearbeitung der Jupitertrabanten
erschien von ihm 1693. Die 1669 vonPicard begonnene, seit 1683 von
Lahire im
Norden
[* 27] von
Paris fortgesetzte
Gradmessung
[* 28] verlängerte er bis an das äußerste Ende von
Roussillon (1700). Die letzten Jahre seines
Lebens brachte er in
Blindheit zu. Er starb Eine Sammlung seiner
Schriften:
»Opera astronomica«, erschien
Rom 1866. Cassinis Selbstbiographie
gab sein Urenkel Cassini de Thury in den
»Mémoires pour servir à l'historie des sciences« (1810) heraus.
5) AlexandreHenriGabriel, Vicomte de, Sohn des vorigen, geb. widmete sich anfangs der Astronomie, dann der Rechtswissenschaft,
beschäftigte sich daneben auch mit Botanik, gab »Opuscules phytologiques« (Par.
1826-34, 3 Bde.) heraus und wurde 1829 Rat am Kassationshof, 1831 Mitglied der Pairskammer und starb