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unter Suworow und den Franzosen unter Moreau, welch letztere hierauf die Lombardei räumen mußten.
Cassarip - Cassia
unter Suworow und den Franzosen unter Moreau, welch letztere hierauf die Lombardei räumen mußten.
s. Kasareep. ^[= der eingedickte und mit spanischem Pfeffer gewürzte Saft der bittern Knollen von ...]
Versalien - Versandste
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Versailles.(spr. -ssa), Louis François, franz. Maler und Architekt, geb. zu Azay le Ferron, Schüler Lagrenées und Le [* 2] Princes, kam sehr jung nach Italien [* 3] und brachte eine wertvolle Sammlung von Ansichten nach der Natur zusammen. Hierauf begleitete er den Gesandten Choiseul Gouffier nach Konstantinopel, [* 4] zeichnete die Monumente und Gegenden von Troas und durchreiste sodann Kleinasien, Palästina, [* 5] Syrien und einen Teil von Ägypten. [* 6] Nach seiner Rückkehr wurde er 1816 Inspektor und Professor der Zeichenkunst [* 7] an der Gobelinsmanufaktur zu Paris. [* 8] Er starb in Versailles. [* 9]
Aus seinem reichen Materialienschatz bereitete Cassas eine mit Text von de la Porte du Theil begleitete »Voyage pittoresque de la Syrie, de la Phénicie, de la Palestine et de la Basse-Égypte« vor, von der aber (1799 ff.) nur 30 Lieferungen erschienen sind, weil der Gesandte Graf Gouffier die Fortsetzung untersagen ließ. Die Originalzeichnungen, nach welchen die Kupfertafeln dazu wie zu seiner »Voyage historique et pittoresque de l'Istrie et de la Dalmatie« (Par. 1802) gestochen wurden, sind jetzt Eigentum der Nationalbibliothek.
s. Kassawa. ^[= die Wurzeln von Manihot utilissima Pohl, M. Janipha Pohl und M. Aipi Pohl, dann auch ...]
Keruan - Kerzen
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Kerzenfabrikation.(spr. kassell), Stadt im franz. Departement Nord, Arrondissement Hazebrouck, an der nach Dünkirchen [* 10] führenden Eisenbahn gelegen, auf einer isoliert stehenden Anhöhe (Montcassel) von 157 m ü. M. mit weitem Blick auf die flandrische Ebene und die Nordsee, hat 4 Kirchen, ein altes Schloß, schönes Stadthaus, das Hotel de la noble cour de Cassel (einst Sitz der Stände von Flandern), ein Collège, archäologische Museum, Seifen- und Kerzenfabrikation, [* 11] Spitzenerzeugung, Viehhandel und (1876) 3224 Einw. Die Umgegend gleicht in ihrer üppigen Vegetation einem Garten. [* 12] Cassel, das alte Castellum Morinorum ist in späterer Zeit als Kampfplatz von 1071, 1328, 1677 und 1814 bekannt. Es ist auch Geburtsort Vandammes.
1) David, jüd. Gelehrter, geb. zu Glogau, [* 13] studierte in Breslau [* 14] und Berlin [* 15] jüdische Theologie, war 1846-79 Direktor des Nauenschen Stifts zu Berlin, nebenbei Religionslehrer an verschiedenen Schulen und ist seit 1872 Dozent an der Hochschule für die Wissenschaft des Judentums zu Berlin. Außer kleinern zerstreuten Arbeiten und Ausgaben älterer jüdischer Schriftsteller (z. B. »Das Buch Kusari des R. Jehuda Halem«, mit Übersetzung, 2. Aufl., Leipz. 1869) veröffentlichte er: »Hebräisch-deutsches Wörterbuch« (Berl. 1871);
»Geschichte der jüdischen Litteratur« (das. 1872-74, 2 Bde.);
»Leitfaden für den Unterricht in der jüdischen Geschichte und Litteratur« (6. Aufl., das. 1882);
»Lehrbuch der jüdischen Geschichte und Litteratur« (Leipz. 1879).
Erfurt
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Erfurt.2) Paulus, Gelehrter, Bruder des vorigen, geb. zu Glogau, studierte in Berlin, führte 1850-56 die Redaktion der »Erfurter Zeitung« und erhielt, nachdem er 1855 zum evangelischen Glauben übergetreten, eine Bibliothekarstelle in Erfurt. [* 16] Seit 1859 in Berlin ansässig, wurde er 1866 in das preußische Abgeordnetenhaus gewählt; seit 1867 wirkt er als Prediger an der Christuskirche daselbst. Großen Beifall fanden seine während mehrerer Winter in Berlin gehaltenen öffentlichen Vorträge sowie seine »Deutschen Reden« (Berl. 1871, 2 Tle.) aus Anlaß des deutsch-französischen Kriegs.
Von seinen litterarischen Arbeiten sind zu nennen: »Von Warschau [* 17] bis Olmütz« [* 18] (Berl. 1851);
»Über thüringische Ortsnamen« (Erfurt 1856-58);
»Eddische Studien« (Weim. 1856);
»Der Schwan« (3. Aufl., Berl. 1872);
»Rose und Nachtigal« (das. 1860);
»Weihnachten. Ursprünge, Bräuche und Aberglauben« (das. 1862);
»Die Schwalbe« (das. 1867);
»Symbola Renati« (3. Aufl., das. 1872);
»Über den goldenen Thron [* 19] Salomonis« (das. 1867);
»Drachenkämpfe« (2. Aufl., das. 1878);
»Kaiser- und Königsthron in Geschichte, Symbol und Sage« (das. 1874);
»Der Chezarische Königshof aus dem 10. Jahrhundert« (das. 1876);
»Vom Nil zum Ganges« (das. 1880);
»Die Symbolik des Bluts« (das. 1882) u. a.;
ferner als Schriften theologischen Inhalts: »Die Bücher der Richter und Ruth« (Bielef. 1865);
»Altkirchlicher Festkalender« (Berl. 1869);
»Das Evangelium des Sohns Zebedäi« (das. 1870);
»Vom Weg nach Damaskus« (Gotha [* 20] 1872);
»Aus guten Stunden« (das. 1874);
»Löwenkämpfe von Nemea bis Golgatha« (das. 1875);
»Das Buch Esther« (Berl. 1878);
»Die Hochzeit zu Kana« (das. 1883);
»Aus Litteratur und Symbolik« (Leipz. 1884);
»Aus Litteratur und Geschichte« (das. 1885) u. a. Seit 1875 gibt Cassel die theologische Wochenschrift »Sunem« heraus;
in neuester Zeit hat er sich namentlich als Gegner der Antisemiten bethätigt.
Grün, grüne Farbe, welche sich beim Vermischen siedender Lösungen von Kupfervitriol und essigsaurem Natron ausscheidet, besteht aus basisch essigsaurem und basisch schwefelsaurem Kupferoxyd, ist nach dem Trocknen feurig grün, dem Schweinfurter Grün wenig nachstehend und kann wie dieses benutzt werden.
ein von Serpa Pinto 1878 entdeckter Volksstamm im Innern Südafrikas, zwischen den Flüssen Cubango und Cuando, nach Pinto von intensiv weißer Hautfarbe und mit büschelförmig verteiltem Haupthaar, vorstehenden Backenknochen und kleinen, schief stehenden Augen, dabei auf niedrigster Kulturstufe stehend.
s. Kasserolle. ^[= (franz. casserole), flaches Gefäß von Thon, Eisen oder verzinntem Kupfer, zum Kochen oder]
Hullein - Hülsenfrücht
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Hülse.L. (Kassie), Gattung aus der Familie der Cäsalpiniaceen, Bäume, Sträucher oder Kräuter mit wechselständigen, paarig gefiederten Blättern, ganzrandigen Blättchen, meist end- oder achselständigen, einfachen oder rispig zusammengesetzten Blütentrauben mit gelben Blüten, stielrunder oder flach zusammengedruckter, holziger, lederartiger oder häutiger, einfächeriger oder durch Querwände mehr- oder vielfächeriger, zuweilen mit Mus erfüllter, mehr- oder vielsamiger Hülse. [* 21]
Über 300 tropische oder subtropische Arten, meist in Amerika, [* 22] auch in Afrika, [* 23] Asien [* 24] und Neuholland. Cassia Absus L. (Chichimkassie, Chichonpflanze), fußhohe Staude in Ägypten und auf Ceylon, [* 25] mit zweipaarigen Blättern, gelben, rot geäderten Blüten, schwertförmigen, drüsigen Hülsen und aromatisch riechenden, bittern, glänzenden, schwarzbraunen Samen, [* 26] die als Cichon, Chichimsame in Ägypten, am Senegal und in der Türkei [* 27] gegen die ägyptische Augenentzündung benutzt werden.
Cassiaberge - Cassini
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Seite 3.847.Calata L., ein bis 3 m hoher Strauch in Westindien [* 28] und Südamerika, [* 29] mit sechs- bis zehnpaarigen Blättern und goldgelben Blüten, dessen Blätter und Blüten in den Tropenländern gegen Krätze, Flechten [* 30] etc. benutzt werden. Cassia Fistula L. (Röhrenkassie), 6-18 m hoher, in Indien heimischer, in Ägypten, Südamerika und Westindien kultivierte Baum mit 45 cm langen Blättern, hängenden, langen Blütentrauben mit großen, goldgelben, sehr wohlriechenden Blüten und 30 ¶
bis 60 cm langen, ca. 2 cm dicken, stabförmigen, schwarzbraunen, mehrfächerigen Früchten, welche mit einem süßlich schmeckenden Mus erfüllt sind und in jedem Fach einen platt gedrückten, glänzend gelben Samen enthalten. Das Mus dieser Früchte (Röhren-, Purgier- oder Fisettkassie) wird als Purgiermittel und zu Tabaksaucen benutzt. Es enthält 60-70 Proz. Zucker, [* 32] etwas Gerbsäure und Farbstoff. Die Rinde des Baums dient zum Gerben und Färben. Am wichtigsten sind die Spezies der Gattung Cassia, welche Sennesblätter liefern.
Diese im tropischen Afrika heimischen Arten haben sämtlich fast lederartige, breite, flache, zusammengedrückte Hülsen ohne Mus. Dahin gehören: Cassia acutifolia Delile (Cassia lenitiva Bisch., s. Tafel »Arzneipflanzen [* 33] II«),
ein krautartiger, 30-60 cm hoher Strauch mit festsitzenden, vier- bis sechspaarigen, etwas lederartigen, ovalen, länglichen oder länglich lanzettförmigen, kurz stachelspitzigen, mehr oder weniger zart behaarten Blättern und achselständigen, gestielten Blütentrauben, in Oberägypten, Nubien, Senaar, Kordofan, Timbuktu etc., liefert die Senna alexandrina.
Ost-Indien
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Ostindien.Cassia angustifolia Vahl, strauchartig, 2 m hoch, mit fünf- bis achtpaarigen, schmal lanzettförmigen, aus breiter Basis allmählich nach oben verschmälerten, gespitzten, im Alter kahlen Blättern, achselständigen, gestielten, 6-14blütigen Blütentrauben, auf der Ostküste Afrikas von Oberägypten bis Mosambik, auf den Inseln des Roten Meers, im Glücklichen Arabien, in Vorderindien, wird vielfach kultiviert und liefert die Senna Tinnevelly. Der alexandrinischen Senna sind häufig beigemengt die Blätter von Cassia obovata Colladon, einer krautartigen, 40-45 cm hohen Staude mit vier- bis siebenpaarigen, länglich verkehrt eiförmigen, abgestumpften oder ausgestutzten, stachelspitzigen, mehr oder weniger zart behaarten Blättern und 6-16blütigen Blütentrauben, in Ostindien, [* 34] Arabien, auf der Ostküste Afrikas und in Senegambien. S. Sennesblätter.
Vgl. Martius, Versuch einer Monographie der Sennesblätter (Leipz. 1857);
Batka, Monographie der Kassiengruppe Senna (Prag [* 35] 1866).
Cassia marylandica L., ein krautartiges Gewächs mit mehreren Stengeln, bisweilen fast mannshoch, in Virginia und Maryland, das sich wegen seiner zierlichen, gelben Blüten in vielblumigen, winkelständigen Trauben häufig in deutschen Gärten findet, liefert die schwach wirkenden amerikanischen Sennesblätter. Auch wird sie wie Cassia floribunda Cav. aus Neuspanien und Cassia corymbosa Lamb. aus Buenos Ayres [* 36] als Zierpflanze kultiviert. Cassia occidentalis L., ein 1 m hoher Strauch, in allen Tropengegenden verbreitet, liefert in den eiförmigen, seitlich abgedachten, etwas zugespitzten, fahl graugelben Samen ein Kaffeesurrogat, welches als Neger- und Mogdadkaffee auch nach Europa [* 37] gekommen ist und zur Verfälschung des gebrannten und gemahlenen Kaffees dient. In Westindien und Westafrika benutzt man ihn als Fiebermittel und gegen Magenleiden. Auch die Samen von Cassia Sophora L. werden als Negerkaffee angewandt.