(spr. -soboug),Isaac, einer der bedeutendsten Philologen, geb. zu
Genf,
[* 5] wurde von seinem
Vater, einem reformierten
Prediger und französischen Refugié, unterrichtet, studierte 1578 in
Genf,
ward 1583
Lehrer des
Griechischen daselbst, verheiratete sich 1585 mit einer Tochter von H.
Stephanus, nahm 1596 eine Professur
zu
Montpellier
[* 6] an, ging 1599 auf Einladung des
KönigsHeinrich IV. nach
Paris,
[* 7] um eine Professur an der dortigen
Universität anzutreten, wurde, als ihm diese aus Religionshaß vorenthalten wurde, 1603 Bibliothekar des
Königs,
nahm, der
Anfechtungen als
Reformierte müde, 1608 eine Einladung
Jakobs I. nach
England an und setzte dort in sorgenfreier
Lage
seine litterarische Wirksamkeit bis an seinen
Tod, fort.
Von seinen zahlreichen
Schriften nennen wir seine »Animadversionum in Athenaei
Deipnosophistas libri XV«
(Lyon
[* 8] 1600, 1621, 1664; zuletzt von
Schäfer, Leipz. 1796-1843, 3 Bde.),
die gründliche Untersuchung
»De satyrica Graecorum
poesi et Romanorum satira libri II« (das. 1605; zuletzt von Rambach,
Halle
[* 9] 1774),
die
Schrift
»De libertate
ecclesiastica« (unvollendet, Genf
1607) und die »Exercitationis de rebus sacris
et ecclesiasticis contra Baronium«, die ihrer Zeit großes Aufsehen erregten, sowie seine ausgezeichneten
Ausgaben des
Diogenes
Laertios,
Aristoteles, Theophrast, Sueton,
Persius,
Polybios, Theokrit,
Strabon,
Dionysios von Halikarnaß und
Athenäos. Seine
zahlreichen
Briefe, von
Gronov gesammelt
(Haag
[* 10] 1638 u. öfter), gab am besten
Janson ab
Almeloveen (Rotterd.
1709, mit
Biographie) heraus.
Vgl.
Russel, Ephemerides I. Casaubonii (Oxf. 1850, 2 Bde.);
Nisard, Le
[* 11] triumvirat littéraire au XVI. siècle (Par. 1852);
Jacobi, Aus dem
Leben des
I. Casaubon (Berl. 1854);
(span.), der Schiffsrumpf. Im Seeversicherungswesen bedeutet Casco das Seeschiff
mit Einschluß derjenigen Inventarienstücke, welche zu jeder
Reise nötig sind.
Giovanni,
Abbate,
Physiker, geb. zu
Siena, bildete sich in
Florenz, trat 1863 in den
geistlichen
Stand, wurde 1849 wegen seiner politischen Thätigkeit aus
Parma
[* 19] ausgewiesen, ging wieder nach
Florenz und widmete
sich nun ganz der
Wissenschaft, besonders der
Lehre
[* 20] von der
Elektrizität
[* 21] und dem
Magnetismus.
[* 22] 1854 begründete er das
Journal
»La Ricreazione« zur Verbreitung physikalischer Kenntnisse im
Volk, und um diese Zeit konstruierte er
auch den nach ihm benannten Pantelegraphen, welcher, 1857 durch
Froment inParis zur Ausführung gebracht und wesentlich vervollkommt, 1865 zwischen
Paris und
Lyon und
Paris und
Havre
[* 23] sowie auch in Rußland in Thätigkeit gesetzt wurde.
Später beschäftigte sich Caselli mit der
Konstruktion eines elektrischen
Motors und führte denselben 1865 aufKosten des
KaisersNapoleon III. aus.
Name des obern Arnothals in
Italien,
[* 24] das sich zwischen dem toscanischen
Apennin und dem Pratomagno 36 km weit
gegen SO. hinzieht, einer mit ihrem Wälderschmuck, ihrem Wasserreichtum und den malerischen
alten Städtchen, welche die
Höhen krönen, reizenden, schon von
Dante gefeierten
Landschaft.
sizilischem Marmor, welcher, auf 64 Säulen
[* 36] ruhend, das Gebäude in einer Länge von 165 m durchschneidet. In der Mitte kreuzt
ihn ein Mittelflügel mit zwei andern Säulendurchgängen, so daß auf diese Weise vier Höfe gebildet werden. Zu dem großen
Garten,
[* 37] der in den Antico bosco (mit Kastell, immergrünen Eichen, Lorbeeren und Ahorn) und den Nuovo bosco
(mit englischem Garten, reichem Pflanzenwuchs, Wasserfällen und Wasserwerken) zerfällt, wird das Wasser durch eine 40 km lange
Wasserleitung
[* 38] vom Monte Taburno her geliefert, welche bei Maddaloni durch einen riesigen Aquädukt, Ponte della Valle genannt,
mit drei Bogenreihen von fast 60 m Höhe führt. Casérta zählt (1881) 17,257 Einw.,
besitzt ein Gymnasium, eine technische und eine landwirtschaftliche Schule und ist Sitz des Präfekten, eines Bischofs und einer
Handelskammer.
Nordöstlich von Casérta, in denMonti Tifati, 7 km entfernt, liegt Casérta Vecchia mit 2115 Einw. Der letztere,
gegenwärtig ganz herabgekommene, alte Ort war ehedem Hauptort einer Grafschaft, welche 1749 von der Familie
Gaetani an das bourbonische Haus verkauft wurde. Das ersterwähnte Casérta ist eine neue Stadt, welche erst durch die Anlage des
königlichen Schlosses entstand, und auf welche vom alten Casérta der Name und das Bistum, von Capua die Provinzbehörden übertragen
wurden. 1860 war Casérta eine Zeitlang HauptquartierGaribaldis.
Grafengeschlecht, unterstützte den KaiserFriedrich II. 1243 bei der erfolglosen
Belagerung von Viterbo, entdeckte 1246 die große Adelsverschwörung gegen den Kaiser, leistete demselben auch sonst wichtige
Dienste
[* 39] im Kampf gegen Innocenz IV. und wurde Gemahl von Friedrichs Tochter Violante, zeigte sich aber, um
seine Herrschaft über Capua zu retten, im Streit seines SchwagersManfred gegen Karl von Anjou unzuverlässig und trug so zu
ManfredsNiederlage bei Benevent 1266 bei.