Beim Sinken der Macht
Karthagos von den Numidiern eingenommen, ward es die Hauptstadt eines eingebornen
Königs, Boccchus, blieb dann aber unbedeutend bis zur Zeit
Jubas II., der, von
Augustus zum König von
Mauretanien eingesetzt,
den
Ort unter dem
Namen Cäsarea zu seiner Hauptstadt erhob. Nach
JubasTod 42
n. Chr. wurde Cäsarea mit ganz
Mauretanien dem römischen
Reich
einverleibt. Es war damals mit großartigen Prachtbauten versehen und hatte einen
Durchmesser von einer
Meile. Von seiner Bedeutung in der christlichen Zeit zeugen noch die
Ruinen einer
Basilika,
[* 4] in der einst der heil.
Augustinus
mit dem
DonatistenEmeritus disputierte.
(lat., Cäsareopapat), das Eingreifen der weltlichen Macht in geistliche
Rechte, namentlich derKaiser und
Könige in die vielumfassenden Rechtsansprüche der
Hierarchie;
dann die
Vereinigung der höchsten weltlichen mit der höchsten geistlichen Macht, wie sie in der protestantischen
Kirche durchgeführt
ist.
Auch in der griechisch-russischen
Kirche ist der
Zar zugleich geistliches und weltliches Oberhaupt.
(lat.,
Cäsarentum), dasjenige politische
System, welches eine der cäsarischen
Gewalt der antiken Römerzeit
ähnliche Machthaberschaft an die
Stelle der modernen konstitutionellen
Monarchie zu setzen sucht. Das neueste
Beispiel des
Cäsarismus war das zweite französische Kaiserreich
Napoleons III. Ein Nebenbegriff in der cäsaristischen Regierungsweise ist die
Rücksicht auf ein gewissesMaß von Volksgunst und eine gewisse Anlehnung an den vierten
Stand, dessen
Interessen behufs Aufwiegung der Macht der parlamentarisch gesinnten
Bourgeoisie gefördert werden.
ParlamentarischeFormen und
Körperschaften bleiben bei diesem
System etwa ebenso bestehen wie die
alten
Ämter unter
Cäsar und
Augustus, die aber der jedesmalige
Cäsar thatsächlich
in sich vereinigte.
Zwischen dem römischen
Cäsar, welcher die gesamte Volksgewalt der
Republik als
Imperator in seiner
Person ausschließlich vereinigte,
und dem französischen
Kaiser waren nur die Unterschiede, daß der letztere der
Nation verantwortlich und zugleich erblich,
der erstere keins von beiden war. Da indes in beiden
Fällen das
Volk verfassungsmäßig souverän war
(in
Frankreich folgte dies aus der gesetzlichen Verantwortlichkeit des
Kaisers), so könnte man das römische Imperatorentum
als lebenslängliche, das französische Kaisertum als erbliche
Präsidentschaft bezeichnen. Der Cäsarismus stützt sich wesentlich
auf Soldatenmacht
(Militarismus) und kann sich zum
Cäsareopapismus (s. d.) erheben, wenn er die absoluteste
weltliche und geistliche
Gewalt in einer
Person vereinigt.
1) Cäsarius von
Arles,
Bischof daselbst (502-543), ist von Bedeutung durch
Gründung von
Mönchs- und Nonnenklöstern
und
Aufstellung detaillierter Vorschriften für dieselben sowie auf dem Gebiet der
Dogmengeschichte durch seine erfolgreiche
Parteinahme für den Augustinismus
(Synode zuOrange 529).
nonsupragrammaticos (lat.), »der
Kaiser (steht) nicht über den
Grammatikern«, sprichwörtliche Redensart, welche daher rühren soll, daß
ein
deutscher Kaiser (nach einigen
Siegmund) das
WortSchisma als
Femininum gebraucht und befohlen habe, es als solches fernerhin
anzusehen.