Frankreich verkauft und 1695 von den Alliierten erobert und geschleift. Nachdem es die
Franzosen 1703 wieder befestigt hatten,
verloren sie es schon 1706 abermals an
Savoyen. Auch in dem österreichischen
Erbfolgekrieg wie in dem französischen
Revolutionskrieg
wird Casale Monferrato oft erwähnt.
(spr. -maddschohre),Kreishauptstadt in der ital.
ProvinzCremona, am
Po, mit einer
Brücke
[* 2] und großen, die Stadt gegen das häufige Austreten des
Po schützenden Dammarbeiten,
hat einen schönen Hauptplatz mit dem Stadthaus, ein
Gymnasium, eine
Bibliothek, ein
Theater
[* 3] und (1881) 3695 Einw., welche
Thonwaren
[* 4] (Majolika),
Glas
[* 5] und
Leder verfertigen.
Caesalpinia brasiliensisSw., ein 6-7 m hoher
Baum auf den
Antillen und wahrscheinlich auch in
Brasilien,
[* 7] mit gefiederten Blättern und kurzgestielten,
gelben
Blüten in fast rispigen
Trauben, liefert das
Brasilienholz.
Caesalpinia echinataLam.,
Baum mit kurzstachligen
Ästen, rostfarben filzigen
Zweigen, Blattstielen und Blütenständen, kurzen, lockerblütigen, endständigen Blütentrauben
mit gelb und rot gefleckten, wohlriechenden
Blüten und oblongen, stachligen
Hülsen, in
Brasilien, liefert in dem tiefroten
Kernholz das Pernambukholz.
AndreArtenRotholz stammen von Caesalpinia cristaL. (s. Tafel
»Farbepflanzen«)
[* 8] und Caesalpinia bijugaSw. in
Westindien.
[* 9] Caesalpinia.
Coriaria W. ist ein sehr ästiger, 4-5 m hoherStrauchWestindiens,
Mexikos und
Südamerikas, mit schwärzlicher,
punktierter
Rinde, aus mehreren dichten
Trauben bestehenden
Rispen gelblicher, kleiner
Blüten, gegen 8
cm langen, fingerbreiten,
S-förmig gekrümmten, an beiden
Enden stumpf zugespitzten, braunen
Hülsen und eiförmigen, zusammengedrückten, spitzigen
Samen.
[* 10] DieHülsen,
Dividivi,
Libidibi, dienen zum
Gerben.
Caesalpinia NugaAit. ist ein kleinerStrauchOstindiens, der
allenthalben, besonders am
Strand, in
Büschen wuchert und durch seine im
Gras kriechenden, dornigen
ZweigeKleider und
Haut
[* 11] der
Vorübergehenden gefährdet, daher bei den ältern Botanikern Nugae silvarum genannt. Aus dem
Stamm fließt etwas
Gummi, die
Wurzel
[* 12] wirkt harntreibend und wird gegen
Nieren- und
Blasensteine angewendet. Caesalpinia SappanL.
(Sappanholzbaum), ein 9-12 m hoher
Baum mit dornigen
Zweigen, in
Siam und
Ostasien,
Westindien und
Brasilien, liefert das Sappanholz, welches wie die übrigen genannten
Hölzer zum
Färben dient. In
Ostindien
[* 13] werden auch Schiffsnägel,
Kisten,
Schränke,
Stühle etc. daraus verfertigt.
Dieses Farbholz kommt unter der Benennung
Lignum presillum schon zu Anfang des 14. Jahrh. vor. Als nun
Südamerika
[* 14] entdeckt
und ein ähnliches Farbholz (von Caesalpinia bahamensis und brasiliensis) dort gefunden wurde, gab man der Gegend,
wo
man es fand, den
Namen von dem wichtigsten Erzeugnis derselben. Mithin verdankt
Brasilien seinen
Namen
dem
Lignum presillum der alten Kräuterbücher.
(Cazamanca), ein Küstenfluß in
Senegambien, dessen noch unerforschte
Quellen sich am Nordwestabhang des
Gebirges in
Futa Dschallon befinden, mündet, einen großen Meeresarm bildend, südlich vom
Gambia unter 12° 35' nördl.
Br.
Die Einfahrt ist stark versandet, jedoch bei Hochflut für
Schiffe
[* 17] von 4 m Tiefgang passierbar. Die Mündung
des Casamanze mit dem
FortCarabane sowie ein kleines Gebiet weiter aufwärts mit dem
Fort Sedhiu, das wichtig für den
Handel mit
Erdnüssen
ist, und wohin noch
Schiffe von 2 m Tiefgang gelangen können, sind im
Besitz der
Franzosen, während das zwischen beiden gelegene,
von 3000 Bagnun bewohnte Zinghichor
Portugal
[* 18] gehört.
(spr. -mittichola), sehr besuchter ital. Badeort
auf der
InselIschia,
[* 19] malerisch in einem üppig angebauten
Thälchen im N. des steilen
Epomeo, der von hier aus bestiegen wird,
gelegen, mit trefflichen
Thermen, Badeanstalten, Kursälen und
Hotels, einem
Spital und (1881) 3963 Einw. Die
fünf
Thermen von Casamicciola (Hauptquelle »Gurgitello«) haben eine
Temperatur bis zu 70° C., enthalten neben freier
Kohlensäure namentlich
Kochsalz, kohlensaures und schwefelsaures
Natron und
etwas
Jod und werden gegen
Rheumatismus,
Gicht,
Schußwunden etc. gebraucht. Die
Saison dauert von Juni bis Mitte
September. Casamicciola hat
durch die jüngsten
Erdbeben
[* 20] vonIschia (s. d.) und sehr gelitten und wurde namentlich
bei letzterer Gelegenheit fast gänzlich zerstört.
Luigi,Komponist und Musikschriftsteller, geb. zu
Würzburg,
[* 21] erhielt seine
Ausbildung, nachdem
seine
Familie 1813 nach
Florenz
[* 22] übergesiedelt war, durch Pelleschi und debütierte um 1825 in
Pisa
[* 23] mit
einer
Oper: »Iginia d'Asti«.
Später studierte er die
Rechte und widmete sich der
Advokatur, was ihn jedoch nicht hinderte, seine
musikalischen Fähigkeiten als Mitarbeiter der
Florentiner
[* 24] »Gazzetta musicale« und der 1842 begründeten gleichnamigen
Mailänder Musikzeitung weiter zu verwerten. 1859 zur aktiven
Teilnahme an der
Organisation der Musikschule zu
Florenz berufen,
wurde er Mitbegründer des mit derselben zusammenhängenden königlichen Musikinstituts, welchem er als
Präsident bis zu
seinem
Tode die wichtigsten
Dienste
[* 25] geleistet hat. Er starb in
Florenz. Die zahlreichen in den
Jahrbüchern dieser
Akademie von ihm veröffentlichten musiktheoretischen
Arbeiten, ein »Lehrbuch der
Harmonie«
(Flor. 1876), endlich eine große
Zahl gediegener Kirchenkompositionen lassen in ihm einen der besten
Musiker des modernen
Italien
[* 26] erkennen.
Territorium der Bundesrepublik
Kolumbien,
[* 27] östlich von der östlichen
Kordillere gelegen, ein feuchtes, häufigen
Überschwemmungen ausgesetztes Tiefland, welches sich (nach kolumbischen Ansprüchen) bis zum
Orinoko erstreckt, 53,000 qkm
(963 QM.)
groß ist und 1876: 22,066 Einw. zählte, darunter 8000 wilde
Indianer. Das Gebiet wurde 1868 vom
StaatBoyaca zeitweise an die Zentralregierung abgetreten.
Mais, Kakao, Yukka,
Bananen etc. werden angebaut, und am
Fluß Casanare kommen
auch
Steinkohlen vor. Die einzigen größern
Orte sind:
¶
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Pore, 906 Einw. (486 m ü. M.), Moreno (340 m ü. M.)
und Nunchia (428 m ü. M.), sämtlich im W.