zum »Lehrbuch der
Zootomie« radiert. Als Kunstschriftsteller hat er sich hervorgethan durch seine
»Briefe über die
Landschaftsmalerei«
(Leipz. 1831, 2. Aufl. 1835) und die »Betrachtungen
und
Gedanken vorauserwählten Bildern der
DresdenerGalerie«
(Dresd. 1867). In seinen letzten Lebensjahren veröffentlichte er
noch seine »Lebenserinnerungen und
Denkwürdigkeiten« (Leipz. 1865-66, 4 Bde.).
diCantogno (spr. -tonnjo),Domenico, ital.
Historiker und
Publizist, geb. zu Eumiana bei
Turin
[* 9] aus adliger
Familie, widmete sich dem
Studium
der
Rechte, zugleich aber auch mit mehr
Neigung den schönen
Wissenschaften. Nachdem er in jungen
JahrenRomane und
Dramen geschrieben,
wandte er sich, angeregt durch die nationale
Erhebung, der
Politik und Geschichte zu. Seine
Aufsätze: »Il
Piemonte come potenza italiana nel sistema politico d'Europa« (1849) und
»Dei principii del governo libero« (1852, neue Aufl.
1861) machten Aufsehen.
Mehr noch trugen ihm
Ruhm ein die »Storia del regno di
Vittorio Amedeo II«
(Turin 1856) und die »Storia del regno di Carlo
Emanuele
III« (das. 1859), die für eine wichtige
Bereicherung der italienischen Geschichtslitteratur überhaupt
gelten. Sie waren die
Ursache, daß Carutti di Cantogno 1859 unter
Cavour ins
Ministerium des Äußern berufen und als Generalsekretär angestellt
ward. 1860 und 1861 saß er im
Parlament und war 1862-69 außerordentlicher Gesandter und
Bevollmächtigter im
Haag;
[* 10] gegenwärtig
ist er Mitglied des
Staatsrats. Außer zahlreichen historischen Abhandlungen in Fachzeitschriften schrieb
er noch eine »Storia della diplomazia della casa di Savoia«
(Turin 1875-80, 4 Bde.) und »Il
conte
Umberto I (Biancamano) ed il re Ardoino«
(Rom
[* 11] 1884).
Wegen Errichtung einer Lehrkanzel für konstitutionelles
Recht 1815 in
Sevilla interniert, lebte er seinen
Studien, bis ihn
die
Revolution von 1820 auf seinen frühern
Posten zurückrief.
Noch 1820 ward er Mitglied der Zensurjunta, 1821
Staatsrat.
Die Gegenrevolution von 1823 vertrieb ihn wiederum auf vier Jahre aus
Madrid,
[* 17] wohin er erst 1827 zurückkehren durfte. 1829 übertrug
man ihm die Zusammenstellung der
Verordnungen im Militärverpflegungsfach. 1833 wurde er Mitglied des
obersten
Kriegsrats und 1834 des
Rats von
Spanien und
Indien in der Abteilung des
Kriegs, bald darauf zum
Procer des
Reichs ernannt.
Er starb Als Schriftsteller zeichnete sich Carvajal nicht bloß im
Fach der Militärökonomie aus, sondern erwarb sich
auch europäischen
Ruf durch seine metrische Übersetzung der poetischen
Bücher der
Bibel,
[* 18] wozu er noch
im 54. Lebensjahr
Hebräisch lernte
(»Los salmos«,
Valencia
[* 19] 1819, 5 Bde., u. öfter;
»Los libros poeticos de la
SantaBiblia«, das. 1827, 6 Bde.).
Seine »Opusculos ineditos en prosa y verso« erschienen zu
Madrid 1847 in 13
Bänden.
Als die Revolution vom zu gunsten der Konstitution von 1820 ihn wieder stürzte, zog er sich
von den öffentlichen Angelegenheiten zurück, beteiligte sich aber bei der unglücklichen Gegenrevolution vom
mußte nach England fliehen und kehrte erst auf die von der Königin ausgesprochene Amnestie hin nach Portugal zurück. Obgleich
verleumdet und von der Menge sogar am Leben bedroht, hielt Carvalho furchtlos in Portugal aus, war an der Herstellung
der Pedristischen Charte durch die Empörung zu Oporto 1842 beteiligt und trat wieder in den Staatsrat. Er starb