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Carpentum - Carr
Seite 3.823.
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Carpentum (lat.), bei den Römern ein zweiräderiger Staatswagen, deshalb reichverziert und mit einem / 110
Carpet (engl.), Teppichfußdecke, Teppich. / 4
Carpetani s. Karpetaner. / 3
Carpet-bagger (von Carpet-bag, "Reisetasche"), die Politiker und Abenteurer, welche in den Vereinigten / 65
Carpi # 1) Stadt in der ital. Provinz Modena, an der Eisenbahn von Mantua nach Modena, Bischofsitz, / 106
Carpi _2 # Ugo da, ital. Holzschneider, Sohn des Pfalzgrafen und Notars Astolfo da Panico, geboren um 1455 / 110
Carpidium Fruchtblatt; s. Blüte, S. 67. / 6
Carpinus Pflanzengattung, s. Hornbaum. / 4
Carpologia (griech.), s. Flockenlesen. / 4
Carpophorum (lat.), s. Fruchtträger. / 4
Carpus (griech. Karpos), die Vorderhand, Handwurzel, das Faustgelenk. / 8
Carpzov Name einer im Gebiet der juristischen und theologischen Wissenschaft ausgezeichneten, die einstige / 542
Carr bei botan. Namen Abkürzung für Carrière, Redakteur der "Revue horticole" in Paris. / 14
(lat.), bei den
Römern ein zweiräderiger Staatswagen, deshalb reichverziert und mit einem
Baldachin versehen,
gewöhnlich von
Maultieren gezogen. Der
Gebrauch des
Wagens in der Stadt war während der
Republik nur den
Frauen gestattet, die
sich dieses
Recht durch eine patriotische That nach der
Einnahme von
Veji (386
v. Chr .) erworben haben sollen;
doch verloren sie dieses Vorrecht unter den
Kaisern , und es durften sich des Carpentum in der Stadt, außer den Kaiserinnen und Prinzessinnen,
nur bedienen die
Kaiser als Pontifices maximi, die
Vestalinnen , die Konsularen und andre höchste Beamte. Die Gestalt des Carpentum findet
man auf den zu
Ehren der
Julia und der
Agrippina geprägten
Münzen .
[* 2 ] Carpentum funebre, s. v. w. Leichenwagen.
(engl.), Teppichfußdecke,
Teppich . ^[= meist gemusterte Gewebe, welche seit dem Altertum zum Bekleiden der Wände (die spätern Tapeten ...]
s.
Karpetaner . ^[= mächtiges Volk im alten Hispanien (s. d.), besaß die Plateaulandschaft am Tagus ...]
(von
Carpet-bag , »Reisetasche« ),
Vereinigte Staaten von
* 3
Vereinigten .
die
Politiker und Abenteurer, welche in den
Vereinigten Staaten
[* 3 ] von
Nordamerika
[* 4 ] nach der Unterwerfung der Südstaaten im
Bürgerkrieg (1861-63) aus dem
Norden
[* 5 ] dahin kamen, teils durch Ernennung seitens der
Bundesbehörden und unter dem
Schutz von Bundestruppen, teils durch die
Stimmen der befreiten
Neger sich der Staatsämter bemächtigten
und dieselben in rücksichtslosester
Weise ausbeuteten, bis
Hayes 1877 ihrem Unwesen ein Ende machte.
Titel
Elemente zu
Carpi:
1) Stadt in der ital. Provinz Modena
2) Ort in der ital. Provinz Verona, Distrikt Legnago, an der Etsch
[3.823] Carpi Ugo da
1) Stadt in der ital.
Provinz
Modena , an der
Eisenbahn von
Mantua
[* 6 ] nach
Modena , Bischofsitz, mit schönem,
von
Palästen umgebenem Hauptplatz,
Kathedrale (von
Peruzzi erbaut),
Seminar ,
Gymnasium , technischer
Schule und (1881) 5987 Einw.,
die
Seidenbau und
Handel treiben. Carpi war früher Hauptort des
Fürstentums der
Familie Pio, kam im 16. Jahrh. an
Ferrara ,
[* 7 ] 1796 an
Modena .
Vgl.
Semper u. a., Carpi, ein Fürstensitz der
Renaissance
(Dresd . 1882, mit 27 Architekturtafeln).
-
Verny - Verona
* 8
Verona .
2)
Ort in der ital.
Provinz
Verona ,
[* 8 ]
Distrikt
Legnago , an der
Etsch , mit (1881) 1462 Einw.; bekannt durch den
Sieg , den hier 9. Juli 1701 die
Kaiserlichen unter
Eugen über die
Franzosen unter Tessé davontrugen.
Ugo da, ital. Holzschneider, Sohn des
Pfalzgrafen und
Notars Astolfo da Panico, geboren um 1455 zu
Carpi, hielt sich lange in
Venedig
[* 9 ] auf, wo er 1516 sich ein
Privilegium auf eine von ihm neubenannte Art des Clairobscurschnitts
geben ließ; 1518 war er bereits in
Rom ,
[* 10 ] wo er 20. Juli 1523 starb. Carpi war ein trefflicher Holzschneider, der mit Verständnis
und malerischer
Wirkung die
Zeichnungen
Raffaels , Parmegianos u. a. wiederzugeben verstand. Man hat ihn
als den Erfinder des
Helldunkels in drei
Platten betrachtet, und er selbst spricht in seiner erwähnten Eingabe an den
Senat
von
Venedig von einer
Erfindung , die er gemacht haben will, die er aber den
Deutschen abgesehen hatte.
Fruchtblatt ;
s.
Blüte , ^[= (Flos), nach gewöhnlichem Sprachgebrauch alle diejenigen auch äußerlich auffallend von den ...]
[* 11 ] S. 67.
Pflanzengattung, s.
Hornbaum . ^[= ( L., hierzu die Tafel "Hornbaum"), Gattung aus der Familie der Kupuliferen, ...]
(griech.), s.
Flockenlesen . ^[= (Floccilegium), eine ganz eigenartige, auf Sinnestäuschungen beruhende Erscheinung ...]
(lat.), s.
Fruchtträger . ^[= bei den Umbelliferen der meist fadenförmige, zweispaltige Körper, an dessen ...]
(griech.
Karpos ), die Vorderhand, Handwurzel, das Faustgelenk.
Spanien und Portugal
* 12
Spanien .
Name einer im Gebiet der juristischen und theologischen
Wissenschaft ausgezeichneten, die einstige
Allianz beider
Wissenschaften und ihre
Früchte typisch vertretenden
Familie , die ursprünglich aus
Spanien
[* 12 ] (Carpezana )
stammte, aber schon 1282 im
Besitz des brandenburgischen
Guts Carpzov unweit Tremmen war. Stammvater der
Gelehrten dieses
Namens in
Deutschland
[* 13 ] ist
Simon Carpzov, der um die Mitte des 16. Jahrh.
Bürgermeister in der
Neustadt
[* 14 ]
Brandenburg
[* 15 ] war.
Sein Sohn
Joachim v. E.
zeichnete sich im Dreißigjährigen
Krieg aus und starb als
Generalfeldzeugmeister des
Königs von
Dänemark
[* 16 ] 1628 in
Glückstadt .
Dessen
Bruder
Benedikt Carpzov, geb. 22. Okt. 1565 zu
Brandenburg , seit 1595
Professor der
Rechte zu
Wittenberg ,
[* 17 ] starb 26. Nov. 1624.
Sein
Sohn
Benedikt Carpzov, geb. 27. Mai 1595 zu
Wittenberg , wurde 1645
Professor der
Rechte in
Leipzig ,
[* 18 ] 1653 kursächsischer Geheimrat
in
Dresden ,
[* 19 ] von wo er jedoch später wieder nach
Leipzig zurückkehrte; starb 30. Aug. 1666. Carpzov hat (nach dem
»Thesaurus rer. publ.« ,
IV, 816) 20,000 Todesurteile gefällt, meist in
Hexenprozessen . Dabei konnte er sich rühmen, die
Bibel
[* 20 ] 53mal ganz durchgelesen
zu haben. Seine
Schriften haben einst einen außerordentlichen Einfluß auf die
Rechtspflege ausgeübt.
Zugleich
ist er durch seine »Jurisprudentia ecclesiastica« (Leipz.
1645) ein Hauptbegründer des
Episkopalsystems geworden.
Sein
Bruder
Johann
Benedikt Carpzov, geb. 22. Juni 1607 zu
Rochlitz , seit 1633
Pastor in
Meuselwitz , starb als
Professor der
Theologie 22. Okt. 1657 in
Leipzig . Er brachte als Homilet die Dispositionsmethoden auf 100 (»Hodegeticum« ,
1656) und begründete die
Disziplin der
Symbolik durch sein nachgelassenes Werk
»Isagoge in libros ecclesiarum Lutheranarum
symbolicos etc.« (Leipz. 1665). Er war
Vater folgender
Söhne :
Johann
Benedikt Carpzov, Theolog und
Orientalist , geb. 24. April 1639 zu
Leipzig , ward 1662
Prediger daselbst, 1668
Professor der orientalischen
Sprachen und seit 1684 der
Theologie
daselbst, starb 23. März 1699, machte sich durch seinen
Kampf gegen die Pietisten und hauptsächlich dadurch bekannt, daß er
die
Collegia philobiblica unterdrückte;
August
Benedikt Carpzov, geb. 2. Nov. 1644 zu
Leipzig , starb als
Professor der
Rechte 4. März 1708 daselbst,
schrieb über
Zivilrecht ;
Samuel
Benedikt Carpzov, Theolog, geb. 17. Jan. 1647 zu
Leipzig , ward 1671
Professor der
Dichtkunst in
Wittenberg , 1674 Hofprediger, 1692 Oberhofprediger zu
Dresden (orthodoxer Nachfolger
Speners );
starb 31. Aug. 1707 daselbst.
Löwengolf - Löwenstein
* 21
Lübeck .
Sein Sohn
Johann
Gottlieb Carpzov, der gelehrteste unter den Theologen aus dieser
Familie , geb. 20. Sept. 1679 zu
Dresden , besuchte als
Reiseprediger des polnisch-sächsischen
Gesandten
England und
Holland , wurde 1719
Professor der orientalischen
Sprachen in
Leipzig , 1730
Superintendent zu
Lübeck ;
[* 21 ] starb 7. April 1767. Gegen
Richard
Simon und
Clericus schrieb er als
Anwalt der
Inspiration seine »Introductio in libros canonicos bibliorum Veteris Testamenti
omnes« (Leipz. 1721) und »Critica sacra Veteris
Testamenti« (das. 1728). -
Friedrich
Benedikt Carpzov, Enkel des Oberhofpredigers
Samuel
Benedikt Carpzov und Sohn
des 1739 als Kreisamtmann zu
Wittenberg verstorbenen
Johann
Benedikt Carpzov, geb. 21. Okt. 1702 zu
Zittau ,
[* 22 ] starb als
Professor des
Natur -
und
Völkerrechts 1744 in
Wittenberg . -
Johann
Benedikt Carpzov, Sohn des gleichnamigen, 1670 gebornen
Leipziger Hospitalpredigers
und außerordentlichen
Professors der hebräischen
Sprache
[* 23 ] und Enkel des 1699 verstorbenen
Professors der
Theologie ,
Joh .
Benedikt
Carpzov, geb. 20. Mai 1720 zu
Leipzig , wurde 1747
Professor der
Philosophie daselbst, 1748
Professor der griechischen
Sprache und 1749 auch
der
Theologie zu Helmstedt, 1759
Abt zu
Königslutter ; starb 28. April 1803, nachdem er die angeerbte
Orthodoxie
und lateinische
Gelehrsamkeit der Vorfahren bis in unser
Jahrhundert herein erhalten hatte.
bei botan.
Namen
Abkürzung für
Carrière ,
Redakteur der
»Revue horticole« in
Paris .
[* 24 ]
Dendrolog.
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