eines
Professors der
Philosophie, studierte auf der
École normale zu
Paris,
[* 2] lehrte darauf
Philosophie in den
Lyceen von
Angers,
Rennes,
Rouen
[* 3] und an der Litteraturfakultät zu
Douai und kam 1857 als Konferenzmeister wieder an die
Normalschule.
Zehn Jahre
später wurde er
Professor an der
Sorbonne, bald darauf Mitglied der moralischen und politischen
Wissenschaften
und 1876 Mitglied der Académie française. Seine philosophische
Lehre
[* 4] ist die eines milden, nach den Bedürfnissen der Zeit
gedämpften, aber, wenn es opportun erscheint, auch unversöhnlich strengen
Spiritualismus; er ist überhaupt der
Diplomat
unter den französischen
Philosophen, der sich unter allen
Regimes glücklich auf der Oberfläche zu erhalten
gewußt hat.
Seine Mittwochsvorlesungen in der
Sorbonne ziehen mit den besten Fastenpredigern von
Notre Dame um die
Wette die »wohlgesinnten«
Damen der adligen
Faubourgs an. Seine schriftstellerische Laufbahn begann mit dem Werk
»Saint-Dominique et les dominicains«
(1850) und mit einer unter dem
PseudonymSaint-Hermel erschienenen
»Vie de
Pie IX«. Dann folgten: »Le
[* 5] Mysticisme
au XVIII. siècle« (1852-54),
»M.
Littré et le positivisme« und viele Beiträge für
Zeitschriften, die zum Teil gesammelt erschienen als ȃtudes morales
sur le temps présent« (1855, 4. Aufl. 1879) und
»Nouvelles études« (1869, 2. Aufl. 1879).
Pailleron hat
in dem bekannten
Lustspiel »Le monde ou l'on s'ennuie« die Gestalt des süßlichen
Philosophen und Salonhelden Caro für die
Mit- und Nachwelt gezeichnet.
Nach
Jena zurückgekehrt, wurde Caro daselbst außerordentlicher
Professor und folgte dann 1868 einem
Ruf als
Professor nach
Breslau.
[* 12] Er schrieb ferner: »JohannesLonginus. Ein Beitrag zur Litteraturgeschichte«
(Jena 1863);
»Liber cancellariae Stanislai
Ciolek. Ein Formelbuch der polnischen Königskanzlei aus der Zeit der hussitischen
Bewegung«
(Wien
[* 13] 1872-74, 2 Bde.);
(portug., spr. -röscha; span.
Coroza), eine hohe, cylinderförmige
Ketzermütze aus
Papier oder
Pappe, mit allerlei Teufelsgestalten darauf, welche die von der
Inquisition zum Feuertod Verurteilten während des
Autodafees trugen;
(franz., spr.
-oll, v.
mittellat. carola), ehemals der
Reihen- und Rundtanz, bei dem die Tanzenden, sich bei den
Händen haltend,
einen
Kreis
[* 14] bildeten und mehr herumgingen, als eigentlich tanzten. Die Liedchen, die man dabei sang, hießen ebenfalls Caroles
oder
Chansons de carole. Auch in
England nannte man anfangs ähnliche
Tänze und Tanzlieder Carols; erst später gebrauchte
man das
Wort für geistliche Jubelgesänge (z. B.
Christmas carols). Ebenso hieß in
Italien
[* 15] diese Tanzweise
la Carola, unter welchem
Namen sie schon bei
Boccaccio erwähnt wird.
Die vom
PhilosophenLocke 1670 für die
Kolonie entworfene
Konstitution erwies sich als so unpraktisch, daß sie, nachdem ein
Pflanzeraufstand ausgebrochen war, wieder aufgehoben und durch eine andre ersetzt werden mußte. 1729 nahm
die britische
Regierung ihr Verleihungspatent gegen
Zahlung einer Entschädigungssumme von 17,500 Pfd. Sterl. zurück und teilte
das Land in zwei
Kolonien,
Nord- und
Südcarolina, wovon jede einen besondern
Statthalter und
Rat erhielt. Volksmenge und Wohlstand
nahmen hier so zu, daß beide
Kolonien 1769 sich unter den ersten mit gegen die
Regierung des Mutterlandes
auflehnen und nach dem
Sieg derRevolution als besondere
Staaten in die
Union eintreten konnten. S.
Nordcarolina und
Südcarolina.
La, Bezirksstadt in der span.
ProvinzJaen
(Andalusien), im S. der
Sierra Morena, mit
Tuch- und Leinweberei und
(1878) 7782 Einw., ist die wichtigste der unterKarl III. (1769) daselbst gegründeten schwäbischen
Kolonien.
Die
Polemik darin ist weitschweifig und rücksichtslos,
gibt aber interessante Aufschlüsse über die damalige
Lehre der fränkischen
Kirche über Heiligenverehrung,
Trinität u. a.
(Carolus-Dollar,Carolus-Piaster), der ältere spanische oder
Säulenpiaster (s. d.), insbesondere der unter
Karl III.
undKarl IV. geprägte
Piaster. Die vor 1772 geprägten waren gesetzmäßig 4,4318 deutsche
Goldmark, die
nach dem
Gesetz von 1772 geprägten 4,3979 Mk. Diese ältern spanischen
Piaster sind meist nach
Afrika,
[* 18]
Ostindien
[* 19] und namentlich
nach
China
[* 20] und
Japan ausgewandert, wo sie Carolus, auch
¶
mehr
Altkopfthaler genannt werden. Am beliebtesten ist der Piaster mit dem Gepräge Carolus' IV., welchen die Araber Abuarba (Vater
der vier) nennen. In Abessinien, Kordofan und in ganz Nordafrika wurden nur Piaster von diesem Gepräge genommen. In Amoy, Futschou
und in den Seidendistrikten bildet der Carolus fast die einzige Kurantmünze. Auch in Schanghai
[* 22] wurde früher
der Carolus, hier Schanghaidollar genannt, von den fremden Kaufleuten fast allein angenommen. Bei der starken Nachfrage nach dieser
Münze in den Seidendistrikten wurde dieselbe fast doppelt so hoch gerechnet als der mexikanische Piaster. Es sind daher viele
Carolus-Dollars von Privaten, namentlich in Marseille,
[* 23] heimlich nachgemünzt und importiert worden, da sie oft
30-40 Proz. über den Silberwert bezahlt wurden.
In der neuern Zeit verschwinden indes die Carolus immer mehr gegenüber den mexikanischen Piastern, und in China werden sie nicht
mehr bevorzugt. Schanghai rechnet jetzt meist nach Taels, einem Rechnungstael, der etwa 2¾ Proz. höher steht als der
Regierungs- (Haikuan-) Tael und 6,1643 Mk. gleichzurechnen ist. Im übrigen China rechnet man jetzt meist nach mexikanischen
Piastern, von denen gleich dem Carolus 720 Stück zu 1000 Taels gerechnet werden, obschon nach Untersuchungen 652 mexikanische Dollar
nur 642 Carolus- Dollar gleich sein sollen.