Småland, nach dessen
Tod sie 1833 nach
Strömstad zurückkehrte und, angeregt durch die Erfolge ihrer Landsmännin F.
Bremer,
sich der Schriftstellerei zuwandte. 1838 erschien anonym ihr erster
Roman: »WaldemarKlein«, welchem »Der Stellvertreter« (1839),
»Der
Professor« und »Die Milchbrüder« (beide 1840) nachfolgten.
Nach
Stockholm
[* 2] übergesiedelt, vermählte sie sich dort (1841) mit dem geschätzten Dichter
Joh. Gabr.
Carlén und ward durch ihn in die Gesellschaftskreise der Hauptstadt eingeführt, deren Zierde die durch ihre rasch
einander folgenden und mit wachsendem Beifall aufgenommenen
Romane zu glänzendem
Namen gekommene Dichterin wurde. Zu den beliebtesten
dieser
Romane zählen: »Die
Kirchweihe von Hammarby« (1841);
Die
Trauer um den Verlust
ihres einzigen
Sohns,
Eduard Flygare (gest. 1852),
der sich als Schriftsteller (»Aus der
Fremde und
Heimat«,
deutsch, Stuttg. 1862) bereits einen
Namen gemacht, unterbrach ihre litterarische Thätigkeit für mehrere Jahre; erst 1859 erschien
ihr nicht minder bekannt gewordener
Roman »Ein Handelshaus in den
Schären«, welchem eine
Reihe interessanter Lebensbilder aus
Stockholm und ihrer ländlichen
Heimat folgten: »Stockholm hinter den
Kulissen« (1864);
»Schattenspiel. Zeitgemälde
und Jugenderinnerungen« (1865).
In den letzten
Jahren hat sie nur noch kleine
Erzählungen geschrieben, wie: »Estrid« (1877)
u. a.; endlich scheint sie mit
»Erinnerungen aus dem schwedischen Schriftstellerleben« (1878) abgeschlossen zu haben.
Carlén besitzt einen offenen, klaren
Blick in das
Leben, namentlich in das Alltagsleben des Mittelstandes,
das sie mit unübertroffener
Treue zu schildern versteht. Entbehren ihre
Charaktere der tiefern psychologischen
Entwickelung,
ihre
Situationen der gründlichern Motivierung, so entschädigt dafür überall die
Wahrheit und
Klarheit des glücklich Abgelauschten,
und ihre reiche Erfindungsgabe verleiht ihren
Arbeiten einen unwiderstehlichen
Reiz, der noch besonders durch die
Frische der
Lokaltöne ihrer interessanten
Heimat gehoben wird.
Ihre »Samlade romaner« erschienen in 31
Bänden (Stockh.
1869-75; in deutscher Übersetzung in 96 Bändchen, 2. Aufl., Stuttg.
1869-70). - Ihr zweiter
Gatte,
Joh.
Gabriel Carlén, geb. 1814 in
Westgotland, hat sich als Dichter (»Samlade dikter«, 1870) und durch
Herausgabe juristischer Handbücher sowie der
Encyklopädien: »Svenska familjeboken« (1850 bis
1852) und »Läsning
vid husliga härden« (1860) bekannt gemacht.
2)
Rosa, ebenfalls schwed. Romanschriftstellerin, Tochter der vorigen, geb. im
Pastorat von Högsäter in
Dalsland, verbrachte ihre
Jugend bei Verwandten in einem einsamen Gebirgsdorf von höchst romantiker
Lage, das sie später in »Bröllopet i Bränna«
anziehend schilderte, heiratete 1856 den Bezirksrichter R. Carlén und starb Als Schriftstellerin hatte sie mit
der lebensfrischen
Erzählung
»AgnesTell« (1861) begonnen, die mit großem Beifall aufgenommen wurde.
Später folgten: »Tuva«
(1862);
(spr. karlt'n),William, irländ. Schriftsteller, geb. 1798 zu Glogher in der
GrafschaftTyrone als der Sohn
eines Landmanns,kam in seinem 17. Jahr in ein Erziehungsinstitut in Glaßlough, welchem ein ihm verwandter
Priester vorstand, und blieb da zwei Jahre. Eine Pilgerreise nach
Lough Dery, dem sogen.
Fegfeuer des heil.
Patrick, veranlaßte
ihn zu seinem ersten litterarischen
Versuch, worauf er sich nach
Dublin
[* 3] begab. Hier lebte er bis 1848, wo
er infolge der revolutionären Ereignisse auf mehrere Jahre nach
Amerika
[* 4] ging; er starb in
Dublin.
Seine in zahlreichen
Auflagen erschienenen
»Traits and stories of the
Irish peasantry«
(Dublin 1830, 2 Bde.) erhielten durch
Neuheit des
Inhalts und
Frische der Schreibart den Beifall der
Kritik und desPublikums, ebenso eine Fortsetzung
(1832). In seinem
Roman »Fardorougha the miser« (1839), der Geschichte eines armen
Teufels, artet der
Humor mitunter aus, der
Charakter des Geizigen ist jedoch mit kräftigem
Pinsel gezeichnet.
Später gab Carleton eine Sammlung von
Erzählungen (1841, 3 Bde.)
heraus, von denen die launige
Skizze »The misfortunes of Barney Branagon« sogleich
ein Liebling des
Publikums wurde.
»The double prophecy« (1862) u. a. Nach seinem
Tod erschienen noch.
»The fair of Emyvale and the master and scholar tales« (1870)
und
»Farm ballads« (1873).Carleton erscheint in diesen meist
tendenziös gefärbten Werken als
Maler der irischen Volkssitte, der die
Leiden
[* 6] und
Freuden seiner Landsleute lebendig und wirkungsvoll
darzustellen weiß.
Eine von ihm selbst besorgte Gesamtausgabe seiner Werke erschien
zu
Mailand 1784-94 in 18
Bänden und enthält auch seine »Lettere americane«
(zuerst Cosmopoli, d. h.
Florenz,
[* 13] 1780, 2 Bde.; deutsch von
Hennig,
Gera
[* 14] 1785). Wichtig ist auch sein Briefwechsel mit den berühmtesten
Männern seiner Zeit.¶