Caries
(lat.), s. Knochenfraß. ^[= eine Eiterung im harten Knochengewebe, also eiterige Knochenentzündung (Ostitis). ...]
(lat.), s. Knochenfraß. ^[= eine Eiterung im harten Knochengewebe, also eiterige Knochenentzündung (Ostitis). ...]
(spr. -rinjang), Stadt im franz. Departement Ardennen, Arrondissement Sedan, [* 2] nahe der belgischen Grenze, an der Chiers und der Eisenbahn von Sedan nach Montmédy, hat Reste alter Befestigungen, Eisen- und Blechwerke und (1876) 1874 Einw. Carignan ist sehr alt, kommt als Präfektenresidenz Epusum schon im 4. Jahrh. vor und hieß seit dem 11. Jahrh. Yvois. 1662 zum Herzogtum erhoben und einer Seitenlinie des Hauses Savoyen verliehen, erhielt es von dieser den Namen Carignan.
(spr. -rinjano), Stadt in der ital. Provinz Turin, [* 3] 18 km südlich von Turin, am Po, in fruchtbarer Gegend, gut gebaut, mit hübschen Kirchen, einem von Hallen umschlossenen Markt und (1881) 4270 Einw., welche Seidenindustrie und Handel mit Seide [* 4] treiben. Carignano fiel 1418 an die Grafen von Savoyen. Um die Mitte des 17. Jahrh. erteilte Karl Emanuel I. den Titel eines Fürsten von Carignano seinem jüngsten Sohn, welcher der Stammvater der jetzt in Italien [* 5] regierenden Linie Savoyen-Carignan des Hauses Savoyen wurde. Die Festungswerke der Stadt wurden 1544 von den Franzosen geschleift.
(franz., spr. karijóng; ital. Gariglione), Glockenspiel, ein in frühern Jahrhunderten sehr beliebtes musikalisches Instrument. Die größte Art des Carillon findet sich auf Kirchtürmen, wo eine Anzahl kleinerer Glocken durch einen Uhrwerkmechanismus mit Walzen wie in der Drehorgel oder Spieluhr gespielt werden. Diese Art Carillons sind besonders in Holland und den Niederlanden sehr verbreitet und wurden in neuerer Zeit auch nach England verpflanzt, wo man den Mechanismus wesentlich vervollkommt hat. Kleinere Carillons werden entweder mit einer Tastatur gespielt (so die in ältern Orgeln für die obere Hälfte der Klaviatur [* 6] vorkommenden), oder mit kleinen Klöppeln geschlagen, so besonders die tragbaren, früher bei Militärmusiken nicht seltenen, die jetzt meist durch die Lyra [* 7] mit Stahlstäben ersetzt sind. Die Idee des Carillon ist sehr alt und besonders bei den Chinesen seit langer Zeit im Gebrauch; möglich, daß die Holländer sie von dort übernommen haben.
in der Botanik eine scharfkantige Bildung eines Blüten- oder Fruchtteils, ein Teil der Schmetterlingsblume (s. Blüte, [* 8] S. 70).
Abteilung der Vögel, [* 9] umfaßt alle Vögel bis auf die Straußvögel, [* 10] Archaeopteryx und Verwandte.
(spr. -injena), Stadt in der span. Provinz Saragossa, [* 11] mit alten Mauern, schönem Glockenturm und (1878) 2994 Einw., ist berühmt wegen des vortrefflichen Weins (Garnacha genannt), welchen die Umgegend erzeugt.
Stadt in der ital. Provinz Palermo [* 12] (Sizilien), [* 13] an der Eisenbahn Palermo-Trapani, mit einem alten gotischen Kastell und (1881) 11,667 Einw. 6 km nördlich lag das antike Hykkara, Vaterstadt der berühmten Hetäre Lais.
Marcus Aurelius, Sohn des röm. Kaisers Carus, ward von diesem 282 n. Chr. zum Cäsar und bald darauf zum Mitregenten ernannt und während des parthischen Feldzugs seines Vaters mit der Verwaltung des Reichs betraut.
Nachdem sein Vater 283 gestorben und sein Bruder Numerianus 284 ermordet worden war, zog er gegen den zum Kaiser erhobenen Diokletian, wurde aber 285 bei Margus in Mösien geschlagen und von seinen eignen Truppen getötet.
Dorf im Staat Bermudez der südamerikan. Republik Venezuela, [* 14] 780 m ü. M., in einem schönen und gesunden Thal, [* 15] früher Sitz des Kapitels der aragonischen Kapuziner mit noch stehender großartiger Kirche und ihrem verfallenen Kloster.
In der Nähe die berühmte, von Humboldt beschriebene große Cuéva de Guácharo, so genannt nach einer in ungeheuern Scharen darin sich aufhaltenden Ziegenmelkerart (Steatornis caripensis).
(spr. kärrisbruk), s. Newport ^[= (spr. njúhpōrt), 1) Stadt in Monmouthshire (England), an der Mündung des Usk, der ihren Hafen ...] 2).
L. (Karisse), Gattung aus der Familie der Apocynaceen, Sträucher und Bäume mit gegenständigen, kleinen, lederartigen Blättern, regelmäßigen Blüten und kugeligen oder länglichen Beeren. Carissa Carandas L., ein kleiner, dorniger Baum in Ostindien, [* 16] mit ovalen Blättern, jasminähnlichen, weißen Blüten von schwachem Geruch und gelblichen, reif schwarzen Beeren. Die letztern werden reif gegessen, auch mit Essig eingemacht und dann wie Oliven oder Kapern benutzt. Wegen der Dornen dient dieser Strauch zu Hecken.
Auch Carissa edulis Vahl, in Arabien, hat genießbare Früchte.
Giacomo, berühmter ital. Komponist, geboren gegen 1604 zu Marino bei Rom, [* 17] wurde 1620 Kapellmeister in Assisi und übernahm 1628 die gleiche Stellung an der Apollinariskirche in Rom, wo er 1674 starb. Carissimi hat sich als langjähriges Haupt der römischen Schule seines großen Vorgängers Palestrina durchaus würdig gezeigt, wiewohl er diesem gegenüber als entschiedener Vertreter der modernen Musik erscheint. Als solcher hat er namentlich die dramatische Musik gefördert, indem er zunächst die zu seiner Zeit einfach liedartige Kantate zu einer Art dramatischer Szene erweiterte, in welcher Gestalt sie den Namen Kammerkantate führte und zu dem spätern Oratorium hinüberleitete, sodann aber auch eine Anzahl wirklicher Oratorien schrieb, die besonders durch ihre dramatisch wirkungsvollen Chöre bereits an Händel erinnern. Die vorzüglichsten derselben: »Jephta«, »Judicium Salomonis«, »Baltazar« und »Jonas«, hat Chrysander im zweiten Bande der »Denkmäler der Tonkunst« neuerdings herausgegeben. Seine Abhandlung »Ars cantandi«, eine Anleitung zur Singkunst, hat sich in einer alten deutschen Übersetzung (Augsb. 1696) erhalten.
(ital.), eigentlich Nächsten- oder Christenliebe, Barmherzigkeit; in der bildenden Kunst technischer Ausdruck für Darstellungen der Mutterliebe. Als solche kommt die Carità zuerst meist als einzelne allegorische [* 1] Figur vor; später erscheint sie ausschließlich als Gruppenbild, nämlich als ernste, holde Mutter, die ihre Kinder nährt, pflegt und liebevoll beschirmt. So hat die Carità Andrea del Sartos einen Knaben an der Brust, ein andrer labt sich an Früchten, die sie ihm reicht, und ein dritter schlummert unter ihren Augen. Die Renaissance hat diesen Stoff mit Vorliebe gewählt. Von neuern Darstellungen sind die von Kaulbach, von Cornelius (in einem der Kartons für den Campo santo in Berlin) [* 18] und die des Franzosen Dubois (s. Tafel »Bildhauerkunst [* 19] X«, [* 20] Fig. 10) sehr bekannt geworden.
poculum (lat., Gnadenbecher), die Spende von Wein oder andern Getränken, welche die Mönche zum Gedächtnis ihrer Stifter und Wohlthäter genossen.
Etlar, Pseudonym, s. Brosböll. ^[= Karl, dän. Schriftsteller, geb. 7. April 1820 in Jütland, widmete sich anfänglich der Malerei ...]
Karl, Pseudonym, s. Bernbrunn. ^[= Karl von, pseudonym Karl bekannter Theaterdirektor, Schauspieler und Bühnenschriftsteller, ...]
1) (Flygare-Carlén) Emilia, schwed. Romanschriftstellerin, geb. zu Strömstad, heiratete, 20 Jahre alt, den Arzt A. Flygare in ¶
Småland, nach dessen Tod sie 1833 nach Strömstad zurückkehrte und, angeregt durch die Erfolge ihrer Landsmännin F. Bremer, sich der Schriftstellerei zuwandte. 1838 erschien anonym ihr erster Roman: »Waldemar Klein«, welchem »Der Stellvertreter« (1839),
»Gustav Lindorm« (1839),
»Der Professor« und »Die Milchbrüder« (beide 1840) nachfolgten. Nach Stockholm [* 22] übergesiedelt, vermählte sie sich dort (1841) mit dem geschätzten Dichter Joh. Gabr. Carlén und ward durch ihn in die Gesellschaftskreise der Hauptstadt eingeführt, deren Zierde die durch ihre rasch einander folgenden und mit wachsendem Beifall aufgenommenen Romane zu glänzendem Namen gekommene Dichterin wurde. Zu den beliebtesten dieser Romane zählen: »Die Kirchweihe von Hammarby« (1841);
»Die Rose von Tistelön« (1842);
»Kämmerer Laßmann« (1842);
»Das Fideikommiß« (1844);
»Der Einsiedler auf der Johannisklippe« (1846);
»Ein Jahr« (1846);
»Eine Nacht am Bullarsee« (1847);
»Der Jungfernturm« (1848);
»Ein launisches Weib« (1849);
»Der Vormund« (1851).
Die Trauer um den Verlust ihres einzigen Sohns, Eduard Flygare (gest. 1852),
der sich als Schriftsteller (»Aus der Fremde und Heimat«, deutsch, Stuttg. 1862) bereits einen Namen gemacht, unterbrach ihre litterarische Thätigkeit für mehrere Jahre; erst 1859 erschien ihr nicht minder bekannt gewordener Roman »Ein Handelshaus in den Schären«, welchem eine Reihe interessanter Lebensbilder aus Stockholm und ihrer ländlichen Heimat folgten: »Stockholm hinter den Kulissen« (1864);
»Schattenspiel. Zeitgemälde und Jugenderinnerungen« (1865).
In den letzten Jahren hat sie nur noch kleine Erzählungen geschrieben, wie: »Estrid« (1877) u. a.; endlich scheint sie mit »Erinnerungen aus dem schwedischen Schriftstellerleben« (1878) abgeschlossen zu haben. Carlén besitzt einen offenen, klaren Blick in das Leben, namentlich in das Alltagsleben des Mittelstandes, das sie mit unübertroffener Treue zu schildern versteht. Entbehren ihre Charaktere der tiefern psychologischen Entwickelung, ihre Situationen der gründlichern Motivierung, so entschädigt dafür überall die Wahrheit und Klarheit des glücklich Abgelauschten, und ihre reiche Erfindungsgabe verleiht ihren Arbeiten einen unwiderstehlichen Reiz, der noch besonders durch die Frische der Lokaltöne ihrer interessanten Heimat gehoben wird. Ihre »Samlade romaner« erschienen in 31 Bänden (Stockh. 1869-75; in deutscher Übersetzung in 96 Bändchen, 2. Aufl., Stuttg. 1869-70). - Ihr zweiter Gatte, Joh. Gabriel Carlén, geb. 1814 in Westgotland, hat sich als Dichter (»Samlade dikter«, 1870) und durch Herausgabe juristischer Handbücher sowie der Encyklopädien: »Svenska familjeboken« (1850 bis 1852) und »Läsning vid husliga härden« (1860) bekannt gemacht.
2) Rosa, ebenfalls schwed. Romanschriftstellerin, Tochter der vorigen, geb. im Pastorat von Högsäter in Dalsland, verbrachte ihre Jugend bei Verwandten in einem einsamen Gebirgsdorf von höchst romantiker Lage, das sie später in »Bröllopet i Bränna« anziehend schilderte, heiratete 1856 den Bezirksrichter R. Carlén und starb Als Schriftstellerin hatte sie mit der lebensfrischen Erzählung »Agnes Tell« (1861) begonnen, die mit großem Beifall aufgenommen wurde. Später folgten: »Tuva« (1862);
»Die Hochzeit in Bränna« (1863);
»Helene, die Geschichte einer Frau« (1865);
»Drei Jahre und drei Tage« (1864);
»Der Sohn des Zigeuners« (1866),
in künstlerischer Hinsicht wohl ihre bedeutendste Arbeit;
endlich »Das Leben im Landstädtchen« (1866), eine Novellensammlung.
Ihre Romane erschienen meist auch in deutschen Übersetzungen.