den
Römern vielen andern
StädtenItaliens
[* 2] aufgezwungen wurde, wird daher häufig als Cäritisches
Recht bezeichnet. Cäre verlor
mit der Zeit seinen Wohlstand und blieb unbedeutend. Erst in der Kaiserzeit gelangte es wieder zu einiger
Blüte
[* 3] durch seine
Warmbäder, die unter dem
NamenBagni del Sasso noch jetzt im
Gebrauch sind. Seit dem 4. Jahrh. hatte es
seine eignen
Bischöfe und verfiel erst im 13. Jahrh. gänzlich. Jetzt steht
Cervetri (aus
Caere vetus entstanden), ein malerisch
am Berghang gelegenes Dorf mit einem
Palast der Ruspoli (die sich
»Fürsten von
Cervetri« nennen), an
Stelle des alten Cäre. Demselben
nordwestlich gegenüber, aus dem
Hügel La Banditaccia, wurde 1536 die äußerst merkwürdige
Nekropolis
der alten Tyrrhenerstadt aufgefunden.
Sie enthält
Reihen von Grabkammern in niedern
Felsen, selten über 4 m hoch, ohne architektonische
Fassaden, dem etruskischen
Wohnhaus
[* 4] nachgebildet und mit häuslicher bequemer Einrichtung, meist ein großer Zentralraum, auf den sich Nebenkammern
öffnen, mit Steinbänken für die
Toten längs der drei Seiten, die
Decken mit flachen
Giebeln (vgl. Abbildung).
Merkwürdig besonders das
Grab der Tarquinier (Tarchnas) und die
Grotta dei Rilievi. Im übrigen ist von den
Mauern und Bauwerken
der alten Stadt wenig mehr vorhanden.
Vgl.
Dennis, Cities and cemeteries of
Etruria (2. Aufl., Lond. 1878).
[* 1]
^[Abb.: Etruskische Grabkammer bei
Cervetri (Cäre).]
(spr. kárju oder käruh),John, engl. Bildhauer, geb. 1785, arbeitete in der ersten Zeit
seiner Wirksamkeit
nur fürRichardWestmacott, bis ihn 1823
GrafEgremont engagierte und fast ausschließlich bis 1837 beschäftigte.
Seine erste
Arbeit von Bedeutung war eine
Arethusa mit dem
Hund, in
Marmor.
Ferner fertigte er für die Westminsterhalle
das Denkmal des Schauspielers
Kean, als
HamletYoricksSchädel betrachtend. Auf der
Ausstellung von 1845 sah man einen Falkenjäger.
Unter seinen
Reliefs zeichnen sich aus das mit dem barmherzigen
Samariter sowie die am Denkmal
Nelsons. Er starb
L.
(Riedgras,
Segge),
Gattung aus der
Familie der
Cyperaceen, enthält mehr als 400
Arten ausdauernder,
grasartiger
Kräuter, die meist den kalten und gemäßigten
Zonen angehören. Sie sind bald von dicht rasenförmigem Wuchs,
bald mit kurz oder lang kriechenden, oft sehr verästelten oder
Ausläufer treibenden
Rhizomen. Die knotenlosen, markigen blühenden
Halme sind aufrecht, mehr oder minder dreikantig, abwärts an den
Kanten meist von kleinen
Zähnen rauh,
selbst schneidend wie auch die schmalen, lang zugespitzten
Blätter.
Die
Blüten sind getrennten
Geschlechts, stehen zusammen, gemischt, in einer
Ähre oder in
Ährchen
[* 11] gesondert oder in besondern
Ähren. Die
Frucht ist eine Schließfrucht, deren
Same nicht wie bei den
Gräsern mit der Fruchthülle verwachsen
ist. Die
Riedgräser wachsen überall auf morastigen, sogen. sauren
Wiesen und geben für die
Tiere meist ungenießbares (saures)
Gras. Einige mit kriechenden
Wurzeln versehene
Arten dienen zur
Befestigung sandigen und sumpfigen
Bodens, wie besonders Carex arenariaL.
(Sandriedgras,
Sandsegge, rote
Quecke, deutsche
Sassaparille), mit über fußhohem
Halm und mit kriechendem,
sich weithin verbreitendem
Wurzelstock, der 3-5
cm auseinander liegende, nur wenig verdickte, spärlich bewurzelte
Knoten zeigt,
woran trockne, häutige Blattscheiden und haardünne Wurzelfasern sitzen, wächst
¶
mehr
hauptsächlich aus den Dünen der Nord- und Ostsee, in England, Finnland, Island,
[* 13] dann auch in trocknem Sand bis in das Innere Norddeutschlands.
Der graugelbliche Wurzelstock war als Rhizoma (Radix) Caricis offizinell. Er riecht frisch schwach gewürzhaft, ist getrocknet
geruchlos, schmeckt schwach süßlich-bitterlich und enthält neben Harz und ätherischem Öl viel Stärkemehl.
Er wurde durchGleditsch als blutreinigendes, diuretisches Mittel eingeführt, wird jetzt aber nur noch wenig benutzt. Carex brizoidesL. (Alpengras, Seegras, Waldhaar, Rasch), ein in Süd- und Südwestdeutschland stellenweise sehr häufig vorkommendes Riedgras
mit dünnem, ästigem, kriechendem, einzelne Halme treibendem Wurzelstock, wird als Polstermaterial so stark benutzt, daß
in einzelnen Waldungen des Rheinthals das Einkommen aus dieser Nebennutzung den Ertrag aus der Holzproduktion
übersteigt. Dort findet sich das Gras in den Mittel- und Niederwaldungen auf feuchtem, humösem, kräftigem Boden und bei mäßiger
Beschattung massenhaft und wird durch Ausrupfen (in Oberösterreich durch Mähen) gewonnen. Man trocknet es an sonnigen Orten,
dreht es mit einfachen Maschinen in Seile und bringt es in dieser Form in den Handel. In geringerer Menge benutzt man das Alpengras
auch zu Flechtarbeiten, wie Tragbändern, Schuhen, Matten etc.