Das Carapafett ist in
Alkohol nur wenig, in
Äther leicht löslich und wird durch
Alkalien leicht verseift.
In ähnlicher
Weise wird das durch Auskochen mit
Wasser gewonnene gelbrote
Öl von Carapa guineensisSweet (Carapa touloucanaPerot.)
benutzt. Dieser große
Baum am
Senegal und in
Guinea hat sehr lange, hängende
Äste, lange
Blätter, achsel- und
endständige Blütenrispen, weißlich rosenrote
Blüten und große, rundlich fünfeckige
Kapseln
[* 12] mit schwarzroten
Samen. Das
Öl
(Tulucunaöl) ist butterartig, schmeckt bitter, riecht ranzig, erregt
Erbrechen, schmilzt bei 40-50°.
Fluß in der ital.
ProvinzFoggia, entspringt in den
Apenninen, fließt nordöstlich, nimmt die Abflüsse des
Lago di
Salpi auf, vereinigt sich mit dem Cervaro und mündet nach 100 km langem
Lauf in den
Golf von
Manfredonia.
M.
AureliusValerius, röm.
Feldherr unter
Diokletian und Maximian, von
Geburt ein Menapier, empörte sich 287
n. Chr.
in
Britannien und erklärte sich zum
Augustus. Es gelang ihm, seine Unabhängigkeit zu behaupten und
Britannien gegen Maximian,
den Mitkaiser
Diokletians, wie gegen die Kaledonier zu verteidigen. Maximian wurde 291 durch den unglücklichen
Erfolg des gegen ihn unternommenen
Kriegs genötigt, einen
Frieden mit ihm zu schließen, worin er als
Augustus anerkannt wurde.
Der neue
Cäsar,
Constantius, traf darauf 292 Anstalten, ihn von neuem zu bekriegen.
Ehe aber der
Krieg zum
Ausbruch kam, wurde
Carausius 293 durch einen seiner
Diener ermordet.
Bezirksstadt in der span.
ProvinzMurcia,
[* 16] am gleichnamigen Nebenfluß des
Segura, in einer rebenreichen, vorzügliche
Weine (besonders Rotweine) produzierenden Gegend, mit altem
Schloß und (1877) 15,018 Einw., welche
Papier,
Seife,
Branntwein,
Leder, Wollwaren und
Öl erzeugen.
Durch die
Eroberung von
Rom 1527 wurden die
Freunde auseinander gerissen. Caravaggio wandte sich nach
Neapel
[* 19] und nach längerm Aufenthalt
daselbst nach
Messina.
[* 20] Hier warf er sich mit solchem
Eifer auf das von ihm bisher vernachlässigte
Kolorit,
daß sich die Aufträge zu Altarbildern und sonstigen Kirchengemälden von
Tag zu
Tag mehrten. Leider verfiel er zu gleicher
Zeit in einen grellen
Naturalismus, der das
Gemeine mit Vorliebe herauskehrte. Hauptbild dieser
Richtung ist sein
Christus, unter
dem
Kreuz
[* 21] erliegend, eine reiche
Komposition, in der königlichen Sammlung zu
Neapel. Trotz der
Achtung,
der ansehnlichen Schülerzahl und des reichen
Erwerbs, die er in
Messina fand, im
Begriff, nach
Rom zurückzukehren, wurde er 1543 von
seinem
Diener ermordet.
2)
MichelAngelo (eigentlich
Amerigi), ital.
Maler, geb. 1569 zu Caravaggio, hielt sich erst in
Venedig,
[* 22] dann in
Rom auf, wo er
eine Zeitlang der
Gehilfe des Malers Giuseppe d'Arpino wurde.
¶
mehr
Hierauf arbeitete er mit dem Groteskenmaler Prospero, bis es ihm gelang, zu einer tiefern künstlerischen Ausbildung fortzuschreiten.
Er wandte sich, im Gegensatz zu den herrschenden Manieristen und den neu auftretenden Akademikern, dem Studium der Natur zu und
verband damit eine kräftige Farbe und energische Modellierung. Am Anfang war seine Malerei noch in gewissem
Sinn gemäßigt, mit der Zeit aber suchte er nach überraschenden Effekten, ließ das Licht
[* 24] in grellen Blitzen von oben auf einzelne
Partien herabfallen und hüllte die andern Formen in Dunkelheit ein.
Mit besonderm Glück malte er Genrefiguren, Trinker, Spieler, Zigeuner u. dgl., meist in Halbfiguren und
in lebensgroßen Maßstab.
[* 25] Am wenigsten genügt seine rohe Naturnachahmung für kirchliche und mythologische
Gegenstände, die schon zu seiner Zeit heftigen Widerspruch fanden. Überhaupt besaß er keine reiche Phantasie. Trotzdem war
seine Kunst von weitgreifendem Einfluß, nicht bloß auf die Italiener, sondern auch auf Franzosen, Spanier, Niederländer und
Deutsche;
[* 26] sie zeigte wieder einmal auf die Natur hin, welche von den Manieristen vernachlässigt worden
war. So ward Caravaggio das Haupt der naturalistischen Schule, die zu den Carraccisten in einen starken Gegensatz trat, freilich nicht,
ohne daß eine bedeutende gegenseitige Einwirkung stattgefunden hätte.