aus dem Kerker entlassen, ging
er an die Ausarbeitung. Die Veröffentlichung des Werks begann 1836 zu
Turin;
[* 2] dasselbe wuchs
auf 35
Bände an, erlebte zahlreiche
Auflagen und wurde in viele fremde
Sprachen übersetzt (deutsch von
Brühl, Schaffh. 1858-69, 13 Bde.).
Es ist das einzige und in mancher Beziehung vorzügliche Werk dieser Art in der italienischen Litteratur,
einzig auch darin in
Italien,
[* 3] daß es seinem
AutorVermögen und Unabhängigkeit eintrug (das
Honorar soll über 300,000 Lire
betragen haben). Diesem Hauptwerk folgte später eine weniger gut aufgenommene »Storia
degli Italiani«
(Turin 1854, 6 Bde.; 2. Aufl.
1857-60, 4 Bde.);
ferner eine »Storia dei cent' anni 1750-1850«
(Flor. 1864);
»Caratteri storici« (das. 1882) u. a.
Außerdem veröffentlichte Cantù weitverbreitete
Volks- und
Jugendschriften, wie die »Letture giovanili« (48. Aufl.,
Mail. 1874),
»Il giovinetto dirizzato alla bontà« (22. Aufl.,
das. 1870),
»Il galantuomo« (25. Aufl., das.
1880),
»Il portafoglio di un operajo« (das. 1867),
»Buon senso e buon cuore« (11. Aufl. 1871) u. a.
Groß ist endlich die Zahl seiner kleinern historischen und seiner litterarhistorischen
Arbeiten.
Cantù war von seiten der österreichischen
Regierung vielen Verfolgungen ausgesetzt, und doch blieb seine politischeGesinnung
eine sehr gemäßigte. Seine Universalgeschichte ist in klerikalen
Geist geschrieben, wie es von einem
Jünger der kirchenfreundlichen
SchuleManzonis,
dem er noch neuestens ein litterarisches Denkmal (»Aless.
Manzoni. Reminiscenze«,
Mail. 1883, 2 Bde.) gesetzt
hat, nicht anders zu erwarten war, und sein politisches
Ideal, das er in der »Storia degli Italiani« darlegte,
erhob sich nicht über die
Idee eines italienischen
Staatenbundes mit Einschluß
Österreichs und des
Papstes. Auch hat er in
seinem Werk über
Parini
(»Parini e la Lombardia etc.«,
Mail. 1854) über die österreichische
Verwaltung in den italienischen
Provinzen sich geradezu günstig ausgesprochen. Seine Bedeutung als Schriftsteller bleibt indessen
unbestritten; Gründlichkeit,
Kunst der
Darstellung und ebenso gediegene wie ansprechende Form zeichnen namentlich sein Hauptwerk
aus.
(lat., ital.
Canto),
Gesang,
Melodie, daher die vorzugsweise melodieführende
Stimme, der
Sopran (discantus).
Melodie-
oder Hauptstimme war zwar bei den Kontrapunktisten des 15.-16. Jahrh. eigentlich der
Tenor, da demselben der Cantus firmus, das
zumeist dem Gregorianischen
Gesang (Cantus planus) entnommene
Thema, zugeteilt wurde, gegen welches die übrigen
Stimmen bewegte
Kontrapunkte ausführten (Cantus figuratus); unter diesen übrigen
Stimmen war jedoch zweifellos der
Sopran die
Stimme, welche am
meisten als melodieführende hervorstach. Zudem wurden die
Noten des
Tenors oft zu so langer Dauer ausgedehnt, daß
von einer
Melodie desselben füglich nicht mehr gesprochen werden konnte. Vgl.
Solmisation.
Ponz de, ein
Troubadour des 12. Jahrh., nahm nach dem
Tod seiner
Dame, der schönen
Azalais vonMercoeur, das
Kreuz
[* 14] und starb 1190 den Heldentod im
Heiligen Land.
Raynouards »Choix de poésies
des troubadours« (1816-21, 6 Bde.) enthält zwei seiner
Lieder.
Vgl. M. v. Napolski,
Leben und Werke des Trobadors Capdueil
(Halle
[* 15] 1880).
und vielfach gegliedert, und ein tiefer Fjord (Bras d'Or), der sich im Innern zu einem großen Becken erweitert, schneidet dieselbe
fast in zwei Hälften. Das Klima
[* 18] ist feucht; das Frühjahr ist kalt infolge der in nächster Nähe vorbeitreibenden Eisberge.
Die Insel hat ein Areal von 8094 qkm (147 QM.) und (1881)
84,500 Bewohner, vornehmlich Akadier sowie schottische Einwanderer und deren Nachkommen. Fischfang und Schiffbau sind wichtige
Erwerbszweige. Die wichtigsten Produkte sind: Hafer,
[* 19] Gerste
[* 20] und Kartoffeln;