feindlichen den
Römern in den
Rücken fiel. So wurden die
Römer
[* 2] in der Mitte eingekeilt und von allen Seiten her niedergemetzelt.
70,000 Mann wurden nach
Polybios getötet, worunter der
KonsulÄmilius Paullus, 10,000 gefangen; mit einem kleinen Rest rettete
sich
Varro nach Venusia.
Hannibals Verlust betrug nicht über 8000 Mann. Die
Folge des
Siegs war für
Hannibal,
daß viele
Städte, namentlich Cavua, zu ihm übergingen. Die genauere Bestimmung des Schlachtfeldes, insbesondere des Flußufers,
auf dem die
Schlacht stattgefunden, ist wegen der sich widersprechenden Nachrichten der Alten eine schwierige topographische
Streitfrage.
Vgl. Stürenburg,De Romanorum cladibus Trasumenna et Cannensi (Leipz. 1883, mit
Karte).
JohannGüntherFriedrich, geograph. Schriftsteller, geb. zu
Sondershausen,
[* 3] studierte 1794-97 in
Jena
[* 4]
Theologie, ward 1807
Rektor an der Stadtschule zu
Greußen, 1819
Pfarrer zu Niederbösa und 1835 zu Bendeleben, lebte seit 1848 emeritiert
in
Sondershausen und starb Er war der erste, welcher in seinem weitverbreiteten »Lehrbuch
der
Geographie« (Sondersh. 1816; 18. Aufl., bearbeitet
von
Örtel, Weim. 1871-1875, 2 Bde.)
die seit 1815 in der Abgrenzung der Staatengebiete eingetretenen Veränderungen berücksichtigte.
Außer einer gleichfalls in vielen
Auflagen erschienenen
»Kleinen Schulgeographie« (1818) bearbeitete er Teile des »Vollständigen
Handbuchs der
Erdbeschreibung« (Weim. 1819-27, 23 Bde.)
und den 6. und 23.
Band
[* 5] der »Neuesten
Länder- und
Völkerkunde« (das. 1821 u. 1827);
»Neuestes Gemälde von
Frankreich« (das. 1831-32, 2 Bde.);
»Neuestes Gemälde des europäischen Rußland und des
KönigreichsPolen« (das. 1833, 2 Bde.);
das »Hilfsbuch beim
Unterricht in der
Geographie« (Eisl. 1833-38, 3 Bde.; 2. Aufl.
1844) und den »Leitfaden zum methodischen
Unterricht in der
Geographie« (2. Aufl., das. 1836).
Vor wenigen Jahrzehnten noch ein armseliger
Ort, ist Cannes gegenwärtig einer der berühmtesten und besuchtesten
klimatischen
Kurorte, der in seinen reizenden, teilweise prächtigen Landhäusern jeden
Winter gegen 5000
Fremde, meist
Engländer,
Franzosen und
Russen, beherbergt. Die
Temperatur beträgt im Jahresmittel 16,2° C.; die herrschenden
Winde
[* 12] kommen von SO., O.
und
NO.; selten wehenWest-, Nordwest- und Nordwinde.
Seebäder werden noch im
September und
Oktober genommen
und mit ihnen
Sandbäder (am
Strand) sowie
aromatische
Bäder verbunden.
Vgl. Valcourt, Cannes und sein
Klima
[* 13]
(Erl. 1869);
Die Umgebung der Stadt enthält zum Teil prachtvolle
Gärten mit zahlreichen
Villen, so in dem nördlich
gelegenen Dorf Le
[* 14] Cannet, und die angenehmsten Spaziergänge. Gegenüber von Cannes liegen die
Lerinischen Inseln (s. d.). Zwischen
Cannes und
Antibes ist der
Golf Jouan, wo
Napoleon I. nach der Rückkehr von
Elba landete.
Obwohl seine
Jungfernrede 1794 über den
Krieg mit
Frankreich wenig Beifall gefunden hatte und Canning auch in der nächsten Zeit
nicht sehr hervorgetreten war, ernannte ihn
Pitt 1796 zum
Unterstaatssekretär für die auswärtigen Angelegenheiten,
und er wurde durch seine Wirksamkeit in diesem
Amt sowie durch seine Mitarbeiterschaft an der 1797 begründeten
Zeitschrift
»The
Anti-Jacobin, or Weekly Examiner«, die aus Cannings
Feder viele
Satiren gegen den französischen Republikanismus enthielt,
eine kräftigeStütze der
PolitikPitts.
Seine Gesundheit erlag aber den übermäßigen Anstrengungen und den Angriffen der Tories, die ihn als einen
Abtrünnigen betrachteten. Er starb in Chiswick bei London und wurde in der Westminsterabtei neben Pitt beigesetzt.
Für seine große Uneigennützigkeit spricht die Thatsache, daß er trotz der hohen und einträglichen Stellen, die er bekleidete,
arm starb, so daß das Parlament seiner Witwe im Januar 1838 eine jährliche Pension von 3000 Pfd. Sterl.
bewilligte.
Vgl. »Speeches and memoir of George Canning« (Lond. 1845, 6 Bde.);
Pauli, Aufsätze zur englischen Geschichte (Leipz. 1869).
Mehrere von Cannings Gedichten und prosaischen Aufsätzen aus dem »Microcosm« und »Anti-Jacobin«
stehen in Redes »Memoirs of the life of G. Canning« (Lond. 1828, 2 Bde.).
Unter Canning vollzog sich der Übergang des englischen Reichs in Indien aus dem Besitz der OstindischenKompanie an die Krone; er trat dem Aufstand der Sipoys in Hindostan (1857) mit Umsicht und Energie, aber auch mit Mäßigung und
Versöhnlichkeit entgegen und harrte trotz des unverdienten Tadels, den LordEllenborough ihm wegen seines
strengen, aber höchst staatsmännischen Einschreitens in Audh (s. d.) erteilte, auf seinem schwierigen Posten aus, bis die
Ruhe hergestellt war. Die Stadt Kalkutta
[* 26] beschloß die Errichtung seiner Statue, beide Häuser des Parlaments sprachen ihm einstimmig
ihren Dank aus. Schon länger kränkelnd, kam er tm April 1862 nach England zurück und starb schon 17. Juni d. J.
in London.
3) SirSamuel, Ingenieur, geb. zu Ogbourne St. Andrew in
Wiltshire, beschäftigte sich seit 1852 mit Anfertigung und
Legung von unterseeischen Telegraphenkabeln und nahm an fast allen größern Expeditionen dieser Art in den letzten Jahren
thätigen Anteil. Als Hauptingenieur der FirmaGlaß, Elliott and Comp. und der Telegraph
[* 27] Construction and
Maintenance Company leitete er die Anfertigung der englisch-amerikanischen Kabel von 1865 und 1866, vervollkommte den Legungsapparat
und leitete die Expedition von 1866, deren günstiger Erfolg wesentlich sein Verdienst ist. In Anerkennung seiner Leistungen
erhielt er 1866 von der Königin den Ritterschlag und wurde 1867 von der amerikanischen Handelskammer zu
Liverpool durch Verleihung der goldenen Medaille ausgezeichnet.