Canicula
(lat.), der Hundsstern, Sirius (s. d.);
daher Caniculares dies, die Hundstage.
(lat.), der Hundsstern, Sirius (s. d.);
daher Caniculares dies, die Hundstage.
(Hunde), [* 2] Familie der Raubtiere [* 3] (s. d.). ^[= (Carnivora, hierzu Tafel "Raubtiere I-III"), Ordnung der Säugetiere, meist groß ...]
P. Canidius Crassus, 43 v. Chr. Unterfeldherr des Lepidus in Gallien, bewies sich besonders thätig bei der Vereinigung des Lepidus und seines Heers mit M. Antonius, gelangte 40 für einen Teil des Jahrs zum Konsulat, besiegte als Legat des Antonius 37 und 36 die Armenier, Iberer und Albaner und drang bis an den Kaukasus vor, war im Bürgerkrieg zwischen Oktavian und Antonius nebst Statilius Taurus Anführer des Landheers, welches der Schlacht bei Actium unthätig zuschaute und sich sieben Tage nachher ohne Kampf dem Oktavian ergab. Ehe dies letztere geschah, begab sich Canidius zu Antonius und wurde nach dessen Tod auf Befehl Oktavians getötet.
(spr. -guh), 2785 m hoher Berg im franz. Departement Ostpyrenäen, erhebt sich in dem von den Zentralpyrenäen aus nordöstlich zwischen den Flüssen Tet und Tech hinstreichenden Seitenzweig, trägt auf der 24 qm großen Plattform zwei Hütten [* 4] (für wissenschaftliche Beobachtungen errichtet) und ist sieben Monate lang mit Schnee [* 5] bedeckt. Er wird vom Badeort Vernet aus in sechs Stunden bestiegen. An seinem nordwestlichen Fuß liegt aus dem Plateau eines jäh abfallenden Felsens die Abtei St.-Martin du Canigou, die im 11. Jahrh. gegründet ward und eine prächtige Aussicht auf das Vernetthal gewährt.
Vgl. Vidal, Guide du touriste à Vernet et dans les vallées du Canigou (Perpignan 1882).
Luigi, Ritter, ital. Architekt und Altertumsforscher, geb. zu Casale in Piemont, war Professor der Architektur an der Akademie zu Turin, [* 6] als er seine erste bedeutende Arbeit über die antike Baukunst [* 7] unter dem Titel: »L'architettura antica descritta e dimostrata coi monumenti« (2. Aufl., Rom [* 8] 1844) veröffentlichte. Seitdem meist als Architekt in Rom lebend, bearbeitete er die Topographie des alten Rom in der »Indicazione topografica di Roma [* 9] antica« (Rom 1831, 3. Aufl. 1841) sowie in der »Esposizione storico-topografica del foro romano« (das. 1834, 2. Aufl. 1845). Im J. 1839 wurde Canina die Leitung der Nachgrabungen von Tusculum übertragen.
Die damalige Besitzerin der tusculanischen Villa, die verwitwete Königin von Sardinien, [* 10] ließ seine »Descrizione dell' antico Tusculo« (Rom 1841) auf ihre Kosten in prächtiger Ausstattung erscheinen. Diesem Werk folgten die »Ricerche sull' architettura più propria dei tempi cristiani« (Rom 1843, 2. Aufl. 1846, mit 145 Tafeln). Durch die Liberalität der Königin von Sardinien ward Canina auch in den Stand gesetzt, sein Werk »L'antica citta di Veji« (Rom 1847, mit 44 Tafeln) erscheinen zu lassen. Um dieselbe Zeit gab er auch »Sull' Etruria marittima« (Rom 1847-50, 2. Bde. mit 80 Tafeln) und »Gli edifizi di Roma« (das. 1849-52, 2 Bde. Text und 2 Bde. Tafeln) heraus. Er starb in Florenz. [* 11]
Vgl. Raggi, Della vita e delle opere di Luigi Canina (1857).
Stadt in Latium, östlich von Rom, aber von ungewisser Lage, deren König Acron den ersten Krieg gegen den neugegründeten römischen Staat führte.
Nach seiner Besiegung zogen die Einwohner nach Rom und wurden der erste Zuwachs der römischen Macht. Cänina kommt seitdem nicht mehr vor.
Marco Antonio, ital. Publizist, Philolog und Dichter, geb. 1822 zu Venedig, [* 12] studierte die Rechte in Padua, [* 13] mußte aber wegen politischer Umtriebe nach Toscana flüchten, wo er ein Werk: »Pio IX e l'Italia«, herausgab. Nachdem er 1849 an der Verteidigung des belagerten Venedig sowie an dem römischen Aufstand teilgenommen, verließ er Italien, [* 14] bereiste Griechenland [* 15] und den Orient und veröffentlichte nach mancherlei Abenteuern 1852 zu Athen [* 16] einen Band [* 17] Gedichte: »Mente, fantasie e cuore«.
Auch schrieb er politische und litterarische Broschüren in griechischer und rumänischer Sprache. [* 18] Aus Bukarest [* 19] ausgewiesen, ging er 1859 nach Italien zurück, lebte als Journalist bald hier, bald dort, wurde 1862 von Rattazzi als politischer Ägent in den Orient geschickt und beschrieb dann seine Wanderungen und romantischen Erlebnisse französisch in dem Buch »Vingt ans d'exil«. Durch sein »Dizionario etimologico de' vocaboli italiani derivati dal Greco« (Tur. 1865) geriet er in eine heftige litterarische Fehde mit Ascoli. Im J. 1866 kämpfte er im Heer Garibaldis, ging dann nach Frankreich, wo er sich philologisch-litterarisch, namentlich mit den Übersetzungen aus dem Griechischen, beschäftigte, und kehrte 1873 nach Italien zurück, um seine lexikographischen Arbeiten fortzusetzen. Im J. 1876 agitierte er für die Serben, dann machte er als Zeitungskorrespondent im russischen Lager [* 20] den Feldzug mit. In neuerer Zeit warf er sich auch wieder auf die Poesie. Es erschienen: »Giorgio il monaco e Leila«, eine Novelle in Versen (Flor. 1872),
sodann »Sonetti« (Tur. 1873),
in welchen sich ein leidenschaftlich bewegtes, zum Teil verbittertes Gemütsleben ergreifend ausspricht;
ferner »Odi saffiche« (Rom 1879, enthaltend die Dichtungen: »Parigi nel Maggio del 1871« und »A Margherita regina d'Italia«),
denen sich eine Prosaepistel, »A Umberto re d'Italia« (Rom 1879),
und die Schriften: »La questione dell'Epiro« (das. 1879),
»La verità sulla questione degli Israeliti in Rumania« (das. 1879) anschließen.
Seine jüngsten Werke sind: »Amore e dolore«, eine neue Sammlung von Gedichten (Tur. 1879),
Ortschaft der ital. Provinz Rom, Kreis [* 21] Viterbo, mit (1881) 2104 Einw., gab einem Fürstentum den Namen, welches Pius VII. zu gunsten Lucian Bonapartes 1814 errichtete.
In der Kirche daselbst dessen Denkmal.
Lucian Bonaparte ließ in der Umgebung umfassende Ausgrabungen veranstalten, wobei zahlreiche Inschriften, Vasen [* 22] und andre Objekte sowie Totenstätten alter etruskischer Städte (Vulci u. a.) gefunden wurden.
Fürst von, s. Bonaparte ^[= (Buonaparte), Name der co helmine, geb. 27. Mai 1820, seit 1841 zu Rom mit dem russischen Fürsten ...] 2).
s. v. w. Brucin. ^[= C23H26O4, ein das Strychnin begleitendes Alkaloid, bildet farblose Kristalle, verwittert ...]
(lat.), Hund, auch als Sternbild.
Peter, eigentlich de Hondt, Jesuit, geb. 1524 zu Nimwegen, [* 23] trat 1543 zu Köln [* 24] als der erste in Deutschland [* 25] in den Jesuitenorden, dessen erster Provinzial für Deutschland er wurde. Er wirkte seit 1549 als Universitätslehrer in Ingolstadt, [* 26] seit 1551 als Hofprediger in Wien [* 27] und wohnte dem Konzil zu Trient [* 28] bei. Nachdem er Hofprediger Ferdinands I. gewesen, zog er sich unter dem ihm weniger günstig gesinnten Kaiser Maximilian II. in das Ordenskollegium zu Freiburg [* 29] in der Schweiz [* 30] zurück, wo er 1597 starb. Er wirkte mit großem Erfolg für die Ausbreitung des Ordens und für Unterdrückung der Reformation besonders in Köln, Bayern [* 31] und Österreich. [* 32] Weitverbreitet waren lange seine klar und taktvoll geschriebenen, bis in die neueste Zeit oft aufgelegten Katechismen, ein größerer: »Summa doctrinae christianae s. catechismus major« (Wien 1554),
und ein kleinerer: »Institutiones christianae pietatis s. parvus catechismus catholicorum« (das. 1566), durch welche er Luthers Katechismen zu ¶
verdrängen suchte. Canisius wurde im November 1864 selig gesprochen. Seine Biographie schrieben Rieß (Freib. 1865) und Marcour (das. 1881). - Sein Neffe Heinrich Canisius, gelehrter Kanonist, fleißiger Sammler schätzbarer historischer Denkmäler, geb. 1562 zu Nimwegen, starb als Professor in Ingolstadt. Seine »Summa juris canonici« (Ingolst. 1599) wurde oft gedruckt.