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Die Insel wird zuzeiten von Walfisch- und Seehundfängern besucht;
1874 diente sie als Beobachtungsstation für den Durchgang der Venus.
Die Insel wird zuzeiten von Walfisch- und Seehundfängern besucht;
1874 diente sie als Beobachtungsstation für den Durchgang der Venus.
(spr. kämml oder kämbl), 1) Archibald, brit. General, trat 1787 in die Armee, diente bis 1801 in Indien gegen die Holländer und Tippu Sahib, später unter Wellington auf der Pyrenäischen Halbinsel, ward 1821 Oberst, kehrte nach Indien zurück und erhielt 1824 den Oberbefehl im Kriege gegen die Birmanen, die er nach zweijährigem Kampf besiegte. Das Parlament votierte ihm dafür eine Danksagung, und der König verlieh ihm 1831 den Baronetstitel. Campbell schloß seine militärische Laufbahn 1839 als Statthalter und Befehlshaber der Truppen in New Brunswick, welchen Ämtern er in dem kritischen Zeitpunkt der kanadischen Empörung zur völligen Zufriedenheit der Regierung vorstand. Er starb in Edinburg. [* 2] - Sein Sohn und Erbe, Sir John Campbell, fiel als Generalmajor im Juni 1855 bei dem Sturm auf den Redan vor Sebastopol. [* 3]
2) Thomas, engl. Dichter, geb. zu Glasgow, [* 4] studierte hier Jurisprudenz und hielt sich dann einige Zeit in dem pittoresken und eine dichterische Phantasie anregenden Argyllshire auf, woher seine Familie stammte. Hier entstand das Gedicht »Love and madness«. In Edinburg veröffentlichte er 1799 sein berühmtes Werk »The pleasures of hope« (neueste Ausg. 1874; deutsch von Lackmann, Hamb. 1838), dem melodiöse Sprache [* 5] und edle Gesinnung solchen Beifall errangen, daß im ersten Jahr vier Auslagen nötig wurden. Er begab sich nach Deutschland, [* 6] wo er in Göttingen [* 7] unter Heyne seine philologischen Kenntnisse erweiterte; Augenzeuge der Schlacht von Hohenlinden (1800), beschrieb er diese in einer Elegie.
Der Krieg zwang ihn, von Wien [* 8] aus über Hamburg, [* 9] wo 1801 »The exile of Erin« und »The mariners of England« entstanden, heimzukehren. In Edinburg dichtete er »Lochiel's Warning«, ließ sich dann in Sydenham bei London [* 10] nieder und veröffentlichte eine Reihe litterarischer Arbeiten, besonders für die »Edinburgh Encyclopedia«. Seinen kompilatorischen »Annals of Great Britain from the accession of George III. to the peace of Amiens« [* 11] (Lond. 1808, 3 Bde.) ließ er die poetische Erzählung »Gertrude of Wyoming« (1809, neue Ausg. 1862) folgen, mit der jedoch seine Dichterkraft zum letztenmal voll aufleuchtete.
Seine spätern Gedichte waren untergeordneter Natur; die besten, darunter die von Freiligrath übersetzte Phantasie »The last man«, enthält das 1820 von ihm begründete und bis 1830 geleitete »New Monthly Magazine«. Nach einer zweiten Reise nach Deutschland (1818) veröffentlichte er seine »Specimens of the British poets« (1819-21, 7 Bde.; 2. Aufl. 1844), eine mit kritischen und biographischen Anmerkungen begleitete Auswahl englischer Dichtungen. Im J. 1820 hielt er in der Survey Institution Vorlesungen über Poesie, und 1825 entwarf er den Plan zur Londoner Universität.
Die Hochschule seiner Vaterstadt erwählte ihn 1827 und in den beiden folgenden Jahren zu ihrem Lordrektor. Eine Reise nach Algier gab Anlaß zu den »Letters from the South« (Lond. 1837, 2 Bde.; 2. Aufl. u. d. T.: »A poet's residence in Algiers«, 1845, 2 Bde.); ihnen folgten die biographischen Werke: »Life of Mrs. Siddons« (1837, 2 Bde.),
»Life of Petrarch« (1841, 2 Bde.; 2. Aufl. 1843),
»Frederick the Great, his court and times« (1843, 4 Bde.). Campbell starb in Boulogne und fand in der Westminsterabtei sein Grab. Seine Dichtungen, die zu dem Besten gehören, was die englische Litteratur hervorgebracht, erschienen unter dem Titel: »Poetical works« mehrmals gesammelt (am besten von Gilbert, zuletzt 1873; von Allingham, 1875).
Vgl. Beattie, Camphen's life and letters (2. Aufl., Lond. 1850, 3 Bde.), und Redding, Memoirs of Campbell (das. 1859, 2 Bde.).
3) John, Lord, brit. Rechtsgelehrter und Staatsmann, geb. zu Springfield bei Cupar in der schottischen Grafschaft Fife, studierte zu Edinburg und begab sich sodann nach London, wo er längere Zeit als Berichterstatter für das »Morning Chronicle« lebte. Seit 1806 war er als Sachwalter thätig und wirkte zugleich als Schriftsteller durch Veröffentlichung von Berichten über die wichtigsten in den Gerichtshöfen der King's Bench und Common Pleas zur Entscheidung gekommenen Rechtsfälle (Lond. 1809-16, 4 Bde.). Auf Veranlassung mehrerer tüchtiger Rechtsgelehrten widmete er sich der Advokatur.
Als Redner war Campbell bei seiner sehr einfachen Redeweise und seinem schottischen Idiotismus wenig ausgezeichnet. Gleichwohl wurde er nach seiner Verheiratung mit der Tochter des toryistischen Lords Abinger (1822) ins Parlament gewählt, wo er, aus Überzeugung den Whigs zugethan, bei Diskussionen über Rechtsverhältnis ein einflußreiches Wort führte. Bereits unter Canning (1827) zum King's Counsel ernannt, wurde er unter Grey (1832) Generalfiskal (Solicitor general) und im Februar 1834 Generalanwalt (Attorney general).
In der Krisis von 1835 trug er durch seine Rede zu dem Sieg über die toryistischen Mitbewerber das meiste bei. Als im Juni 1841 die Whigregierung ihrem Ende nahte, ward Campbell zum Lordkanzler von Irland mit der Peerswürde ernannt, mußte aber nach einigen Wochen einem toryistischen Nachfolger weichen. Bei der Rekonstituierung des Whigministeriums 1846 erhielt er den Posten eines Kanzlers des Herzogtums Lancaster mit einem Sitz im Kabinett. Im März 1850 ward er zum Amt eines Lordoberrichters der Queen's Bench, 1859 aber zum Kanzler von England befördert. Er starb Er schrieb: »Lives of the Lord Chancellors« (Lond. 1845-47, 7 Bde.; 8. Aufl. 1873) und »Lives of the Chief-Justices of England« (das. 1849-57, 3 Bde.; 3. Aufl. 1874, 4 Bde.). Nach seinen autobiographischen Aufzeichnungen gab seine Tochter, Mrs. Hardcastle, heraus: »Lord Chancelor Campbell, his life and letters« (Lond. 1881, 2 Bde.).
4) Sir Colin, Lord Clyde, brit. General, geb. zu Glasgow als Sohn eines Tischlers, M'Liver, dessen Namen er nach dem Besuch der Militärschule von Gosport mit dem mütterlichen Campbell vertauschte, diente 1808 in Spanien, [* 12] machte 1809 die Expedition nach Walcheren mit und focht dann 1814 bis 1815 in dem spanischen Korps des Generals Ballesteros in vielen Hauptschlachten des Peninsularkriegs. Im nordamerikanischen Krieg 1823 unterdrückte er einen Negeraufstand in Demerara. Er ward 1832 Oberstleutnant, 1841 Oberst, diente mit Auszeichnung im Kriege gegen China [* 13] und befehligte im Kriege gegen die Sikh 1848 und 1849 eine Division im Pandschab und bei Gudscharat.
In den Jahren 1851 und 1852 führte er das schwierige und wichtige Kommando im Peschawardistrikt gegen die unruhigen Gebirgsstämme. Im Juni 1854 zum Generalmajor befördert, kommandierte er unter Lord Raglan im Krimkrieg die Hochländerbrigade, mit der er in der Schlacht an der Alma dem General Brown zu Hilfe eilte, die Russen zurückwarf und die Höhen erstürmte. Noch mehr zeichnete er sich im Treffen bei Balaklawa (25. Okt.) aus, wo er die russische Kavallerie ¶
zurückschlug und das Vordringen Liprandis gegen Balaklawa vereitelte. Im J. 1856 zum Generalleutnant und Generalinspektor der Infanterie befördert, erhielt er im Juli 1857 beim Ausbruch des indischen Aufstandes den Oberbefehl gegen die Rebellen. Er schlug dieselben 6. Dez. d. J. bei Khanpur, erstürmte im März 1858 Lakhnau und schlug im Lauf des Jahres 1858 den Aufstand nieder, wofür er den Dank beider Häuser des Parlaments erhielt und mit dem Titel Lord Clyde in den Peersstand und zum General erhoben wurde. Im Juli 1860 nach England zurückgekehrt, wurde er im November 1862 zum Feldmarschall ernannt, starb aber schon in Chatham und wurde in der Westminsterabtei bestattet.
Vgl. Shadwell, The life of Colin Campbell (Lond. 1881, 2 Bde.).